Bereits fünfmal hat die treuhänderische Stiftung Historische Altstadt Büdingen in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in den vergangenen Jahren die Restaurierung der mittelalterlichen Stadtmauer in Büdingen im Wetteraukreis mit rund 33.000 Euro unterstützt. Nun stehen weitere 25.000 Euro für die Sanierung der nördlichen Stadtbefestigung, Am Gebück, zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringen bei einem Pressetermin vor Ort in Höhe des kleinen Rundturms am Mittwoch, den 23. Oktober 2019 um 16.00 Uhr der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Historische Altstadt Büdingen, Dr. Gerd Albert, und Dr. Dorothe Trouet vom Stifterservice der DSD im Beisein der Ersten Stadträtin Henrike Strauch, an Bürgermeister Erich Spamer.Büdingen, zunächst Burgmannensiedlung, war Marktort und wurde nach der Stadtwerdung ab 1321 befestigt und 1428 mit der ebenfalls bereits ummauerten nördlichen „Neustadt“ vereinigt. Nachdem die Stadt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in der Mainzer Stiftsfehde schwer verwüstet worden war, ließ sie Graf Ludwig II. von Ysenburg-Büdingen um 1500 mit einer gewaltigen, über zweieinhalb Kilometer langen Stadtmauer mit mächtigen Türmen und Toren schützen. Der reiche Maßwerkschmuck und die Türme und Halbtürme, von denen noch 17 erhalten sind, weisen auf eine gleichzeitige repräsentative Bedeutung hin. Der Befestigung blieb die Feuertaufe erspart.
Am besten erhalten ist die Stadtmauer in ihrem südlichen Teil. Im Westen ist die Befestigung der Neustadt noch in Teilen vorhanden, im Norden ging sie in der neuen Befestigung aus der Zeit um 1500 auf. Im Osten entspricht die neue Befestigung dem Verlauf der Neustadtmauer des 14. Jahrhunderts. Alle Mauerteile und Türme sowie die gestalteten Architekturteile wurden in heimischem Sandstein errichtet, der einen Kilometer südlich vor der Stadt gebrochen wurde. Im Bereich der Altstadtmauer wurden kleinere Bruchsteinformate in unregelmäßigem Verband vermauert.
Die besondere Bedeutung der Büdinger Stadtmauer liegt in ihrem weitgehend kompletten Erhaltungszustand und in der im 15. und 16. Jahrhundert seltenen Form der Verbindung einer Stadtbefestigung mit einer Festungsanlage. Zum Festungsbereich gehören das Bollwerk sowie der nordwestliche und der südwestliche Eckturm. Auch der auf drei Seiten erhaltene Stadtgraben ist eine Rarität.
Die Stiftung Historische Altstadt Büdingen ist eine von über 240 Stiftungen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen hat. Sie wurde 2001 vom Rotary Club Büdingen gegründet. Die auf Dauer angelegte Unterstützung der Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist. Spenden und Zustiftungen in jeder Höhe sind erwünscht:
DSD Stiftung Historische Altstadt BüdingenIBAN: DE05 3708 0040 0264 8180 05