Seit unserer Meldung vom 22.08. hat sich die Besucherzahl bereits wieder verdoppelt. Heute haben wir in der Ausstellung Turner. Das Meer und die Alpen die 50'000ste Besucherin begrüsst! Unsere administrative Leiterin Gabriele Froning gratulierte Claudia Dillier mit einem Blumenstrauss in der Ausstellung. Wir freuen uns, dass sich das Publikum für den berühmten britischen Maler begeistert und freuen uns auf die nächsten 25'000 Besucherinnen und Besucher. Es ver- bleiben noch zweieinhalb Wochen. Die Ausstellung wird nicht verlängert werden.Turner. Das Meer und die Alpen markiert den Höhepunkt des 200-Jahr-Jubiläums der Kunstge- sellschaft Luzern, dem Trägerverein des Kunstmuseums Luzern. Denn der britische Maler be- sucht Luzern just in jenen Jahren, als die Kunstgesellschaft gegründet wird. Die Gründung der Kunstgesellschaft Luzern 1819 durch Künstlerinnen und Bildungsbürger ist Ausdruck des bür- gerlichen Bedürfnisses nach Teilhabe und Mitgestaltung. Gleichzeitig blüht in jenen Jahren der Tourismus auf und die Zentralschweiz mit ihren zahlreichen Naturschönheiten zieht die Reisen- den magisch an. Der aufkommende Tourismus beflügelt die Entwicklung in der Zentralschweiz und fördert das Interesse an Alpendarstellungen und somit den Verkauf von Turners Werken.
Joseph Mallord William Turner bereist die Schweiz auf der Suche nach spektakulären Motiven. Dabei besucht er Luzern mehrfach, um vor Ort das einmalige Zusammenspiel von Licht und Wetter, See und Bergen zu studieren. Der erste Besuch des Malers in der Zentralschweiz fällt in das Jahr 1802, als zehntausende britische Reisende die kurze Zeit des Friedens von Amiens nutzen, um den Kontinent zu bereisen. Die Eindrücke von Meer und Alpen sind für Turner von zentraler Bedeutung: Schönheit und Bedrohlichkeit der Natur kulminieren hier zum für die Ro- mantik zentralen Sujet des Erhabenen. Die Alpen sind mit der aufkommenden Romantik nicht mehr nur ein Hindernis auf der Reise nach Süden, sondern werden zum Reiseziel. Gleichzeitig werden sie zum Sujet der Kunst. Turner füllt mehrere Skizzenbücher mit Eindrücken aus den rauen Alpen. Die Darstellungen der Schöllenenschlucht und des Mer de Glace zeugen von Tur- ners Interesse an Wetter und Elementen. Schönes Wetter bedeutet für den Maler Sturm und Regenschauer oder mindestens Dunstschleier und Wolkenhimmel. Während seinen jährlichen Besuchen in Luzern 1841–1844 skizziert Turner die Rigi aus dem Hotelzimmer und reist mit dem ersten Dampfschiff über den Vierwaldstättersee. Zurück in seinem Londoner Atelier verarbeitet er seine Skizzen zu leuchtenden Aquarellen und Ölgemälden.
kuratiert von Fanni Fetzer, Direktorin Kunstmuseum Luzern und Beat Wismer, langjähriger Direktor des Aar- gauer Kunsthauses und des Museums Kunstpalast in Düsseldorf, in Kooperation mit David Blayney Brown, Tate