München, 24. Mai 2019, (kk) – Den sehr gelungenen Auftakt ins 65. Jubiläumsjahr machte heute die Auktion Kunst des 19. Jahrhunderts bei Ketterer Kunst in München mit dem stattlichen Gesamterlös von über € 1,3 Million – und das bei nur 95 Objekten. Neue Rekorde und hohe Steigerungen sorgten für Stimmung im Saal.”Das war eine sehr gute Auktion”, resümiert Robert Ketterer, Auktionator und Inhaber von Ketterer Kunst. “Die hervorragende Verkaufsquote von fast 80% nach Losen und eine durchschnittliche Steigerung pro verkauftes Objekt von 107% sprechen ebenso für sich wie mehr als 30% Erstkäufer. Bemerkenswert ist, dass bei der konzentrierten Offerte von nur 95 Werken die Erlöse für ingesamt 34 Arbeiten, also mehr als ein Drittel des Angebots, über der € 10.000-Marke lagen.”Den Auftakt der Auktion machten sieben Werke von Carl Spitzweg, die aufgrund der großen Nachfrage nicht nur ausnahmslos abgegeben wurden, sondern durchweg ausgezeichnete Steigerungen erzielten. Zum Toplos dieser Reihe und auch der gesamten Auktion avancierte der mit € 36.000 aufgerufene “Nixenfang” (Los 4). Das nach 100 Jahren wiederentdeckte museale Motiv überzeugte nicht nur Liebhaber aus der Heimat des Künstlers, wenngleich es schließlich ein Bayer war, der das Meisterwerk am Telefon mit € 137.500* honorierte. Damit sorgte er fast für eine Vervierfachung des Aufrufpreises.Mehr als das Doppelte des Aufrufs bewilligte ein im Saal anwesender Bieter mit € 42.500* für Carl Spitzwegs “Talschlucht mit Sennerin” (Los 7 ). Damit verwies er auch zwei sehr ehrgeizige schriftliche Gebote aus Bayern und Baden-Württemberg auf die Plätze.Sehr erfolgreich waren auch über ein halbes Dutzend Arbeiten von Alexander Koester, an deren Spitze eine außerordentlich kraftvolle Komposition seiner Bodensee-Enten steht. Ein ambitioniertes schriftliches Gebot aus Bayern hob die „Enten, Reichenau“ (Los 69) auf das Zweieinhalbfache des Aufrufpreises. Bei € 100.000* gaben sich sowohl der Saal als auch Telefonbieter aus Süddeutschland und Nordrhein-Westfalen geschlagen.
Top 5€ 137.500* Aufruf: € 36.000 Nr. 04: Carl Spitzweg – Nixenfang€ 100.000* Aufruf: € 40.000Nr. 69: Alexander Koester – Enten, Reichenau€ 92.500* Aufruf: € 36.000Nr. 79: Peder Mørk Mønsted – Wintersonne im Engadin€ 87.500* Aufruf: € 25.000Nr. 41: Josef von Brandt – Standartenreiter auf dem Schlachtfeld€ 68.750* Aufruf: € 17.000Nr. 64: Edward Theodore Compton – Lyskamm (Monte-Rosa)
Bieter aus aller Welt lockte Peder Mørk Mønsteds fotorealistisches Gemälde „Wintersonne im Engadin“ (Los 79) und so war es kaum verwunderlich, dass sich das idyllische Meisterwerk in kürzester Zeit von aufgerufenen € 36.000 bis auf den Erlös von € 92.500* schwang und damit einen neuen deutschlandweiten Rekord erzielte. Trotz hartnäckiger Konkurrenz aus Österreich, Schweden, Dänemark und Kanada verblieb die grandiose Schneelandschaft dann auch in deutschen Landen.
Mit Josef von Brandts “Standartenreiter auf dem Schlachtfeld” (Los 41) kam ein eindrucksvollen Motiv aus der polnischen Geschichte zum Aufruf. Trotz des erwartet hohen Interesses aus Polen setzte sich beim Dreienhalbfachen des Aufrufs schließlich ein Sammler aus Kanada durch. Sein respektables Gebot von € 87.500* ließ auch die deutschen Interessenten leer ausgehen.
Einen neuen Rekord kann Edward Theodore Comptons „Lyskamm (Monte-Rosa) (Los 64) verbuchen. Mit dem Erlös € 68.750* vervierfachte ein Bieter aus Großbritannien den Aufrufpreis von € 17.000 und setzte eine neue Bestmarke für eine Arbeit dieses Künstlers in Deutschland. Der Saal, ein mit internationalen Offerten gut gefülltes Auftragsbuch und Telefonbieter aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz hatten das Nachsehen. Dafür verblieb die zweite angebotene Arbeit Comptons, sein “Finsteraarhorn vom Rhônegletscher” (Los 66) für € 22.500*, dem Zweieinhalbfachen des Aufrufs, in Süddeutschland.
Für einen neuen Weltrekord sorgte ein Privatsammler aus Norddeutschland, der sich gegen das enorme Interesse aus dem Rest Deutschlands, Belgien, Frankreich und Großbritannien für Sascha Schneiders spannungsvolle Bronze durchsetzte. Für den Erlös von € 60.000* kann er nun die „Jünglingsbüste mit ägyptischer Kopfbedeckung“ (Los 59) sein Eigen nennen.Die Summe von € 46.250* benötigte ein Sammler aus Brandenburg um Karl Hagemeisters „Kemnitzer Heide“ (Los 60) mit nach Hause nehmen zu dürfen. Bei einem Aufruf von € 23.000 wetteiferte er vor allem mit Liebhabern aus der Metropol-Region Berlin um das Gemälde aus der entscheidenden Stilfindungsphase des Künstlers zu seiner impressionistischen Naturauffassung. Derselbe Käufer war auch bei Hagemeisters zweiter Arbeit, „Wendische Bäuerin“ (Los 39) erfolgreich, die er von € 9.000 bis auf € 16.250* klettern ließ.