Für die Dach- und Fachwerksanierung der Kapelle zu Unserer Lieben Frau in Dörrenbach stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) auch dank der Lotterie GlücksSpirale im vergangenen Jahr 90.000 Euro zur Verfügung. Nun besuchen am Dienstag, den 14. Mai 2019 um 10.30 Uhr Roswitha Chéret, Ortskuratorin Zweibrücken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), sowie Hartmut Emrich und Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz die Baustelle, um sich einen Eindruck von den jetzt begonnenen Arbeiten verschaffen zu können. Das auch Kolmerbergkapelle genannte Gotteshaus ist eines von über 170 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.Die Wallfahrtskapelle Zu unserer Lieben Frau befindet sich nördlich von Dörrenberg auf einer Lichtung im Wald am Hang des Kolmerbergs. Das heutige Bauwerk wurde auf den Resten von Vorgängerbauten 1719 errichtet, 1745 erweitert und nach 1803 grundlegend instandgesetzt.
Das langgestreckte Gebäudeensemble besteht aus der Wallfahrtskapelle und östlich davon einer ehemaligen Klause und einem Annex mit Ölberg und Schlafraum. Die längsrechteckige Kapelle deckt ein Walmdach mit Gauben. Über dem leicht eingezogenen Rechteckchor erhebt sich ein barocker Dachreiter. Der ursprünglich solitär errichtete Ölberg erhielt 1815 ein weiteres Geschoss, das durch einen an der Nordseite der Klause außen angefügten und den Zwischenraum zwischen Kapelle und Ölberg auf Geschosshöhe überbrückenden Laufgang erschlossen wird.
Die Marienwallfahrtskapelle von Dörrenbach ist ein qualitätvolles, überregional bedeutsames Baudenkmal. In der Region Südliche Weinstraße stellt das Bauensemble einen wichtigen Ziel- und Identifikationspunkt dar. So wird sie nicht nur von Wanderern als beliebter Zielpunkt wahrgenommen, sondern dient auch weiterhin zur Feier der Liturgie und als Ort gemeinschaftlichen Versammelns, etwa bei Wallfahrten unter freiem Himmel. Bei der letzten umfassenden Instandsetzung in den Jahren 1973 bis 1975 wurde die Klause und das Ölbergobergeschoss zur Übernachtungsmöglichkeit für Kleingruppen hergerichtet.
Derzeit muss die Kapelle aufgrund von Schädlingsbefall in der Dach-, Decken- und Fachwerkkonstruktion und wegen Einsturzgefahr gesperrt bleiben. Die Katholische Kirchenstiftung St. Martinus Dörrenbach setzt sich nun dafür ein, die gesperrte Kapelle schnellstmöglich wieder nutzen zu können. Die beabsichtigten Maßnahmen sind dazu ein entscheidender Schritt.