Für die Instandsetzung des Turms der Klosterkirche St. Ottilien stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale im vergangenen Jahr 50.000 Euro zur Verfügung. Nun besucht Axel Hofstadt, Ortskurator München der DSD, gemeinsam mit Alexander Keller von Lotto Bayern am Dienstag, den 19. März 2019 um 14.00 Uhr Erzabt Wolfgang Öxler OSB, um sich bei einem Presse- und Fototermin vor Ort die anstehenden Arbeiten von Architekt Herbert Bader erläutern zu lassen. St. Ottilien ist eines der über 420 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden, Erträge ihrer Treuhandstiftungen und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.Bei der Turminstandsetzungsmaßnahme wird der Glockenstuhl in Stahl mit seinen fortgeschrittenen Korrosionsschäden wieder wie ursprünglich in Holz ersetzt. Er soll eine weitere Glocke aufnehmen. Bei den nachfolgenden Arbeiten werden auch die Anschlüsse des Dachstuhls und Langhauses an den Turm bearbeitet. Sie stellen eine besondere Herausforderung dar.
Die großflächige Klosteranlage liegt in der ruhigen, sanft hügeligen Moränenlandschaft am Rande des Emminger Mooses zwischen Windach und Geltendorf, auf dem Gelände der Hofmark Emming. Dort gab es zwei Höfe und eine Kapelle mit einer vielbesuchten Wallfahrt zur Hl. Ottilia. Der Vierungsturm der heute dem Herz Jesu geweihten Klosterkirche St. Ottilien ist weithin sichtbar. Über achteckigem Grundriss ragt er 12,6 Meter über den Dachfirst und endet mit Spitzhelm in 29 Meter Höhe.
Die dreischiffige, ab 1897 in zisterziensich reduziertem neugotischen Stil errichtete Klosterkirche ist eine ziegelsichtige und kreuzrippengewölbte Basilika mit Einsatzkapellen. Der rechteckig schließende Chor ist mit dem 1892 errichteten Konventsbau verbunden. Das Querschiff beeindruckt durch monumentale Fensterrosen mit reichem Maßwerk. Die Bauzier ist aus Muschelkalk und bearbeitetem Kunststein. Die Kirche besitzt einen dreischiffigen Hallenvorbau im Westen.
Auch die Innenausstattung ist wertvoll. In den Bodenbelag des Mittelgangs sind Sibyllen und Propheten-Darstellungen eingelassen. Die Farbglasfenster im Chor mit Aposteldarstellungen wurden 1899 eingesetzt. Zwischen 1903 und 1905 entstanden der Hochaltar, der Sakraments- und der Marienaltar. Die reiche, bauzeitlich erhaltene Ausstattung der Seitenkapellen mit Altären, Beichtstühlen und Glasfenstern stammt aus den Jahren 1909 bis 1920.