Wie entsteht eigentlich ein Kunstwerk? Auf der jungen Kunstmesse ARTe, die am kommenden Donnerstag wieder für vier Tage ihre Pforten in der Messe Sindelfingen öffnet, kann man als Besucher bei diesem kreativen Prozess dabei sein. Künstler und Dozenten der Kunstakademie Esslingen werden mitten im Messegeschehen dem Publikum das Entstehen eines Werkes „on the job“ demonstrieren.Wenn am 21. März in der Messe Sindelfingen die ARTe beginnt, werden um die 200 Künstler – teils im Alleingang, teils präsentiert von Galerien – dem kunstverliebten Publikum ihre Arbeiten offerieren. Kunst im Erlebnisformat ist das Motto der jungen, quirligen Messe, die sich dem Gedanken verschrieben hat, ein kreatives Schaufenster für das Kunstgeschehen der Stuttgarter Region und noch weit darüber hinaus zu sein. Das unkonventionelle, zwanglos-ästhetische Präsentationsambiente und ein verwegener Ausstellermix, der das ganze Spektrum vom etablierten Regionalkünstler über das vielversprechende junge Bildhauertalent bis hin zum rotzigen Newcomer der Szene umfasst, bilden auf der Messe ein lebendiges Szenario, das zum intensiven Erleben einlädt.
Sehen und spüren, wie Kunst entsteht„Dazu gehört für uns auch, den Prozess zu erleben, wie ein Kunstwerk geboren wird“, erklärt Andreas Kerstan, Kunstmanager und Projektleiter der ARTe. Als „lebende“, atmende Kunstmesse, so wollen es die Messemacher, soll die ARTe deshalb auch eine Bühne für die einzigartigen Momente bilden, in denen die Kunst entsteht. Damit das für die Besucher besonders authentisch sichtbar und fühlbar wird, ist in diesem Jahr die Kunstakademie Esslingen auf der ARTe zu Gast. Künstler und Dozenten werden dem Publikum das Entstehen eines Werkes „on the job“ demonstrieren. „Das ist work in progress“, betont Andreas Kerstan. „Der Besucher ist hier mittendrin und kann sich sogar interaktiv an einigen der Aktionen beteiligen.“ Druck und Zeichnung, Holz, Kartonage ... Die Künstlerwerkstatt am Stand U1
Für vier Tage wird der Stand U1 im Erdgeschoss der Messe Sindelfingen zu einer Künstlerwerkstatt. Die Akademiegäste aus Esslingen haben für das ARTe-Publikum verschiedene Vorführungen und gemeinsame künstlerische Aktionen zum Mitmachen geplant: Vorführungen an der Druckpresse sowie zeichnerisch-malerische Aktionen präsentieren zum Beispiel die Dozenten Helmut Anton Zirkelbach, Manfred Bodenhöfer und Antje Fischer. Im Fokus steht dabei die Herstellung einer Radierung. Zirkelbach, neben seiner Dozentur an der Esslinger Akademie selbst als Künstler in Engstingen tätig, wird hierbei eine kleine Edition erstellen, die die Besucher im Anschluss erwerben können. Überdies werden an der Druckpresse gemeinsam mit dem Publikum Postkarten gedruckt. Bei der Entstehung eines Künstlerporträts kann man ebenfalls dabei sein. Dreidimensional wird das Kunstgeschehen beim Bau einer Holz-/Kartonageinstallation vor Ort, an der die Besucher sich tatkräftig beteiligen können.
Umgeben von so viel fertiger und entstehender Kunst, erlebbar mit allen Sinnen, packt so manchen vielleicht die Lust, selbst zu Pinsel, Stift oder Meißel zu greifen und sein Talent unter der Anleitung erfahrener Dozenten zu verwirklichen. „Die Kunstakademie Esslingen ist eine freie Kunstschule und steht allen Kunstinteressierten offen“, erklärt Andreas Kerstan. Und das Konzept der ARTe – ein Kunsterlebnis in sich – hätte eine weitere Dimension für den Besucher eröffnet: Eine lebendige Interaktion zwischen Kunstwerk, Künstler und Betrachter, die diesen selbst zum Schaffen von Kunst animiert.
Die ARTe gilt mittlerweile als die tonangebende Messe für zeitgenössische Kunst im Stuttgarter Raum, und auch auf der großen Deutschlandkarte mischt das Format bei den führenden Formaten der Branche gehörig mit.