St. Nikolai in Unterwellenborn © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann St. Nikolai in Unterwellenborn © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 06.02.2019

Für über 30 Denkmäler in Thüringen stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr mehr als 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Bundesweit unterstützte die private Denkmalschutzstiftung 2018 mehr als 490 Projekte mit über 24,1 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus privaten Spenden, Erträgen der DSD-Treuhandstiftungen, Nachlässen, Geldauflagen und nicht…
Für über 30 Denkmäler in Thüringen stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr mehr als 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Bundesweit unterstützte die private Denkmalschutzstiftung 2018 mehr als 490 Projekte mit über 24,1 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus privaten Spenden, Erträgen der DSD-Treuhandstiftungen, Nachlässen, Geldauflagen und nicht zuletzt aus den Erträgen der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist.

Zu den 2018er-Projekten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Thüringen gehörten etwa das Herrenhaus „Neues Schloss“ in Neustadt/Harz, bei dem Trockenlegungs- und Sanierungsarbeiten im Erdgeschoss anstanden, und Schloss Heidecksburg in Rudolstadt, wo die Stiftung die Restaurierung des Schallhauses im Schlossgarten förderte. Dem Wohnhaus Neue Gasse 9 in Bad Langensalza wurde ebenso Unterstützung zuteil wie dem ehemaligen Zisterzienserkloster Anrode in Bickenriede oder dem Gutshaus in Brüheim. Ein besonderes Förderprojekt 2018 war die St. Nikolaikirche in Unterwellenborn, einst an einem bedeutenden Handelsweg zwischen Nürnberg und Leipzig im Werratal gelegen. Die heutige, dem Schutzpatron der Handelsleute geweihte Chorturmkirche aus dem Jahr 1509 wurde 1742 umfassend umgestaltet. Das Schiff wurde nach Norden hin verbreitert, Fenster und Turmhelm verändert und die Decke im Inneren erhöht. Auch die Emporen, zu denen eine Holztreppe an der westlichen Giebelseite führt, wurden damals eingebaut. Der massive verputzte Bau besitzt ein längsrechteckiges Langhaus und einen aus der Mittelachse nach Süden versetzten Chorturm, der aus einem Quadrat in ein Achteck übergeht. Das Langhaus prägen die flache Holztonne und die holzsichtigen zweigeschossigen Emporen mit Balusterbrüstungen aus der Umbauphase des 18. Jahrhunderts. Über dem Chor spannt sich ein Gewölbe mit Wulstrippen, in dessen Segmenten eine Kalk-Secco-Malerei aus dem 14. Jahrhundert mit Christus als Weltenrichter aufgebracht ist. Kunsthistorisch besonders wertvoll ist der Flügelaltar aus der Saalfelder Schnitzschule aus dem Jahr 1522.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert gerne wenig beachtete Denkmale aller Gattungen: Kirchen, Klöster, Schlösser, Bürgerhäuser, technische Denkmäler, archäologische Grabungen, historische Grünanlagen... Die zahlreichen geschädigten oder gefährdeten Bauwerke machen eindrucksvoll deutlich, wie wichtig die engagierte Hilfe Vieler für ihren Erhalt ist. Die Förderung durch die DSD versteht sich daher auch als Anerkennung des beispielhaften Bemühens der Denkmaleigentümer, Fördervereine, Kommunen und Gemeinden bei ihrem Einsatz für diesen kulturellen Erinnerungsschatz. 

Tags: Baudenkmäler, denkmalschutz, Industriedenkmale, Kirchen, Kunstdenkmäler

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