Schlösschen Louisensruh in Aystetten © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner Schlösschen Louisensruh in Aystetten © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 22.12.2018

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) förderte im vergangenen Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale die Dach- und Deckensanierung des Schlösschens Louisensruh in Aystetten im Landkreis Augsburg mit 100.000 Euro. Nun erreicht Denkmaleigentümer Alexander Stärker eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der…
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) förderte im vergangenen Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale die Dach- und Deckensanierung des Schlösschens Louisensruh in Aystetten im Landkreis Augsburg mit 100.000 Euro. Nun erreicht Denkmaleigentümer Alexander Stärker eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Tafel soll das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten in Erinnerung halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Louisensruh gehört zu den über 400 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Mit Ausblick auf Schloss Aystetten wurde wohl 1793 das kleinere Schlösschen Louisensruh im Stil des Klassizismus erbaut. Der Bau folgt im Erscheinungsbild einer palladianischen Villa. Im Inneren hat sich viel zeitgenössisches Meublement an Tischen, halbhohen Vitrinen, Kommoden und Betten erhalten. Ein sogenanntes Agrarschloss, das Ökonomiegebäude, wurde als langgestreckter Bau mit ursprünglich zwei Seitenrisaliten und einem Mittelrisalit sowie einem zentralen Turm im Stil der sogenannten französischen Revolutionsarchitektur mit Eckquaderung, Giebelfeld und großem Portal angebaut. Das östliche Drittel wurde später abgebrochen.

Den eingeschossigen Hauptbau mit südlich erkerartig vorgezogener Mittelachse und französischem Mansardwalmdach gestaltete der spätere Augsburger Baudirektor Balthasar von Hößlin für seinen Bruder Sebastian, der hier zeitweilig eine Seidenraupenzucht unterhielt, bevor er ab 1808 eine Steingut-Fabrik mit einem großen Wedgewood-Ofen betrieb, der 1810 um eine Ziegelei erweitert wurde. Die Steinguth-Fabrique Louisensruh gehört in ihrer arbeitsteiligen Struktur zu den frühesten Beispielen industrieller Fertigung in Bayern. Einen gesellschaftlichen Höhepunkt erlebte das Landschlösschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Hortense de Beauharnais, die Gattin Louis Bonapartes, für fünf Jahre in Augsburg lebte. Während dieses Aufenthaltes besuchte sie Louisensruh mehrmals zusammen mit ihrem Sohn Charles Louis Napoleon, dem späteren Kaiser Napoleon III.

Die für den süddeutschen Raum außergewöhnliche Architektur ist ohne größere Eingriffe überkommen. Seit ihrer Erbauung wurden beide Gebäude, Schlösschen und Ökonomie, nur geringfügig und notdürftig saniert, so dass eine umfassende Sanierung notwendig war. Sie ist nun gut und denkmalgerecht erfolgt.

Tags: Baudenkmäler, denkmalschutz, Fördervertrag, Instandsetzung, Malerei, Möbel, Schlösser

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