Auferstanden aus Ruinen Ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 80.000 Euro für die restauratorische Instandsetzung von Werkstein und Bestandsputz an der als Jugendherberge genutzten Burg in Saldenburg erreicht in diesen Tagen Michael Gößl vom Vorstand des Deutschen Jugendherbergswerk Landesverband Bayern e.V. Das trotz späterer Veränderungen in weiten Teilen erhaltene Baudenkmal ist ein eindrucksvolles Zeugnis einer mittelalterlichen Burg und nunmehr eines von über 440 Projekten, die die in Bonn ansässige Denkmalschutzstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.Die Gipfelburg steht auf einer nordsüdlich verlaufenden Bergzunge in den Höhen des unteren Bayerischen Waldes. Der massige quadratisch-kubische Baukörper mit Seitenlängen von rund 25 Metern und 20 Metern Traufhöhe wurde fast vollständig aus Bruchstein erbaut. Durch die wenigen relativ kleinen Fensteröffnungen wirkt dieser trutzig und unzugänglich. Ausgestattet mit Keller- und Erdgeschoss sowie vier weiteren Obergeschossen kommt der Wohnturm einem wehrhaften Palas nahe. Ein zeltförmiges Dach mit kleinem barocken Zwiebeltürmchen schließt den Bau. Das Dachwerk ist, was Material und Konstruktionsweise anbelangt, nahezu vollständig erhalten. Im zweiten Obergeschoss auf der Südostecke findet sich die mittelalterliche Kapelle, die durch bauliche Veränderungen über zwei Geschosse reicht. Ihr heutiges Erscheinungsbild mit dem barocken Stuck stammt von 1680.
Das Deutsche Jugendherbergswerk hat die Burg 1928 übernommen. Zuvor gehörte die Veste verschiedenen Rittern und hochrangigen Adeligen. Die Burg wurde 1368 im Auftrag der Grafen von Hals erbaut. Als eine Art Bollwerk sollte die Anlage zur Überwachung der "Gulden Straß" dienen und den im 14. Jahrhundert begonnenen Salzhandel zwischen Bayern und Böhmen sichern. 1682 wurde die Anlage nach einem verheerenden Blitzeinschlag barockisiert wiederhergestellt. Insbesondere der nahezu völlig zerstörte Südteil der Burg musste vollkommen neugestaltet werden und ist bis heute im barocken Gepräge überkommen.
Schrittweise gingen Bereiche der Bebauung des Burgbergs durch Plünderungen und Brandschatzungen verloren. Der Maierhof inklusive zugehöriger Stallungen brannte während einer Belagerung 1743 vollständig nieder. Erst mit dem Übergang der Anlage in den Besitz des Bayerischen Staats 1926 konnte der Erhalt gesichert werden. Lediglich der Wohnturm und einige Ringmauern waren damals noch erhalten.