Der renommierte Grazer Historiker Karl Albrecht Kubinzky vermacht über 100.000 Fotografien und Ansichtskarten testamentarisch den Multimedialen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum. Karl A. Kubinzky selbst gilt als Gedächtnis der Stadt Graz. Seine Sammlung stellt die mit Abstand bedeutendste private Dokumentation zur Entwicklung der Landeshauptstadt dar. Dementsprechend groß war die Freude bei Kulturlandesrat Christopher Drexler und dem wissenschaftlichen Direktor des Joanneums Wolfgang Muchitsch, als die zukünftige Übernahme gemeinsam mit Karl A. Kubinzky am 26. November im Rahmen des Stiftungstags des Joanneums unterzeichnet wurde.Jahrelange SammeltätigkeitKarl A. Kubinzky – als Lokalhistoriker, Soziologe, Autor und „Graz-Freak“ bekannt – hat mit seiner jahrelangen Sammeltätigkeit einen enormen Beitrag zur Dokumentation der Geschichte von Graz und der Steiermark geleistet. In den über 100.000 Objekten – großteils Fotografien und Ansichtskarten – spiegelt sich die Grazer Stadtgeschichte der letzten rund 100 Jahre wider. Bezüge gibt es jedoch auch zur Steiermark sowie zu ausgewählten Regionen der früheren Habsburgermonarchie. „Das Kabinett des Prof. Kubinzky ist eine Wunder- und Raritätenkammer. Historisch Relevantes findet sich neben Alltagsgeschichtlichem – kaum eine Sammlung ist so vielschichtig“, freut sich Wolfgang Muchitsch, wissenschaftlicher Direktor des Joanneums. Auch Kulturlandesrat Christopher Drexler zeigt sich begeistert: „Karl A. Kubinzky kennt Graz wie seine Westentasche, er ist das personifizierte Kompetenzzentrum für die Grazer Stadtgeschichte.“
Ansichtskarten, Fotografien und SondersammlungenDie umfangreiche Privatsammlung, die in das Joanneum eingehen wird, enthält unzählige Kartons und Alben mit Ansichtskarten und Fotografien zu allen steirischen und Grazer Bezirken sowie zu den bedeutenden historischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts. Zum Bestand gehören zudem Sondersammlungen etwa zu „Altösterreich“, zur „Oberen Adria“, zum „Flughafen Thalerhof“, zur Geschichte der Mobilität in Graz und der Steiermark oder zu „Fritz Schönpflug“. Eine Sammlung von Stadtplänen und fachspezifischen Büchern kontextualisiert den Bestand.
Die „Sammlung Kubinzky“ wird derzeit durch das Team der Multimedialen Sammlungen erfasst und digitalisiert. Für die Zukunft ist die Einbeziehung der Bestände in die Ausstellungen und Publikationen des Museums für Geschichte geplant. Im Hinblick auf den 80. Geburtstag Kubinzkys im Jahr 2020 entsteht eine umfangreiche Schau zu seiner Person und Sammlung im Museum für Geschichte.