Rund 30.000 Besucherinnen und Besucher an den letzten Tagen der offenen Baustelle Kieken, staunen, wundern – aba wie! Die sechsten und letzten Tage der offenen Baustelle des Humboldt Forums im Berliner Schloss sind ein großer Publikumserfolg. Bis heute Sonntag 15 Uhr haben rund 27.300 Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit wahrgenommen, bei freiem Eintritt einen ersten Gesamteindruck von der barocken wie modernen Architektur des ausgerüsteten Schlüterhofs zu erhalten, die noch leeren, jedoch weitgehend fertiggestellten Ausstellungsräume im zweiten Obergeschoss zu besichtigen und sich über den Baufortschritt und das künftige Programm im Humboldt Forum zu informieren. Insgesamt werden schätzungsweise über 30.000 Besucherinnen und Besucher an den Tagen der offenen Baustelle teilgenommen haben.Teilweise hieß es Schlange stehen bis zur Liebknechtbrücke, was der Begeisterung aber keinen Abbruch tat. Zu Tausenden flanierten Berlinerinnen und Berliner sowie Gäste aus der ganzen Welt am Wochenende durch die Passage zwischen Lustgarten und Breite Straße, verfolgten im neuen Schlüterhof ein breites Programm aus Swing, Jazz, Blasmusik, Chorgesang sowie Informationen von verschiedenen Akteuren des Humboldt Forums und erfreuten sich im zweiten Obergeschoss an neuen Ausblicken in die Stadt hinein.
Viele hatten bereits in den Vorjahren an den Tagen der offenen Baustelle teilgenommen, andere planten den Besuch dieses Jahr zum ersten Mal ein oder schauten einfach spontan vorbei. „Wir liefen Richtung Untere Linden und sind dann quasi mit dem Strom reingezogen worden. Und jetzt hat es uns sehr gut gefallen. Das ist doch ein Gebäude, das einer Hauptstadt würdig ist“, meinte etwa die 31-jährige Antonia. Auch die drei über achtzigjährigen Christa, Jutta und Hildegard, die in Berlin kein Kulturevent auslassen, sind fasziniert, müssen sich aber noch etwas an den Widerspruch zwischen alt und neu gewöhnen. Rundum begeistert waren Jürgen und Winfried aus Berlin, beide um die fünfzig und bereits das zweite Mal auf der Baustelle: „Wir sind überwältigt von dem Baufortschritt, dem Innenausbau, insbesondere den hellen und freundlich gestalteten Ausstellungsräumen!“
„Der Bau des Humboldt Forums und die Rekonstruktion der Fassaden und der Kuppel des Berliner Schlosses sind nicht allein eine Baumaßnahme des Bundes, sondern nur möglich durch das Engagement vieler Bürger, die die historischen Teile mit ihren Spenden finanzieren. Es war uns deshalb ein Bedürfnis, mit den Tagen der offenen Baustelle möglichst vielen Menschen einen Einblick in den Baufortschritt zu geben aber auch für weitere Spenden zu werben. Vom großen Interesse der Berliner und ihrer Gäste sind wir überwältigt. Als Bauherr sind wir stolz auf das Erreichte: viele Fassaden sind fertig gestellt, mit jedem Monat werden es mehr. Aber auch die großzügigen Ausstellungsräume für die Museen können sich mittlerweile sehen lassen. Viele sind bereits oberflächenfertig hergestellt und warten auf die Ausstellungsgestaltung. Die Tage der offenen Baustelle sind uns ein Ansporn, pünktlich Ende 2019 mit der etappenweisen Eröffnung zu beginnen,“ so Hans-Dieter Hegner, Vorstand Bau der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.
Ein besonderes Highlight dieser letzten Tage der offenen Baustelle war zudem das Benefizkonzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung ihres designierten Chefdirigenten Kirill Petrenko im Schlüterhof. Knut Weber, Cellist und Orchestervorstand der Berliner Philharmoniker nach dem Konzert: „Hier im Schlüterhof zu spielen, war schon etwas sehr Besonderes. Gerade Stücke von Richard Strauß, der ja gelebt hat, als unsere Vorgänger hier in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts bereits gespielt haben. Und der Bezug von Beethoven zu den Barockfassaden ist natürlich auch da. Das war alles sehr stimmig“. Der Schlüterhof wie auch der Berliner Dom, in den das Konzert live übertragen wurde, waren bis auf den letzten Platz belegt.
Auch zur Langen der Nach der Museen öffnete das Humboldt Forum die Baustelle und lockte so 6.500 Besucherinnen und Besucher in den stimmungsvoll illuminierten Schlüterhof. Diese haben bis weit nach Mitternacht die raumgreifende Soundinstallation des Berliner Klangkünstlers und Komponisten Gabriel Dernbach live erleben können.