Roter Turm in Kulmbach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner Roter Turm in Kulmbach © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 07.07.2018

Für die Instandsetzung der Außenmauern des Roten Turms in Kulmbach stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor zwei Jahren dank der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt am Samstag, den 7. Juli 2018 um 9.30 Uhr Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD eine Bronzetafel an Oberbürgermeister Henry Schramm mit dem Hinweis „Gefördert durch…
Für die Instandsetzung der Außenmauern des Roten Turms in Kulmbach stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor zwei Jahren dank der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt am Samstag, den 7. Juli 2018 um 9.30 Uhr Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD eine Bronzetafel an Oberbürgermeister Henry Schramm mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Durch die Tafel bleibt das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Der fünfgeschossige Turm mit seinem geschweiften Spitzhelm ist das Wahrzeichen der oberfränkischen Großen Kreisstadt. Er kann im Anschluss mit Führungen öffentlich besichtigt werden.

Der Rote Turm wurde um 1300 als Teil der Stadtbefestigung am Fuße des Plassenburgberges errichtet. Das heutige Erscheinungsbild ist das Resultat einer grundlegenden Reparatur nach starken Beschädigungen während des Bundesständischen Kriegs 1553. Damals dürfte auch das Fachwerkgeschoss als Türmerwohnung zur Feuerbeschau aufgesetzt worden sein. Der städtische Brandwächter konnte von hier aus ganz Kulmbach überblicken und bei Feuer Alarm geben. Bewohnt war die Wohnung bis ins 19. Jahrhundert. Später nutzte man sie für den Stadtpfeifer, den Leiter der Stadtkapelle, und schließlich als Künstleratelier.

Der auf einem quadratischen Grundriss errichtete geschlossene Turm besteht aus einem zweischaligen Sandstein- und Bruchsteinmauerwerk, das mit sogenanntem Kalkspatzenmörtel verfugt ist. Es verjüngt sich innen in den oberen drei Etagen um das Auflager der jeweiligen Deckenbalken. Die Fassaden sind heute steinsichtig mit Eckverbänden aus unregelmäßigen Läufer- und Bindersteinen. Die blockförmigen Werksteingewände für die Fenster- und Türöffnungen bestehen auch aus rotem Sandstein. Während im unteren Turmbereich großformatige Sandsteinquader verbaut wurden, werden die Steine nach oben hin zunehmend kleinteiliger. Der zentrale Wohnraum im Fachwerk-Obergeschoss ist über eine hölzerne Treppe im Turmschaft zugänglich. Die Tür öffnet hin auf einen den Raum umlaufenden schmalen Gang, über dessen allseitige Fensteröffnungen die gesamte Altstadt überschaubar war. Die Trennwand zwischen Wohnraum und Gang wurde zwischenzeitlich ausgebaut, so dass heute nur noch die tragenden Pfosten der Innenwände erhalten sind.

Das älteste Fachwerk – Sichtfachwerk in der verzapften Rahmenbauweise des 17. und 18. Jahrhunderts mit zwei Fensteröffnungen – befindet sich im Obergeschoss auf der burgseitigen Nordostseite. Die drei anderen Seiten des Fachwerkgeschosses wurden 1872 und teilweise nochmals 1978 erneuert. Instandgesetzt werden musste das Fachwerk und auch der Dachbelag. An den Natursteinfassaden, den Türgewänden und den Fensterlaibungen waren zudem Risse aufgetreten und weitere Schäden aufgetreten.

Der Rote Turm gehört zu den über 400 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Tags: Baudenkmäler, Denkmalpflege, denkmalschutz, Instandsetzung

7. Juli 2018 um 9.30 Uhr