Die Werner Coninx Stiftung übergibt dem Bündner Kunstmuseum als Dauerleihgabe gros- se Teile ihrer bedeutenden Grafiksammlung mit fast 1000 Werken von Cuno Amiet, Giovanni Giacometti, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Max Beckmann, Hermann Scherer, Johann Robert Schürch und anderen. Für das Bündner Kunstmuseum ist das bisher eine der umfangreichsten und wichtigsten Erweiterungen der Sammlung überhaupt.Die Werner Coninx Stiftung hat vor drei Jahren ihr Privatmuseum in Zürich geschlossen und für die Aufbewahrung und öffentliche Zugänglichmachung der werthaltigen Teile der Samm- lung Alternativen gesucht. Der Stiftungsrat hat sich darum an verschiedene Museen in der Schweiz gewandt und mit ihnen Dauerleihgaben vereinbart: Mit dem Aargauer Kunsthaus Aarau, dem Kunstmuseum Winterthur, dem Musée Jenisch in Vevey, dem Kunsthaus Zürich, dem Kunsthaus Zug, der Archäologischen Sammlung Zürich und dem Rietberg Museum. Als einer der werthaltigsten Teile der Sammlung von Werner Coninx galt seit jeher die Grafik- Sammlung mit Beständen des schweizerischen und deutschen Expressionismus. Sie wurden überwiegend um 1960 erworben, als Werner Coninx zu den regelmässigen Bietern an den Kornfeld-Auktionen in Bern zählte und als Käufer in Nachlass-Ausstellungen in Erscheinung trat.
Die Werner Coninx Stiftung ist mit dem Angebot für eine Übernahme einer Dauerleihgabe dieser Bestände an das Bündner Kunstmuseum gelangt, das bereits über eine herausragende Sammlung expressionistischer Werke verfügt. Es war die Idee, diese Bestände möglichst geschlossen beisammen zu lassen und damit auch an den Sammler Werner Coninx zu erin- nern. Das Depositum ist mit keinen Vorschriften zur Ausstellung und einer maximalen Freiheit im Umgang mit den Leihgaben verbunden.
Unter den Beständen verdient insbesondere die Gruppe von 94 Werken von Ernst Ludwig Kirchner Erwähnung, die einzelne Blätter von grösster Seltenheit und Bedeutung umfasst. Unter den Schweizer Expressionisten sind die Werkgruppen Ignaz Epper und Johann Robert Schürch hervorzuheben, aber auch Hermann Scherer und Albert Müller sind gut vertreten.
Stephan Kunz, Co-Direktor und künstlerischer Leiter des Bündner Kunstmuseums, der mit der Werner Coninx Stiftung die Übernahme dieses Depositums vereinbart hat, bezeichnet das Angebot als einen grossen Glücksfall: "Die umfangreichen Bestände der Werner Coninx Stif- tung sind eine besonders sinnvolle und wertvolle Ergänzung der Bündner Kunstsammlung. Sie helfen mit, den bedeutenden Schwerpunkt der Sammlung expressionistischer Werke wei- ter auszubauen und insbesondere die Sammlung mit Arbeiten auf Papier auf höchstes Niveau zu heben."
Einzelne Werke der Sammlung Werner Coninx sind ab dem 10. Mai in der Villa Planta und in der Ausstellung "Fokus GRafik" zu sehen.