An der Auktion für Gemälde Alter Meister bei Koller Zürich wurde intensiv geboten. Zahlreiche Werke konnten zum Vielfachen ihrer Schätzung versteigert werden. Damit zeigte sich einmal mehr, dass der Markt in diesem Segment erstaunlich aktiv ist, sofern die Qualität stimmt. Top-Lot war ein Memento Mori Stillleben aus dem 17. Jahrhundert des Flämischen Künstlers Carstian Luyckx, welches die verheerenden Kriegswirren jener Zeit in einer faszinierenden Symbolik erfasst. Das auf CHF 30 000 bis 40 000 geschätzte Werk ging mit einem Zuschlag von CHF 538 000 in neuen Besitz. Dies stellt gleichsam weltweit den zweithöchsten Preis für ein Gemälde von Carstian Luyckx dar. Das Gemälde gehört zu den Hauptwerken des Künstlers. Nach langer Zeit in Familienbesitz konnte es dank der Wiederentdeckung durch Koller wieder auf dem Kunstmarkt angeboten werden.Ein weiteres stark gebotenes Gemälde war das Porträt einer italienischen Adeligen von Antonis van Dyck. Erzielte es an seiner letzten Versteigerung 1999 in New York lediglich etwas mehr als $ 50 000, weckte es nun grosses Interesse und konnte nach langem Bieterduell bei CHF 264 500 zugeschlagen werden. Ebenso intensiv wurde für weitere Werke aus dem 17. Jh. geboten und so für Bernardo Strozzi, Meindert Hobbema oder Clara Peeters sechsstellige Resultate erreicht.
Auch mehrere Gemälde aus dem 19. Jahrhundert konnten über den Erwartungen verkauft werden. Zum Beispiel das charmante Werk von Eduard Grützner, das drei Mönche friedlich vereint beim Studium eines erotischen Stiches zeigt. Es verdoppelte seine Schätzung und brachte schliesslich CHF 102 500. Einen überraschenden Sprung machte auch die hochinteressente Architekturdarstellung mit Ausblick auf Capri von Leo von Klenze. Auf CHF 25 000 bis 35 000 geschätzt, stieg es auf CHF 78 500.
Die nächste Auktion für Gemälde Alter Meister und des 19 Jh. findet im September als Teil des 60- Jahr-Jubiläums von Koller Auktionen statt. Dieses beginnt im Juni mit der Auktion für Moderne- und Zeitgenössische Kunst.