Gut besucht war das Kunst-Auktionshaus Wendl, als zum 90. Mal an 3 Tagen der Hammer zu mehr als 4000 Objekten fiel. Doch nicht nur im Haus wurde eifrig gesteigert, denn mit dieser Auktion konnte das Live-Bieten um eine weitere Internetplattform erweitert werden. Neben „Lot-tissimo“ und „The Saleroom“ kann nun auch über „Invaluable“ mitgeboten werden – eine Plattform, die sich vor allem auf dem amerikanischen Markt großer Beliebtheit erfreut. Mit teils mehr als 6 h Zeitverschiebung zum Wendlschen Auktionssaal boten Kunstinteressierte aus allen Teilen der Welt rege mit.Trotz weltweiter Vernetzung konnte ein ganz besonderes Objekt seinen Platz in Thüringen finden. Mit einem sagenhaften Zuschlag von 17.000 € bleibt die Portraitbüste Johann Wolfgang von Goethes, die vom Weimarer Bildhauer Carl Gottlieb Weisser nach Abnahme einer Lebendmaske im Jahr 1807 gefertigt wurde (Limit: 3.600 €), in der Heimat verwurzelt. Für Applaus sorgte darüber hinaus ein gerade mal 29 x 34 cm großes frühbarockes Gemälde mit einer Szene mit dem Raub der Europa, dass von 240 € auf 11.000 € gesteigert wurde. Einen weiteren Höchstzuschlag erreichte das Gemälde „Pflügender Bauer“ von Sergej Ivanovich Vasilkovsky, welches mit einem Limit von 8.000 € auf 19.000 € kletterte. 8.000 € zahlte ein Bieter für Matthäus Merians „Topographia provinciarum Austriacaru […]“, einer Beschreibung und Illustration der österreichischen Länder aus dem 17. Jahrhundert (Limit: 1.200 €). Der Goldene Tempel der Sikhs in Indien als 8,5 x 12,5 cm kleine Miniatur auf Elfenbein weckte das Interesse mehrerer Bieter und konnte schließlich bei einem Limit von 80 € für 1.100 € verkauft werden. Auf 3.000 € stieg ein 98 cm hoher, à jour gearbeiteter Messing-Chanukka-Leuchter (Limit: 330 €), der nach Israel zugeschlagen wurde. Eine außergewöhnlich große Amphorenvase von Richard Ginori mit mythologischen Szenen und Schlangenhenkeln (Limit: 280 €) erfreute sich ebenso großer Beliebtheit und wechselte für 1.600 € den Besitzer. Ein elegantes italienisches Collier aus Gold und roten Jaspisplättchen mit feinen, farbigen Mikromosaiken und dazugehörigem Ohrhängerpaar (Limit: 260 €) sowie passenden Armbändern und Ringen (Limit: 190 €) konnten für 2.800 € beziehungsweise 1.300 € versteigert werden.
Unter all diesen Besonderheiten bleiben natürlich auch Stücke aus den weiteren Kategorien in Erinnerung, in denen ebenfalls gute Ergebnisse erzielt wurden. Am Donnerstag versteigerte Juniorauktionatorin Julia Marie Wendl nahezu alle Objekte in den Kategorien Asiatika und Keramik. Wie üblich begann der Auktions-Freitag mit der Kategorie „Spielzeug“. Hier erzielte ein historisches Puppentheater mit umfangreichem Zubehör 4.200 € – bei einem Limit von 1.900 €, während eine Puppenstube mit Jugendstil-Einrichtung, die mit 160 € in die Auktion aufgenommen wurde, auf stolze 1.000 kletterte. Mit erfolgreicher Versteigerung fast aller Möbel und Einrichtungsgegenstände ging ein aufregender zweiter Auktionstag zu Ende. Am Samstag versteigerte Auktionatorin Anke Wendl, die auch als Expertin für Spielzeug und Porzellan bei „Kunst+Krempel“ (BR Fernsehen) vor der Kamera steht, im zügigen Tempo Gemälde und Porzellan. Kurz nach Eröffnung des Saales fiel der Hammer bei 2.400 € für Venus und Adonis aus dem Hause Meissen, die ohne Startpreis aufgerufen wurden. Ebenso ohne Aufrufpreis ging ein 36-teiliges Kaffee- und Teeservice von Rosenthal mit polychromen Rosendekor in die Auktion ein, das für 2.600 € verkauft werden konnte.
Sie haben ganz ähnliche, schöne alte Sachen während des Frühjahrsputzes entdeckt und möchten diese veräußern? Einlieferungsschluss für die Sommerauktion ist der 06. April 2018. Zögern Sie nicht anzurufen. Das Expertenteam des Auktionshauses freut sich auf Ihre Kostbarkeiten.