Am Samstag, den 25. März 2017 um 17.00 Uhr feiert die protestantische Christuskirche zu Mimbach in Blieskastel im Beisein von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer die feierliche Indienststellung der restaurierten historischen Walcker-Orgel mit einem Festgottesdienst. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die bei der Feierlichkeit durch ihren Ortskurator Saarland, Dr. Ulrich Bollert, vertreten wird, beteiligte sich vor zwei Jahren mit 48.000 Euro an der Wiederherstellung des wertvollen Instruments, das von Gero Kaleschke, dem Orgelbausachverständigen der Evangelischen Kirche der Pfalz, eingespielt wird. Die Mimbacher Kirche gilt als Zentrum der Kirchenmusik im Saarland. Sie ist eines von über 40 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte.Die Orgelbaufirma E. F. Walcker & Cie. Ludwigsburg gehört zu den führenden Orgelbaubetrieben des 19. Jahrhunderts in Deutschland. In Mimbach steht ihr Instrument auf der Westempore. Es ist die erste, vollständig nach dem Kegelladensystem erbaute Orgel im Saarland. Gebaut 1860, verfügt das Instrument über 16 Register, die auf zwei Manuale und ein Pedal verteilt sind. Der Spieltisch befindet sich seitlich am Orgelgehäuse.
Das Instrument wurde 1965 restauriert. Die ursprünglich für einen grundtönigen, romantischen Klang angelegte Orgel wurde dabei dem Zeitgeschmack folgend in einen spitzen neo-barocken Klang überführt. Diese Umbau-Restaurierung hat der Orgel mehr geschadet als genutzt, seit über 20 Jahren ist das Instrument nicht mehr bespielbar. Glücklicherweise aber blieben trotz des Umbaus drei Viertel der Originalsubstanz bewahrt. Um Mittel für eine Instandsetzung der Orgel einzuwerben, gründete sich 2010 der Verein zur Rettung und Erhaltung der Kirchenorgel in Mimbach e.V.
Die protestantische Christuskirche steht, etwa zwei Kilometer südöstlich von Blieskastel, im Ortskern von Mimbach im Bliesgau. Das wegen seiner Größe auch Dom des Bliestals genannte Kirchengebäude wurde von 1767 bis 1769 erbaut und ist die bedeutendste Anlage des protestantischen Kirchenbaus seiner Zeit in der Region. Der flach gedeckte Innenraum ist ein typisches Beispiel für eine calvinistisch-nüchterne Betsaalkirche. In dem großen Saal finden jährlich viele Kirchenkonzerte statt, ab jetzt auch wieder mit Orgelton.