Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen der BTK-Hochschule für Gestaltung in Hamburg-Altona haben sich im Wintersemester 2016/17 mit der aktuellen Sonderausstellung „Cäsar Pinnau. Zum Werk eines umstrittenen Architekten“ im Altonaer Museum beschäftigt. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung werden nun im Rahmen eines Aktionstages am Freitag, dem 20. Januar 2017 in einem eigenen Ausstellungs- und Veranstaltungsformat vorgestellt.Von 12 bis 17 Uhr ist der „Dialograum“ im Altonaer Museum geöffnet, um die unterschiedlichen Perspektiven der Studierenden auf das Werk des Architekten Cäsar Pinnau vorzustellen. Die Aneignung erfolgt künstlerisch, gestalterisch, experimentell und kritisch. Dabei ist der „Dialograum“ mehr als nur eine Ausstellung, denn die Studierenden stellen ihre Exponate, die das Ergebnis ihrer eigenen Beschäftigung mit Pinnaus Werken bilden, den Ausstellungsbesuchern im Dialog vor. Hierfür wird die durchgehende schwarze Linie an der Ausstellungswand, die sich als 'roter Faden' durch die Ausstellung zieht, als Leitmotiv aufgegriffen. Dieser 'Lebensfaden' wird aus der Ausstellung in den Aktionsraum weitergeführt und dort inhaltlich und ästhetisch ausgedeutet. Er verbindet verschiedene, mit eigenen Sinnbildern und Motiven angefüllte, teils interaktive Exponate. Besonders intensiv haben die Studierenden sich mit Pinnaus Werk in der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Die Besucher des Aktionstages sind eingeladen, Eindrücke aus der Ausstellung mitzubringen und eine eigene Perspektive auf die Leben und Werk von Cäsar Pinnau zu entwickeln.
Zum Aktionstag „Pinnau – künstlerisch gesehen“ lade ich Sie hiermit herzlich ein und freue mich, wenn Sie auf diese Veranstaltung im Rahmen Ihrer redaktionellen Berichterstattung hinweisen können.
Die Ausstellung „Cäsar Pinnau. Zum Werk eines umstrittenen Architekten“ ist noch bis zum 25. Juni 2017 im Altonaer Museum zu sehen und zeigt zum erstem Mal das umfangreiche Werk eines der vielseitigsten und international aktiven Architekten der Freien und Hansestadt Hamburg. Ob Villen an Elbe und Alster, der Hauptsitz der Reederei Hamburg Süd oder die Cap San Diego, die als Museumsschiff über die Grenzen der Hansestadt hinaus Bekanntheit genießt – Pinnaus Bauten sind bis heute an vielen Stellen Hamburgs zu sehen. Doch sein Werk ist nicht unumstritten: In der NS-Zeit war er an der Innengestaltung der Neuen Reichskanzlei und an den städtebaulichen Planungen zur Berliner Nord-Süd-Achse beteiligt. In der Nachkriegszeit wurde er dann zum Gestalter der Luxusjachten von Aristoteles Onassis und der Wohn- und Geschäftsbauten für bedeutende Akteure der deutschen Wirtschaftswunderzeit. In der Ausstellung wird das Werk Cäsar Pinnaus erstmals im Kontext seiner Zeit aufgearbeitet und einer kritischen Analyse unterzogen.