Jugendherberge Helmarshausen in Bad Karlshafen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann Jugendherberge Helmarshausen in Bad Karlshafen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 09.01.2017

Ein Fördervertrag über 110.000 Euro der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die weitere Deckung des Dachs der Jugendherberge Helmarshausen in Bad Karlshafen mit Solling-Sandsteinplatten erreicht in diesen Tagen Hanane Dlimi vom Vorstand des Landesverbands Hessen des Deutschen Jugendherbergswerks. So kann die gebrochene, gerissene oder abgerutschte Dachdeckung mit den…
Ein Fördervertrag über 110.000 Euro der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die weitere Deckung des Dachs der Jugendherberge Helmarshausen in Bad Karlshafen mit Solling-Sandsteinplatten erreicht in diesen Tagen Hanane Dlimi vom Vorstand des Landesverbands Hessen des Deutschen Jugendherbergswerks. So kann die gebrochene, gerissene oder abgerutschte Dachdeckung mit den seltenen und erhaltenswerten Weser-Sandsteinplat¬ten instandgesetzt werden. Möglich war die Förderung dank zweckgebundener Spenden und der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die private Denkmalschutzstiftung ist. Die Jugendherberge wird von Chören, Musik- und Theatergruppen gerne für ihre Proben genutzt.

Die Arbeiten am ersten und kleinsten, jedoch schwierigsten Abschnitt des Sandsteindaches wurden – auch mit Unterstützung durch die DSD – bereits ausgeführt. Aus der Nähe betrachtet ist die hinter dieser Dachdeckungsart liegende handwerkliche Kunst deutlich erkennbar. Die Sandsteinplatten sind sehr viel größer und dicker und somit auch schwerer als etwa Schieferplatten. Da nur Abbruchmaterial als Ersatzmaterial zu bekommen ist, muss überaus sorgfältig darauf geachtet werden, welche Platten überhaupt verwendet werden können – beispielsweise muss die Wasserdichtigkeit der Deckung gewährleistet sein – und dass möglichst wenig Verschnitt anfällt. Sorgfältiges Arbeiten und Zuhauen der Platten ist doppelt vonnöten. Auch Ausbrüche etwa für Schneefangbohlen oder Dachhaken müssen besonders achtsam eingearbeitet werden.

Die heutige Jugendherberge wurde zu Beginn der 1920er Jahre als Erholungsheim für Bergleute an den Hängen des Reinhardswaldes erbaut. 1980 erwarb der Landesverband Hessen des Deutschen Jugendherbergswerks das stattliche, langgestreckte, viergeschossige, traufständige Erholungsheim der Reichs- bzw. Ruhrknappschaft. Es besteht im Erdgeschoss sowie im ersten und zweiten Obergeschoss aus rotem, unverputztem Bruchsteinmauerwerk, das dritte Obergeschoss hat man in Fachwerk errichtet. Dem Erdgeschoss ist ein ursprünglich wohl offener, rundbogiger Arkadengang vorgesetzt, der heute mit Fenstern verschlossen ist. Darüber befindet sich ein Balkon. Regelmäßige, bereits bauzeitlich als Kastenfenster gestaltete Hochrechteckfenster belichten die Innenräume. Es deckt den Bau schließlich ein hohes Walmdach mit langen Schleppgauben, das das größte erhaltene mit Wesersandstein gedeckte Dach des 20. Jahrhunderts in Hessen ist.

Die Jugendherberge gehört zu den über 180 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Tags: Baudenkmäler, denkmalschutz, Fördervertrag

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