Die Auktion "Alte Kunst" lockte in diesem Herbst die internationalen Bieter mit namhaften Altmeistern, die mit ihren außergewöhnlichen, oft sehr detailreichen Kompositionen und ihrer überragenden Qualität überzeugten. Im Bereich des 19. Jahrhunderts konnte Van Ham mit renommierten Künstlern der Romantik und der Porträtmalerei auftrumpfen. Zu den Top-Zuschlägen zählen Vertreter der großen Akademien wie Ivan Ajvasovskij, Franz von Lenbach, und Emilie Preyer.Gemälde Alter MeisterDie Top-Zuschläge im Altmeister-Bereich werden von der gemeinsamen Komposition von Joos de Momper und Jan Brueghel d.Ä. angeführt, die den Blick in eine Grotte, in der eine Messe abgehalten wird, zeigt. Die detailreiche Arbeit in hervorragendem Erhaltungszustand verkaufte sich für 64.000 Euro nach Großbritannien. Das außergewöhnliche Motiv eines "Stilllebens mit Paradiesvogel" von N. Steenwijk aus Breda, sorgte für ein langes Bietgefecht bis es schließlich für stolze 33.300 Euro den Besitzer wechselte. Der Maler, dessen Vorname nicht genau überliefert ist, war wohl in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts tätig, worauf auch das Stuckmedaillon auf dem man vermutlich Kaiser Leopold I. (1640 - 1705) erkennt, hindeutet. Im Skulpturen-Bereich, der mit erlesenen Arbeiten bestückt war, kletterte der "Heilige Christopherus" mit Christusknaben - eine Standfigur aus dem Süddeutschen Raum, die ins 16. Jahrhundert datiert werden kann, auf ein Ergebnis von 48.600 Euro.
Gemälde 19. JahrhundertIm Bereich des 19. Jahrhunderts sticht das stimmungsvolle Ölgemälde von Ivan Kontantinovic Ajvasovskij hervor, das dem Betrachter den Blick von der Krim auf den Ayu Dag bei Mondschein freigibt. Die romantische Komposition ist eine typische Arbeit des Ausnahmetalentes mit armenischen Wurzeln und verkaufte sich für 56.300 Euro zurück in die Heimat an einen Russischen Privatsammler.
Unter den deutschen Meistern steigerten sich gleich vier Arbeiten aus der Hand des berühmten Müncheners Franz von Lenbach in lange nicht mehr dagewesene Höhen. Bei der außergewöhnlichen "Fantasie-Farbstudie mit Palette" aus dem Jahr 1893 fiel der Hammer erst bei 23.000 Euro und so konnte die sog. "Versuchstafel" ihre Schätzung fast vervierfachen. Auch das ausdrucksstarke Porträt seiner zweiten Frau Charlotte (Lolo) von Lenbach von 1897 wechselte erst für 23.000 Euro in eine Rheinische Privatsammlung.
Wie üblich hatte Van Ham Künstler aus der ersten Reihe der Düsseldorfer Malerschule mit starken Werken von bester Qualität im Angebot. Eine atmosphärische Leinwandarbeit mit dem Blick über den Tiber auf den Vatikan, die von Oswald Achenbach stammt, verkaufte sich für 25.600 Euro. Für Werke von Emilie Preyer erzielte Van Ham bereits zahlreiche herausragende Ergebnisse in der Vergangenheit. Auch bei dem entzückenden Früchtestillleben aus dieser Herbstofferte, das aus dem Nachlass Ritterbex stammt, viel der Hammer erst bei 28.000 Euro. Der erfreuliche Erlös kommt der Stiftung Deutsche Krebshilfe zu Gute.