Am Montag, den 24. Oktober 2016 um 10.30 Uhr überbringt Erika Friderichs, Ortskuratorin Mainz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von exakt 496.202 Euro für die weitere Restaurierung des Mainzer Schlosses an Bau-, Kultur- und Denkmaldezernentin Marianne Grosse. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale und einer zweckgebundenen Geldauflage, insbesondere aber durch die Unterstützung durch das Mainzer Denkmalnetzwerk, das allein den Betrag von 396.202 Euro aufgebracht hat. Um sich für diese großzügige Mithilfe zu bedanken, erläutert Architekt Franz Kurz den Unterstützern die Sanierungsarbeiten eigens bei einem Gang über das Gerüst.Das einstige Kurfürstliche Schloss ist die letzte Erinnerung an die große kurfürstlich-erzbischöfliche Hofhaltung in Mainz, die sukzessive um die Martinsburg am Rheinufer entstanden war. Der Schlossbau begann 1627 mit dem Rheinflügel, ein gutes halbes Jahrhundert später folgte der Flügel im Norden. Mitte des 18. Jahrhunderts verlängerte man beide Flügel, bevor rund 50 Jahre später mit der eingeschossigen Steinhalle ein dritter Flügel hinzukam, dem ein von Balthasar Neumann gebautes Treppenhaus zum Opfer fiel.
Nach dem Untergang des kurmainzischen Fürstentums diente das Schloss im 19. Jahrhundert als Kaserne, Lazarett und Zollmagazin. Im Zweiten Weltkrieg brannte der Bau vollständig aus und wurde bereits 1948 wiedererrichtet, ohne das Innere zu rekonstruieren.
Das vom Land museal und kulturell genutzte Gebäude verzeichnete zunehmend gefährlichere Fassadenschäden. Einzelne Steine, wie im Bereich der Südostecke des Ostflügels, stürzten ab, andere Teile mussten abgenommen werden, da sie herunterzustürzen drohten.
Nachdem das Mainzer Denkmal-Netzwerk verbunden mit dem Ortskuratorium Mainz der DSD Spenden gesammelt und die DSD auch eine erste Förderzusage gemacht hatte, begann 2009 die Gesamtsanierung. Nunmehr werden in diesem Jahr in einem 6. Bauabschnitt der Fassadensanierung die Fensterachsen 103 sowie 111 bis 115 restauriert.
Das Schloss ist eines von über 150 Objekten, die die Denkmalschutzstiftung dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.