Schenkung dokumentiert das gesamte öffentliche Schaffen des Tiroler KünstlersINNSBRUCK. Max Weiler (1910-2001) zählt zu den bedeutendsten Tiroler Künstlern des 20. Jahrhunderts. Mit seinen farbkräftigen öffentlichen Fresken, Wandmalereien und Mosaiken hat er weit über die Grenzen Tirols hinaus Zeichen der österreichischen zeitgenössischen Kunst gesetzt.Das Land Tirol hat heute eine bedeutende Schenkung mit über 600 Arbeiten Weilers zu seinem gesamten öffentlichen Werk aus dem Nachlass seiner Frau Yvonne Weiler entgegengenommen. Die Schenkung erfolgt aus der Hand des Erben Robert Najar, dem Sohn Yvonnes, an den nach dem Tod seiner Mutter im vergangenen Jahr der Bestand testamentarisch übergegangen war.
„Ich bin zu außerordentlichem Dank verpflichtet, dass das Land Tirol einen so bedeutenden Bestand an Arbeiten von Max Weiler erhält. Mit seinem anfänglich kontroversiell diskutierten künstlerischen Schaffen ist Weiler heute fest im Kanon der österreichischen Kunst des 20 Jahrhunderts verankert", zeigt sich Landesrätin Dr.in Beate Palfrader über die Schenkung erfreut und ergänzt: „Die Schenkung trägt dazu bei, dass Weilers grafische Arbeiten Zeugen der Entwicklung unserer Kultur bleiben."
Über 600 grafische Arbeiten aus der gesamten Schaffenszeit Die großzügige Schenkung umfasst 643 Studien, Skizzen und Entwürfe sowie das Raumbild „Vielfältige Natur“ von 1968. Von schnellen Ideenskizzen über Zeichnungen bis zu großformatigen Farbentwürfen dokumentiert die Schenkung das gesamte öffentliche Werk Weilers, beginnend mit den Entwürfen zu den Glasfenstern der Pfarrkirche St. Judas Thaddäus in der Krim in Wien 1932 bis hin zum Farbentwurf zum Gemälde für das Landwirtschaftliche Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft in Hirschstetten bei Wien 1994.
Der Großteil der Skizzen und Entwürfe betrifft alle in Tirol realisierten öffentlichen Arbeiten. Dazu zählen die Fresken der Theresienkirche auf der Hungerburg (97 Skizzen und Entwürfe) in Innsbruck, die Wandmalereien der Kassahalle des Innsbrucker Hauptbahnhofes (87 Skizzen, Entwürfe und Ausführungskartons) und die Wandgestaltung des Großen Stadtsaales (40 Skizzen und Entwürfe) in Innsbruck. Der Bestand gibt Einblick in Weilers Arbeitsprozesse u. a. zum Eisernen Vorhang im Tiroler Landestheater und in der Staatsoper in Wien, zum Neuen Festspielhaus Salzburg, zu den Fresken in der Pfarrkirche Christkönig in Linz, den Mosaiken der Krypta der Basilika Innsbruck-Wilten sowie zur Wandgestaltung in Schulen und Wirtschaftsgebäuden wie etwa für die Neue Mittelschule Europa Hall oder für die Landwirtschaftskammer in Innsbruck.
Wissenschaftliche Bearbeitung durch die Tiroler Landesmuseen Im Jahr 2010 zeigte das Ferdinandeum, in einer großen Präsentation, erstmalig das Schaffen von Max Weiler. Aus diesem Kontext heraus, ist die Überlassung der Werke besonders sinnvoll und wichtig. Die umfangreiche Schenkung wurde von den Tiroler Landesmuseen unter der Leitung von Dr. Günther Dankl in den letzten Monaten inventarisiert und wissenschaftlich bearbeitet. Auch ihre fachgerechte Unterbringung in den Depots wird von den Tiroler Landesmuseen verantwortet. PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen, hält fest: „In seiner Geschlossenheit ergibt sich durch die Schenkung die Möglichkeit, alle öffentlichen Werke von Max Weiler umfassend darzustellen. Damit bildet sie einen einmaligen historischen und wissenschaftlichen Gesamtwert."