In der August-Ausgabe des Förderer-Magazins Monumente ruft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zu Spenden für die Jahn-Kapelle im ehemaligen Park des Gutshofes an der Dorfstraße in Klein Vielen, 12 Kilometer nördlich von Neustrelitz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte auf. Unter dem Titel „Überwucherte Erinnerung” beschreibt Bettina Vaupel die Sorge um das denkmalgeschützte Kleinod. Die Kapelle soll als Stützpunkt in das stark frequentierte Radwandernetz integriert werden, wo im Sommerhalbjahr eine Dauerausstellung die Geschichte dieser und anderer Gutsanlagen erzählt und Lesungen oder Konzerte stattfinden. Zudem soll eine Parkroute den Schlosspark Hohenzieritz, den Gutspark Peckatel, den Schlosspark Dambeck und den Park Pieverstorf mit Klein Vielen verbinden.Die neugotische Kapelle – ein achteckiger Bau, reich geschmückt mit Fialen, Maßwerk und Zierbändern – ließ Eduard Rudolph Jahn für die geliebte Gattin wohl von Friedrich Wilhelm Buttel, Landesbaumeister im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz, ab 1851 auf dem Klingenberg als Begräbnisstätte errichten. So ambitioniert das Bauvorhaben auch war – offenbar wurde die Jahn-Kapelle nie als Grablege genutzt und geweiht. 1880 verkaufte Jahn das Gut. Auch wenn das Grundstück mit dem Zugang zur Kapelle weiterhin in seinem Besitz verblieb, fiel nach seinem Tod, spätestens seit den 1930er Jahren die Gedenkstätte dem Vergessen anheim. Heute ist der Hügel zugewachsen, die Kapelle zwischen hohen Bäumen verborgen. In dem zweigeschossigen Ziegelsteingebäude liegen Reste der Fialtürmchen, Steinhaufen und bröselnder Zierrat. Sämtliche Maßwerke in den unteren Fenstern fehlen, die im oberen Oktogon sind stark geschädigt.
2015 wurde der Förderverein Jahn-Kapelle Klein Vielen gegründet, der sich für die denkmalpflegerische Instandsetzung und Pflege des Ensembles einsetzt. Zunächst steht die Restaurierung des Gebäudes an. Die Pfeiler müssen dringend überarbeitet, die Gewölbe statisch gesichert und Teile des Mauerwerks neu verfugt werden. Unzählige Zierelemente sind zu ergänzen. Die Gemeinde hofft auf EU-Mittel für die Wiederherstellung des Terrains. Das setzt erhebliche Eigenmittel voraus, so ist sie auf Unterstützung angewiesen. Mit dem Monumente-Artikel bittet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz um Hilfe für die kleine Gemeinde.