Das Interesse an Klassikern der italienischen Designgeschichte war besonders groß. Den höchsten Zuschlag erzielte Ico Parisis eleganter Konsoltisch nach einem spannenden Bietgefecht an den Telefonen mit € 26.000. Aber auch die nach München angereisten Bieter im Saal sowie zahlreiche Online-Bieter sorgten für erfreuliche Steigerungen und Ergebnisse. Ein Sofatisch von Gio Ponti, um 1948, kletterte von € 2.500 auf € 6.000 Hammerpreis. Der solide Tischfußball aus den 1920/30er Jahren konnte seine Taxe mit erzielten € 8.000 fast verdoppeln. Unter den Leuchten waren besonders gefragt die fünf Bodenleuchten "Pillola", 1968, die einem Sammler rund € 10.400 brutto wert waren. Gino Sarfattis Leuchte "1082 N" geht mit einem Hammerpreis von € 6.000 nach Frankreich, während Vico Magistrettis Deckenleuchte "Monet", 1980, für rund € 4.900 brutto in die Schweiz verkauft wurde. Ein Objekt der Begierde war wie erwartet der "Tapipardo" von Gabetti, Isola, Re und Drocco, der Teppich erzielte € 6.500. Zu den besten Ergebnissen gehörten auch Entwürfe von Ettore Sottsass – die Deckenleuchte aus Glas "Formosa", 1996, wechselte zu ihrem Schätzpreis von € 4.600 den Besitzer, das Sideboard "Beverly", 1981, sicherte sich ein deutscher Sammler für brutto rund € 5.800.DesignSitzmöbel von namhaften Designern der deutschen Designgeschichte gehörten zu den begehrtesten Objekten der Auktion. Großes Interesse weckten zwei Armlehnsessel des Bauhaus-Designers Erich Dieckmann aus Stahlrohr mit Korbgeflecht, nach 1931. Das besser erhaltene Exemplar war einem deutschen Sammler € 14.800 brutto wert. Günter Beltzig skulpturaler Stuhl "Floris", entworfen 1967, wechselte für € 7.500 Hammerpreis den Besitzer. An den bunten Plastikmöbel aus den Sixties gab es reges Interesse: Henrik Thor-Larsens "Ovalia"-Sessel wurde an mehreren Telefonen von € 1.300 auf € 4.000 hochgeboten; Eero Aarnios "Pastilli"-Sessel, in Rot und Weiß sowie zwei Sessel "Cocnac" wurden in die Schweiz verkauft, und auch Peter Ghyczys Ensemble aus zwei Sitzobjekten "Senftenberger Ei – Ei des Kolumbus" und einem Tisch wurde über der Taxe bei € 1.000 zugeschlagen. Das Kontrastprogramm, geschnitzte Objekte aus der Steiner-Schule, weckten ebenfalls große Begehrlichkeiten bei Designliebhabern, die eine kleine Auswahl von anthroposophischen Möbeln und Objekten vor kurzem auf der Design Miami/ Basel sehen konnten. Eine Tischleuchte, 1930–50, verdreifachte die Taxe mit einem Zuschlag von € 3.600, der Kerzenleuchter aus Rüsterholz und Messingblech war einem Saalbieter rund € 3.600 brutto wert. Egon Eiermanns Korbsessel "E-10" (geschätzt auf € 500–600) erzielte triumphale € 2.000. Ein Online-Bieter konnte das Gefecht um die elegante "Grashopper"-Liege, 1968, von Preben Fabricius bei € 7.000 für sich entscheiden.
Moderne KunstDer größte Zuspruch galt, wie schon in der vergangenen Kunstauktion im Dezember 2015, abermals Künstlerpostkarten aus dem Nachlass der Expressionismus-Sammlerin Dr. Elsa Hopf. Dieses Mal standen drei Kompositionen "en miniature" von Karl Schmidt-Rottluff und eine von Erich Heckel zu Gebot, die Kunsthändler und Privatsammler zu gleichen Teilen ersteigerten. Viel Interesse zogen auch zwei Gemälde der polnischen Avantgarde der 1960er und 1990er Jahre auf sich.
Das höchste Gebot der Auktion galt der Künstlerpostkarte "Zwei gelbe Häuser" aus dem Jahr 1911 von Karl Schmidt-Rottluff, die ein professioneller Käufer über das Internet gegen Saal- und Telefonbieter mit einem Gebot von € 36.000 erwarb. Dieser Internetbieter sicherte sich zudem die "Zwei Mohnblüten" von Karl Schmidt-Rottluff, entstanden im Jahr 1910, für die bei € 12.000 der Hammer niederging. Die Künstlerpostkarte "Turm hinter Bäumen" von 1911, ebenfalls ein Werk von Schmidt-Rottluff, kletterte auf € 28.000 und ging in eine Berliner Privatsammlung ein. Die vierte Künstlerpostkarte aus dem Teilnachlass von Dr. Elsa Hopf, der kleine weibliche Halbakt "Frau bei der Toilette", wurde nach einem Bietgefecht zwischen professionellem Saalbieter und Privatsammler letzterem bei € 30.000 zugeschlagen. Den größten Preissprung in der Kunst nach 1945 konnte das informelle, stark gestisch-expressive Gemälde von Teresa Tyszkiewicz für sich verbuchen. Moderat auf 4.000–5.000 € geschätzt, steigerten internationale Sammler über die Telefone die "Gest" aus dem Jahr 1966 auf einen Hammerpreis von € 17.000. Großes Interesse bestand auch an der großformatigen Arbeit in Öl auf Papier von Tomasz Tatarczyk. Für sie wurde ein Zuschlag von € 15.000 notiert. Die beiden "Caducée I + II" von Salvador Dalí wanderten in ein und dieselbe Sammlerhand, die beide Paare mit einem Gebot von € 13.400 erwarb.
Alle Preise ohne Aufgeld.Quittenbaum Kunstauktionen GmbH