Den Toppreis der Altmeister-Auktion am 19. April 2016 im Dorotheum erreichte das makellos erhaltene Gemälde „Die Geburt Christi“ von Hans Memling Werkstatt, wohl eines des bedeutendsten flämischen Malers des späten 15. Jahrhunderts in der Nachfolge Rogier van der Weydens. Für 1,2 Millionen Euro ging das Werk an einen Telefonbieter.Großen Andrang und lange Bietgefechte dominierten den Auktionsverlauf: Für zahlreiche Gemälde gab es hohe Zuschläge weit über den Schätzwerten: Mit 868.733 Euro reüssierte „Das Urteil des Paris“, eine Neuentdeckung von Peter Paul Rubens Werkstatt. Das Bild, ein wichtiges Sujet des Künstlers, ist das Ursprungskonzept einer seiner populärsten Kompositionen.
Ebenfalls eine Neuentdeckung ist das für die frühe Werkphase von Guido Reni bedeutende Gemälde „Der kreuztragende Christus“, das für 491.000 Euro den Besitzer wechselte. Das aus süddeutschem Privatbesitz stammende Bild „Heilige Familie mit der Heiligen Anna“ von Huybrecht Bueckeleer erreichte hervorragende € 430.742.
Den Weltrekordpreis von 247.000 Euro erzielte ein Prunkstillleben aus dem 17. Jahrhundert von Francois Habert. Das erfolgreich versteigerte Bild demonstriert das virtuose Können des Künstlers bei der Wiedergabe unterschiedlicher Materialien sowie des Lichtspiels auf vielfältigen Oberflächen.
Unter den weiteren Highlights: ein Gemälde aus dem Umkreis Caravaggio (€ 295.800), Andrea Vaccaro „Susanna und die beiden Alten“ (€ 271.400), Johann Georg Platzer „Im Atelier des Malers“ (€ 186.000) und Jacopo del Sellaio (€ 222.600).
Diese Auktion ist nach der legendären Versteigerung mit dem 7-Millionenbild Frans Franckens die bisher beste Altmeister-Auktion in der Geschichte des Dorotheum.