Das vergangene Auktionswochenende in unserem Haus kann als voller Erfolg gewertet werden. Nicht nur, dass der Auktionssaal an beiden Auktionstagen so gut besucht war, dass noch weitere Behelfsstühle aufgestellt werden mussten. Auch am Telefon beteiligten sich die nationalen und internationalen Bieter rege und verhalfen so zu Höchstzuschlägen.Die Porzellanabteilung, die mit seltenen Vogelfiguren brillierte, konnte zahlreiche Höchstpreise erzielen. So kletterten z. B. der Nymphenburger Pfauenhahn nach einem Entwurf von Theodor Kärner (Kat.-Nr. 109) von 400,- EUR auf 2.700,- EUR oder die Pfauengruppe (Kat.-Nr. 113), ebenfalls nach Entwürfen von Theodor Kärner, von 350,- EUR auf 2.200,- EUR. Eine außergewöhnlich qualitätvolle Arbeit stellt der Meissner Gemäldeteller „Die drei Parzen“ (Kat.-Nr. 71) dar, was nationale und internationaler Interessenten mit einem Zuschlag von 2.000,- EUR würdigten. Abgerundet wurde das Porzellansortiment nicht zuletzt durch eine erlesene Auswahl an Flora-Danica-Objekten der Manufaktur Königlich Kopenhagen, die mit sehr guten Preissteigerungen weitergegeben wurde, u.a. erzielten die vergleichsweise seltenen 6 Kaffeetassen auf Unterschalen (Kat.-Nr. 163) einen Zuschlag von 1.800,- EUR.
Die Asiatika-Sammler konnten sich besonders für die Kat.-Nr. 264, einen Porzellan-Budai (Zuschlag 1.900,- EUR), sowie für drei bronzene Ritualgefäße (Kat.-Nr. 358 / Schätzpreis 240,- EUR) begeistern, die einen Preis von 1.600,- EUR erzielten.
In der Silberabteilung konnten wir auch wieder eine Verkaufsquote von 80 % verzeichnen. Hieraus sei ein historisch bedeutender Teller als Offiziersgeschenk, gefertigt Ende des 19. Jahrhunderts von Koch & Bergfeld in Bremen (Kat.-Nr. 669), erwähnt, der für 700,- EUR den Besitzer wechseln konnte.
Der umfangreiche Variabereich startete mit einer interessanten Sammlung volkstümlichen Schmuckes aus Turkmenistan, Indien und Thailand, der mit einer Verkaufsquote von 100% an versierte Sammler weitergereicht wurde. Spannend fortgeführt wurde die Abteilung von einem abwechslungsreichen Uhrensortiment. U.a. erzielte die Boulle-Prunkpendule mit Konsole, welche im 18. Jahrhundert in der bedeutenden Pariser Werkstatt Étienne LeNoirs gefertigt wurde, eine Preissteigerung von 3.000,- EUR auf 4.500,- EUR. Neben einer außergewöhnlichen Sammlung Studentika, einem umfangreichen Glassortiment sowie sammlungswürdigen Bibeln des 17. bis 19. Jahrhunderts, konnte eine hochdekorative, 6-flammige Empire-Girandole für 2.100,- EUR veräußert werden. Besonderes Interesse nationaler und internationaler Bieter bestand an einer herausragenden Elfenbein-Figurengruppe in der typischen Formensprache des bedeutenden Hofbildhauers Simon Trogers (1683-1768). Diese konnte von 1.800,- EUR auf 11.000,- EUR gesteigert werden und wurde dem Kunsthandel zugeführt.
Neben Möbeln aus dem Barock, Biedermeier, Jugendstil und Art-Déco waren einige englische Ledersessel (Kat.-Nr. 903 bis 906), die als gesuchte Klassiker gelten, besonders „umkämpft“ und erzielten Höchstzuschläge.
Das hochkarätige Schmucksortiment ließ viele Kunden persönlich im Auktionssaal erscheinen, um ihre auserwählten Stücke zu ersteigern. Die hohe Verkaufsquote bewies das vorhandene Interesse. So wechselte auch ein Highlight der Abteilung, das Flachpanzer-Collier aus 750/-Gelbgold (Kat.-Nr. 1171), mit einer Preissteigerung von 1.800,- auf 4.200,- EUR den Besitzer. Dieses Collier wurde als Juweliers-Auftragsarbeit Ende des 20. Jahrhunderts mit zahlreichen variablen Vorderverschlüssen und Einhängern gefertigt, welche ebenfalls enorme Preissteigerungen erfahren konnten, u.a. der Turmalin-Anhänger (Kat.-Nr. 1225) mit ca. 18 ct. von 340,- auf 2.400,- EUR. Das Paar Brillant-Ohrstecker Kat.-Nr. 1263 mit zus. ca. 6,37 ct. wurde mit 5.100,- EUR an einen neuen Liebhaber weitergegeben. Abgerundet wurde das Schmuckangebot durch ein erlesenes Uhrensortiment, u.a. erzielte eine Cartier-Damenarmbanduhr (Kat.-Nr. 1337) einen Zuschlag von 3.400,- EUR und eine Omega-Herrenarmbanduhr fand mit 2.400,- EUR einen erfreuten Abnehmer.
Mit einem abwechslungsreichen Angebot in der Gemälde- und Grafikabteilung beendeten wir unsere beiden Auktionstage. Ein hochdekoratives Tafelbild, das Maria mit dem Christuskind und Johannes dem Täufer im Stile Ridolfo Ghirlandaios darstellt, konnte für 1.600,- EUR veräußert werden. Sehr reges Interesse erweckten zwei außergewöhnliche Lose mit umfangreichen Gaphiksammlungen (Kat.-Nr. 1412 und 1413), die Jahrzehnte in einem Privathaushalt „schlummerten“. Die für 5.500,- EUR zugeschlagene Graphikmappe (Kat.-Nr. 1413) kann als historisch hoch bedeutend bezeichnet werden, da sie allem Anschein nach die Preußische Ägyptenexpedition unter Leitung des Berliner Ägyptologen Karl Richard Lepsius in den Jahren 1842-1845 in zahlreichen Skizzen detailliert dokumentiert und wohl von Ernst Weidenbach angefertigt wurde. Wie gewohnt kamen auch die Sammler norddeutscher und Hamburger Künstler nicht zu kurz. So konnte u.a. eine äußerst stimmungsvolle Darstellung des Hamburger Hafens von Hans Porwoll von 250,- EUR auf 650,- EUR gesteigert werden. Turbulente Bietergefechte lieferten sich die Liebhaber der Werke von Klaus Schoppe (geb. 1939), einem bekannten und angesagten Worpsweder Künstler. Die 5 dargebotenen Arbeiten fanden alle zu Höchstpreisen einen neuen Besitzer, so wurde z.B. das Werk „Spiegelungen am Teich“ (Kat.-Nr. 1477) von 100,- auf 2.400,- EUR gesteigert.
Das Auktionshaus City Nord freut sich auf die spannende nächste Auktion am 17. und 18. Juni 2016, für die nun wieder neue Objekte eingeliefert werden können und verbleibt mit freundlichen Grüßen
Auktionshaus City Nord und Mitarbeiter