Riehen/Basel. Das Gesamtkunstwerk Coucou Bazar des französischen Malers und Bildhauers Jean Dubuffet eröffnet dem Betrachter ein neuartiges Seherlebnis, indem sich die Leinwand zur Bühne verwandelt. In dieser spektakulären, multimedialen Installation hat Dubuffet Malerei, Skulptur, Theater, Tanz und Musik zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk vereint. Coucou Bazar, das zum ersten Mal in der Schweiz gezeigt wird, ist jeweils mittwochs und sonntags in animierter Form in der Fondation Beyeler zu sehen und bildet einen der Höhepunkte in Dubuffets Schaffen.In der Fondation Beyeler sind rund 60 dieser Bühnenelemente und Kostüme ausgestellt – nur selten wurde Coucou Bazar in dieser Umfänglichkeit öffentlich präsentiert. Insgesamt wurde das grosse Bühnenspektakel nur dreimal aufgeführt: 1973 in New York und Paris sowie 1978 in Turin. Diese letzte Inszenierung wurde in jenem Film festgehalten, der auch in der Ausstellung zu sehen ist. Aus konservatorischen Gründen kann Coucou Bazar heute nicht mehr als Ganzes aufgeführt werden. Die beiden Kostümfiguren, die nach wie vor animiert werden dürfen, werden im Rahmen der Ausstellung Mittwoch- und Sonntagnachmittag präsentiert. Die einzigartige Begegnung des Betrachters mit den fremdartigen und riesenhaften Figuren mit den Namen Neanter und Le Patibulaire vermittelt eine eindrückliche Vorstellung, wie dieses grossartige Bühnenstück gewirkt haben muss.
Für die Kostüme, die auch mit der Unterstützung von Ettore Guggenbühl, eines Larvenmachers der Basler Fasnacht, realisiert wurden, verwendete Dubuffet unter anderem Viskose, Baumwolle, Harz und Latex. Die aufwendigen Figuren werden von professionellen Tänzern neu zum Leben erweckt. Coucou Bazar, eines der beliebtesten Werke Dubuffets, erreichte bereits bei der Medienkonferenz über die sozialen Netzwerke grosse Aufmerksamkeit. Ein kurzes Video von Artinside, dem Museumsmagazin der Region Basel erzielte bereits zu Beginn der Ausstellung über eine Millionen Aufrufe.
Die Performance wird von dem in Basel ansässigen Choreographen und Tanzkünstlers Kiriakos Hadjiioannou begleitet. Seine Arbeit konzentriert sich auf verschiedene Aspekte der Chorographie, Bewegung, Raum, Kunst und Ritual innerhalb eines historischen Kontextes mit dem Ziel Geschichte greifbar und zugänglich zu machen. Er erkundet aktuelle Entwicklungen in der Performance Kunst, die Fragen der Kommunikation betreffen, spezifische Produktion von Netzwerken und kognitive Entwicklungen in sozio-kulturellen Aktivitäten.