Schloss Dyck in Jüchen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz Schloss Dyck in Jüchen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 27.11.2015

Bereits 2001 und nochmals 2004 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Bemühungen um den Erhalt von Schloss Dyck in Jüchen im Rhein-Kreis Neuss. Damals ging es um Maßnahmen am Teehaus und an der Kapelle. Nun überbringt Elisabeth Janssen, Ortskuratorin Meerbusch der DSD, gemeinsam mit Bodo Kemper von WestLotto vor Ort einen weiteren Fördervertrag an Jens…
Bereits 2001 und nochmals 2004 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Bemühungen um den Erhalt von Schloss Dyck in Jüchen im Rhein-Kreis Neuss. Damals ging es um Maßnahmen am Teehaus und an der Kapelle. Nun überbringt Elisabeth Janssen, Ortskuratorin Meerbusch der DSD, gemeinsam mit Bodo Kemper von WestLotto vor Ort einen weiteren Fördervertrag an Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck. Damit stehen 50.000 Euro für die Dachsanierung des Fachwerkhauses und Wirtschaftshofs zur Verfügung.

Die Anlage von Schloss Dyck liegt als Wasserschloss heute auf drei, ursprünglich auf vier Inseln. Das Hochschloss und die vorgelagerten Vorburgen wurden im Barock unter Verwendung älterer Bauteile, vermutlich einer Burg aus dem 11. Jahrhundert, errichtet. Das mit Schweifhauben bekrönte dreigeschossige Hochschloss wird von Ecktürmen akzentuiert, die mit Eckquaderungen versehen sind. Der Backsteinbau entstand zwischen 1658 und 1663 als Vierflügelanlage auf fast quadratischem Grundriss. Hochrechteckfenster mit Sandsteingewänden gliedern in strenger Abfolge die verputzten Mauern. Ein hohes Walmdach mit Dachhäuschen deckt den Bau. In den Neubau integrierte man einen älteren Kapellenflügel. In einigen Räumen blieb die wertvolle Ausstattung erhalten, darunter gemalte Landschaftstapeten von Francois Rousseau und chinesische Tapeten aus dem 18. Jahrhundert.

Auf einer vorgelagerten Insel erhebt sich – zum Hochschloss hin geöffnet – die innere Vorburg als Dreiflügelanlage. Die im sogenannten Stallhof befindlichen ehemaligen Pferdeställe und Verwaltungsräume werden heute für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.

Bisher nicht saniert ist der größte Teil der äußeren Vorburg auf der größten der ursprünglich vier Schlossinseln, der 1761 zum Wirtschaftshof ausgebaut wurde. Aufgrund eines zwölfjährigen Leerstands sind dort an allen Bauteilen Schäden aufgetreten, am Fundament, den Fugen, am Mauerwerk. Besonders beim Fachwerkhaus, dem ältesten Gebäude des Wirtschaftshofes dringt durch die marode Dachdeckung Nässe in den Dachstuhl ein und gefährdet die Konstruktion. Die für das Gebäude prägenden Treppengiebel sind einsturzgefährdet, Fenster und Türen sind undicht.

Seit Gründung der Stiftung Schloss Dyck wurden weite Teile der Schlossgebäude sowie der Parkanlage saniert und für den Besucher und Veranstaltungsbetrieb in Schloss Dyck erschlossen. Mit Ihrem Besucherbetrieb erreicht die Stiftung Schloss Dyck heute rund 230.000 Besucher jährlich.

Mit Hilfe der Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird das für das Gesamtensemble wichtige Fachwerkhaus im Wirtschaftshof saniert und für eine spätere Nutzung mit Büroräumen und als zentraler Standort für die Bildungsarbeit der gemeinnützigen Stiftung Schloss Dyck hergerichtet.

Schloss Dyck ist der letzte vollständig erhaltene Dynastensitz des Rheinlandes und dadurch von besonderer nationaler und kultureller Bedeutung. Das Schloss gehört zu den über 380 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Tags: Denkmalpflege, denkmalschutz, Jüchen, Schlösser

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