Am Montag, den 19. Oktober 2015 um 11.00 Uhr überbringt Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen symbolischen Fördervertrag über exakt 38.700 Euro an Gesine Vollert von der Wohngenossenschaft HunteWoGen eG. Die Mittel stehen für die Dacharbeiten an den Häusern Nr. 58 und 60 zur Verfügung. Möglich wurde die Förderung durch eine zweckgebundene Spende sowie die Erträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung seit 1991 ist.Die Breslauer Straße liegt im Oldenburger Stadtteil Osternburg. Die 1923 geplante und von 1928 bis 1935 entstandene Wohnsiedlung besteht aus einer beidseitig schräg zum Straßenverlauf angeordneten Bebauung mit 27 freistehenden Wohnhäusern. Die 12 Mittelgebäude der Anlage wurden zugunsten einer kleinen "Allee" mit platzartiger Erweiterung ebenfalls beidseitig aus der Fluchtlinie zurückgesetzt. Die einzelnen Häuser mit mittigem Eingang sind zweigeschossige Klinkerbauten unter einem Walmdach für jeweils 4 bis 6 Familien. Einen Waschküchentrakt hat man jeweils auf der Nordwest- und der Südostecke über Eck gestellt. Diese Überecksetzung trägt zur räumlichen und städtebaulichen Strukturierung bei, wie auch die straßenseitigen Vorgartenzonen, die durch kleine Erschließungswege getrennt sind und teilweise als Gemüsegärten genutzt wurden.
Die Architektur der Siedlung orientiert sich an der Wohnreformbewegung der 1920er Jahre. Es wurde großer Wert auf Licht, Luft und Grünanlagen gelegt, aber auch auf die Ästhetik. Die Wohnungen sind zwischen 23 und 55 Quadratmetern groß.
Die Wohnsiedlung wurde von der Oldenburger Bau- und Wohngesellschaft errichtet, der weiterhin die Mehrzahl der Häuser gehört. Seit 2010 erwirbt die aus dem 2006 gegründeten Förderverein Breslauer Straße e.V. hervorgegangene "Hunte WoGen eG" die Häuser, um sie in diese eigens für die Siedlung gegründete Siedlungswohngenossenschaft aufzunehmen. Die Siedlung gehört nunmehr zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.