Die unterirdische Kirche St. Marien auf dem Münzenberg in Querdlinburg © Deutsche Stiftung Denkmlaschutz/Mertesacker Die unterirdische Kirche St. Marien auf dem Münzenberg in Querdlinburg © Deutsche Stiftung Denkmlaschutz/Mertesacker - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 18.06.2015

Quedlinburg ist seit 25 Jahren ein wichtiger Förderschwerpunkt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Sachsen-Anhalt. Mit der Erweiterung des Museums St. Marien auf dem Münzenberg um die Ostkrypta, deren Restaurierung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ermöglicht und begleitet wurde, ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Bau- und Kulturgeschichte…
Quedlinburg ist seit 25 Jahren ein wichtiger Förderschwerpunkt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Sachsen-Anhalt. Mit der Erweiterung des Museums St. Marien auf dem Münzenberg um die Ostkrypta, deren Restaurierung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ermöglicht und begleitet wurde, ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Bau- und Kulturgeschichte Quedlinburgs wiedererstanden, der die Attraktivität der Stadt befördern wird. Möglich wurde dies dank des Engagements von Professor Dr. Siegfried Behrens, der für seinen Einsatz 2008 mit dem Romanikpreis des Landes ausgezeichnet wurde. Die Wiedereröffnung des Museums, das aus der Apsis, der Krypta und Teilen des Kirchenschiffs der ehemaligen St. Marienkirche besteht, findet am Donnerstag, den 18. Juni 2015 um 14.00 Uhr im Museum St. Marien auf dem Münzenberg, Münzenberg 4 in 06484 Quedlinburg statt. Anwesend ist neben dem Stifter - Professor Behrens hat seine zum Museum gehörigen Gebäude in eine Treuhandstiftung in der DSD überführt - Joachim Stappenbeck vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt und Dr. Wolfgang Illert, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Auf dem Münzenberg, heute ein Stadtteil von Quedlinburg, wurde 986 ein Benediktinerinnenkloster gegründet. Nach der Plünderung im Verlauf der Bauernkriege wurde es Ende der 1530er Jahre aufgegeben. Mit dem Leerstand verfielen die Gebäude und wurden als Steinbruch genutzt. Ab Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Areal zur Besiedlung durch Handwerker, fahrende Leute, Musiker und Arme freigegeben. Es entstanden in den Ruinen der Klosteranlage kleine Häuser, die die erhaltenen Mauern und Gewölbe in ihre neuen Wohnungen einbezogen.

1994 begann das Engagement zugunsten der Sichtbarmachung, Freilegung und Ausgestaltung der Baureste der ehemaligen Klosterkirche. Durch den Aufkauf mehrerer Gebäude über deren Areal konnten wichtige Teile der ottonischen Basilika mit Apsis, Querhaus, dreischiffigem Langhaus und Westbau wieder erkennbar gemacht werden. 2006 wurde die Stiftung Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg errichtet und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz drei der genannten Häuser übertragen. In einem Rundgang durch das Museum ist etwa der Westbau, der Vorraum zur ehemaligen Nonnenempore, der Innenhof, die Ostkrypta, das Untergeschoss des Südturms und eine Grablege zu besichtigen, in der sich zwei sogenannte Kopfnischengräber befinden. Der Haupteingang führt über das Haus Münzenberg 4. Das Gestaltungs- und Museumskonzept wurde von der DSD entwickelt.

Zu den weiteren Projekten der Stiftung in Quedlinburg gehören Kirchen, Bürgerhäuser, Teile der Stadtbefestigung, öffentliche Bauten und die Einrichtung des Fachwerkzentrums. Mit dem Palais Salfeld, dem Linhard-Haus in der Pölle oder der Goldstraße 25 hat sie gefährdete Objekte ins Eigentum übernommen und einer neuen Nutzung zuführen können sowie mit der Jugendbauhütte Quedlinburg ein erfolgreiches Pilotprojekt initiiert.

Die Stiftung Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg ist eine von über 220 Stiftungen in der Obhut der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem effizienten Förderinstrument entwickelt haben, das aus der deutschen Denkmallandschaft bereits nicht mehr wegzudenken ist.

Tags: Kirche, Kirchen, Quedlinburg, Restaurierungen

Donnerstag, den 18. Juni 2015 um 14.00 Uhr im Museum St. Marien auf dem Münzenberg