Die Gebote stiegen mit nahezu affenartiger Geschwindigkeit auf ein Vielfaches des Erwarteten: 149.400 Euro bedeuten mit großem Abstand den Weltrekordpreis für Gabriel Ritter von Max bei der Auktion „Gemälde des 19. Jahrhunderts“ am 23. April 2015 im Wiener Dorotheum.Gabriel Ritter von Max, einer der einflussreichsten Künstler des ausgehenden 19. Jahrhunderts in München, Wien und Prag, zeigt „Die Gelehrten“, beide offenbar im wissenschaftlichen Disput. Der eine blickt wissend, der andere skeptisch. Grundsätzlich nichts Außergewöhnliches, handelte es sich auf diesem 60 mal 45 Zentimeter großem Bild nicht um zwei Affen, die sich hier nur allzu menschlich präsentieren. Gabriel von Max, viel bewunderter „Seelenmaler“, der es perfekt verstand, große Emotionen auf die Leinwand zu bannen, beschäftigte sich nebenher mit der Anthropologie von Affen und züchtete die possierlichen Tiere auf seinem Anwesen am Starnberger See.
Hohe Steigerungen, weit über die Erwartungen, kennzeichneten insgesamt den Verlauf der Dorotheum-Auktion: Friedrich Gauermanns wilddramatischer „Überfall“ auf eine Kutsche vor bedrohlich wirkender Ruinenkulisse erreichte 173.800 Euro. Ivan Constantinowich Aivazovskys nur 13 x 17 cm kleines Seestück konnte mit 106.250 Euro die Schätzung mehr als verdoppeln.