Nach nunmehr 10 Geschäftsjahren ging mit dem erstmaligen Angebot eines Gemäldes des wohl wichtigsten Vertreters der Dresdner Malschule des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Gotthardt Kuehls, nicht nur ein langgehegter Wunsch in Erfüllung - das zur Auktion eingelieferte Werk ist zudem mit der Darstellung der Dresdner Silhouette von unmittelbarer lokaler Prägung und stellt darüber hinaus mit über 50 bekannten, von Kuehl ausgeführten Wiederholungen des Motives wohl eines der wichtigsten Sujets aus Kuehls Schaffensabschnitt seiner Lehrtätigkeit an der Dresdner Akademie dar und rangiert damit gleichwertig unter mehreren motivgleichen Ölgemälden, die in wichtigen deutschen Kunstsammlungen vertreten sind.Um dies noch weiter abzurunden, wartete das Gemälde zudem mit prominenter Dresdner, bis zum Erwerb zurückreichender Provenienz auf.
Der Ansatzpreis mußte aber zunächst dem Auktionspreisniveau Rechnung tragen, das in Relation zu dem Stellenwert des Künstler doch oft eher moderat erscheint. Auch ist die Zahl der lokal ansässigen Kunstliebhaber, denen das Sammeln solcher Qualitäten möglich ist, noch begrenzt. Um so erfreulicher ist das Auktionsergebnis, welches nach Bietgefecht dreier sächsischer Sammler mit einem Zuschlag von 34.000 € der musealen Qualität des Gemäldes vollumfänglich Rechnung trägt.
Anknüpfend an diesen Auktionserfolg konnte für das in Nachfolge des Frans Pourbus um 1600 - 1650 entstandene Bildnis der Isabella Clara Eugenia von Spanien, ein Portrait von ebenfalls musealer Qualität, der bereits solide gewählte Ansatzpreis von 8.500 € auf ein Ergebnis von 14.000 € gesteigert werden.
Prominent waren auch die weiteren Gemälde-Angebote von Eugen Bracht, Willy Kriegel, Albert Wigand und Paul Wilhelm, die teilweise Steigerungen bis über 100% erfuhren.
Eine absolute Überraschung bot im Bereich der Arbeiten auf Papier der Rekordzuschlag von 3.800 € für zwei sehr frühe und seltene, als Farblithographien ausgeführte Postkarten Otto Dix'.
Das Rekordergebnis für Willy Kriegels "Entenfedern", deren filigranes Sujet nun gerade für den Künstler gemacht und in ihrer meisterhafte Umsetzung kaum steigerbar erscheint, knüpft unmittelbar an die zurückliegenden Auktionsrekorde für Kriegel an. Unter die "Top Sales" reihen sich im Weiteren Otto Dix, Joseph Hegenbarth, Theodor Rosenhauer sowie Paul Wilhelm.
Im kleineren Rahmen konnte mit einem Rekordzuschlag von 850 € für ein 32teiliges Konvolut Meissner Tischporzellans Ende 19./Anf. 20 Jh., Dekor "Meissner Rose", ein Ergebnis völlig entgegen dem aktuellen Preistrend gesetzt werden.