Die Große Landesausstellung »Oskar Schlemmer – Visionen einer neuen Welt« zieht ein begeistertes Publikum anKunststaatssekretär Jürgen Walter begrüßte heute den 100.000sten Besucher der Ausstellung zusammen mit Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie, und der Kuratorin Dr. Ina Conzen.
Die erste umfassende Retrospektive zu Oskar Schlemmer seit fast vierzig Jahren feiert einen wegweisenden Pionier der Klassischen Moderne. Mit 270 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien, den noch in der Staatsgalerie Stuttgart erhaltenen Originalkostümen des »Triadischen Balletts« sowie rund 50 teils unveröffentlichten Dokumenten ermöglicht die Werkschau das Zusammentreffen mit einem Künstler, der unerschütterlich an die Leitbildfunktion der Kunst glaubte.
Kunststaatssekretär Jürgen Walter: „Die mit zahlreichen internationalen Leihgaben breit angelegte Ausstellung zeigt die vielen künstlerischen Facetten Oskar Schlemmers auf. Sie bietet den Besucherinnen und Besuchern seit langem wieder einen umfassenden Blick auf diesen großartigen Künstler. Die Stuttgarter Staatsgalerie - mit dem weltweit größten Bestand an Werken Schlemmers in einem Museum und dem angegliederten Schlemmer-Archiv - markiert damit eindrücklich ihre herausgehobene Stellung in der Schlemmer-Rezeption.“
Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, betont: „Die große Anerkennung, die Oskar Schlemmer in seiner Heimatstadt erfährt, ist ein überwältigender Erfolg. Die Staatsgalerie Stuttgart konnte, beruhend auf der Schenkung von Tut Schlemmer, jahrzehntelang gezielt den Bestand an Werken von Oskar Schlemmer aufbauen. Durch dieses Sammeln, Forschen, Bewahren und nun auch wieder Vermitteln in einer Ausstellung können wir endlich die Bedeutung dieses großen Bauhauskünstlers angemessen würdigen.“
Hanno Clausing, der 100.000ste Besucher, kommt anlässlich seines Geburtstages heute zusammen mit Freunden in die Ausstellung zu Oskar Schlemmer. Er freut sich über das doppelte Geburtstagsgeschenk: Ein Katalog zur Ausstellung sowie die Ehrenkarten der Staatsgalerie, die zum unbegrenzten Besuch für das ganze Jahr einladen. "Da komme ich mit meinen erwachsenen Kindern wieder, um die Staatsgalerie zu besuchen."
Die Ausstellung zeigt alle Facetten Schlemmers medial vielseitigen Werks, das thematisch immer auf den Menschen »als Maß aller Dinge« konzentriert ist. Beginnend mit den frühen Arbeiten der Stuttgarter Akademiezeit bis hin zu den kurz vor Schlemmers Tod entstandenen »Fensterbildern» werden seine Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Skulpturen vorgestellt. Schlemmers wegweisende Übergänge vom virtuellen Bildraum in den Realraum von Bühne und Architektur demonstrieren die Werke in einem thematischen zweiten Ausstellungsteil, der sich den Bühnen- und Wandarbeiten widmet.Parallel zur Großen Landesausstellung sind im Graphik-Kabinett der Staatsgalerie rund 40 Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphiken von Künstlern zu sehen, die Schlemmer während seiner Zeit an der Akademie in Stuttgart zwischen 1906 und 1919 begleitet haben. Der Lehrer Adolf Hölzel sowie weitere neun Künstler wie die Freunde Willi Baumeister, Otto Meyer-Amden, Johannes Itten, Hermann Stemmer und andere sind vertreten.