„Wir haben unsere erste Auktionssaison im Neubau mit zahlreichen Auktionsrekorden abgeschlossen. Das Jahresgesamtergebnis von ca. 30 Mio. Euro beutet einen Zuwachs von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr und bestätigt, dass wir mit dem Neubau einen wichtigen und richtigen Schritt für die weitere erfolgreiche Zukunft von Van Ham gegangen sind.“, so Markus Eisenbeis, geschäftsführender Gesellschafter von Van Ham.
Zeitgenössische KunstDie Zeitgenössische Kunst erwies sich 2014 mit einem Gesamtumsatz von rund 10 Mio. Euro als Zugpferd und Schwerpunkt von Van Ham. Im Herbst wurde der Katalog im neuen, größeren Layout präsentiert, das den gestiegenen Ansprüchen seiner Kunden, aber auch der Darstellung der zeitgenössischen Kunstobjekte gerecht wird. Wie bereits im Frühjahr gehörte Ernst Wilhelm Nay auch im Herbst zu den Spitzenreitern der Zeitgenossen: Sein Gemälde „Mit gelben Scheiben und blauen Spitzen“ erzielte ein Ergebnis von 230.400 Euro. Im Bereich ZERO bot Van Ham erneut ein erstklassiges und umfangreiches Angebot, darunter Otto Pienes schwarz-goldenes Rasterbild und Heinz Macks „Flügel im Lichtfeld, die für 217.000 Euro und 147.200 Euro die Besitzer wechselten. Das Ergebnis für Michelangelo Pistolettos Spiegelbild „Tavolo con Piatti“ kletterte auf 256.000 Euro. Weitere Highlights waren die Werke von Sigmund Polke, Gerhard Richter und Andy Warhol.
Moderne KunstEinen starken Auftritt lieferte auch die Moderne Kunst bei der ersten Auktion ihrer Art im Neubau von Van Ham. Das gemeinsame Herbstergebnis mit der Zeitgenössischen Kunst von mehr als 7,5 Mio. Euro bedeutet nicht nur das höchste Ergebnis in diesen Bereichen, sondern auch das beste Auktionsergebnis in der Geschichte des Hauses. Karl Hofer, für den sich Van Ham u.a. mit dem Karl Hofer Komitee und der Herausgabe des Werkverzeichnisses engagiert, war bei der Auktion mit fünf Arbeiten vertreten, die allesamt umgesetzt werden konnten. Darunter herausragend war sein Gemälde „Mädchen mit Blumen“ von 1936, das eine Preissteigerung von geschätzten 180.000 Euro auf stolze 281.600 Euro erfuhr. Herausragende Ergebnisse erzielte Van Ham zudem für Willi Baumeisters Gemälde „Amenophis“, das für 230.400 Euro verkauft wurde. Nachdem im Frühjahr Lyonel Feiningers schemenhaftes Gemälde „Afterglow II“ die Erwartungen bereits bei weitem überstieg, folgte diesem Bespiel im Herbst Feiningers außergewöhnliche Arbeit „Thüringisches Dorf“, welches dem neuen Besitzer stolze 224.000 Euro wert war.
Alte KunstGroße mediale Aufmerksamkeit erfuhr bei der Alten Kunst der Verkauf des Marientondo von Sandro Botticelli und seiner Werkstatt. Für 448.000 Euro wechselt es zusammen mit dem Tondo „Maria mit Kind und zwei Heiligen“ aus der Schule Filippino Lippis, das ein Ergebnis von 268.800 Euro erreichte, in eine US-amerikanische Privatsammlung. Das teuerste Los bei Van Ham im Jahr 2014 kam bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts zum Aufruf: Das Gemälde „Kampf zwischen einem Rhinozeros und zwei Tigern“ des javanischen Malers Raden Saleh Ben Jaggia wechselte für unglaubliche 563.200 Euro den Besitzer. Einen internationalen Auktionsrekord stelle Van Ham für den Dresdner Romantiker Ernst Ferdinand Oehme auf. Die „Bergkapelle im Winter“ ist ein Hauptwerk des Malers, die sich ein deutscher Sammler für 281.600 Euro sicherte. In einem Sonderkatalog wurde die Sammlung von Clemens Stinner mit über 70 Gemälden französischer Impressionisten und Malern der Schule von Barbizon präsentiert, unter denen Jules Achilles Noëls großformatige Panoramaansicht des Dorfes Dieppe besonders hervorstach und auf herausragende 115.200 Euro kletterte. Mit dem herausragenden Herbstergebnis von rund 4,15 Mio. Euro hat die Alte Kunst ihren eigenen Auktionsrekord übertroffen.
Europäisches KunstgewerbeDie erste Auktions-Woche im neuen Haus lieferte mit einem Gesamtergebnis von rund 6,5 Mio. Euro das höchste Gesamtergebnis in der Geschichte des Hauses in den Bereichen „Alte Kunst“, „Europäisches Kunstgewerbe“ sowie „Schmuck & Uhren“. Zehn eindrucksvolle Götterbüsten aus weißem Carrara-Marmor standen im Mittelpunkt des Europäischen Kunstgewerbes. Zuletzt standen diese als Leihgabe in der Orangerie von Schloss Augustusburg, nun gingen sie für 102.400 Euro an den neuen Besitzer. Im Bereich der Roentgen-Möbel hat sich Van Ham in den letzten Jahren durch herausragende Ergebnisse einen Namen gemacht. Das der Werkstatt Abraham Roentgens zugeschriebene elegante Rokoko-Stuhlpaar, das im Herbst angeboten wurde, stieg von 3.000 Euro auf herausragende 37.120 Euro.
Schmuck und UhrenIn der Schmuck-Auktion waren insbesondere hochkarätige Diamanten in feinster Farb- und Reinheitsqualität mit klassischen Designs, sowie signierte Schmuckstücke stark gefragt. Neben Arbeiten aus renommierten Häusern wie Van Cleef & Arpels und Cartier stach ein farbenfroher Multicolour Armreif mit Farbsteinen in verschiedenen Schliffen des amerikanischen Designers Seaman Schepps mit einem Ergebnis von 14.080 Euro hervor. Das Highlight unter den Armband- und Taschenuhren bildeten die sechs Reverso-Herrenarmbanduhren von Jaeger LeCoultre aus einer nordrheinwestfälischen Privatsammlung, die für insgesamt 62.720 Euro umgesetzt wurde. Im Bereich Schmuck nimmt Van Ham nach wie vor die führende Position unter den deutschen Auktionshäusern ein.
Asiatische KunstMit einem Gesamtergebnis von rund 1,5 Mio. Euro bildete die erste Auktion für Asiatische Kunst bei Van Ham in Kooperation mit dem Kunsthandel Klefisch einen erfolgreichen Auftakt. Das Highlight der Auktion war die in einem Sonderkatalog präsentierte Sammlung Dr. Otto Schwend, die insgesamt über 700.000 Euro einspielte. Den Löwenanteil davon erzielten die elf Rhinozerosbecher, die allesamt einen neuen Besitzer fanden und insgesamt rund 440.00 Euro einspielten. Eine seltene Seidenmalerei des wohl bekanntesten japanischen Künstler Katsushika Hokusai sicherte sich das Kölner Museum für Ostasiatische Kunst für 172.800 Euro, womit Van Ham den höchsten Preis der letzten fünf Jahre für diesen Künstler auf dem internationalen Auktionsmarkt erzielte.
TeppicheDer als Highlight gehandelte seltene, chinesische Seidenteppich des frühen 18. Jahrhunderts wurde den hohen Erwartungen in der Auktion gerecht. Das Ergebnis von 140.800 Euro ist das Höchste, das je für einen Teppich bei Van Ham erzielt wurde. Das Auktionsergebnis von 600.000 Euro ist zudem das Beste in diesem Bereich seit 2007.
FazitWie sich bei der ersten Auktionssaison im Neubau von Van Ham zeigte, bieten die neuen Räumlichkeiten hervorragende Voraussetzungen für die Präsentation und den Verkauf von Kunstwerken aus allen Bereichen. Der neue Rekordumsatz von 30 Mio. Euro, sowie die Rekordauktionen in der Modernen und Zeitgenössischen Kunst und der Alten Kunst bestätigen, dass die Entscheidung für einen Neubau richtig war und Van Ham sich als feste Größe unter den führenden deutschen Auktionshäusern etabliert hat. Die stetig wachsende Kundenzahl wurde insbesondere durch die Kooperation mit dem Kunsthandel Klefisch zusätzlich aufgewertet, indem vor allem der Asiatische Markt weiter erschlossen werden konnte.
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Alle Ergebnisse inkl. Aufgeld.
Auktionsrekorde laut www.artprice.com (Stand 8. Dezember 2014)
Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiterGeneration von Markus Eisenbeis als geschäftsführender Gesellschafter geleitet wird. Jährlich finden circa 16 international beachtete Auktionen in den Bereichen Zeitgenössische Kunst, Moderne Kunst, Alte Kunst, Europäisches Kunstgewerbe, Schmuck und Uhren, Asiatische Kunst, Teppiche & Tapisserien sowie Dekorative Kunst statt. Durch regelmäßig erzielte Auktionsrekorde gehört Van Ham zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland.
Nachbericht 344. – 346. Auktion „Moderne Kunst“ und „Zeitgenössische Kunst“ am 26. und 27. November 2014
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