Top 5Los 820: Kazuo Shiraga – Chijikusei Gotenrai € 1.825.000* Aufruf: € 580.000Los 316: August Macke – Unter den Lauben von Thun (Ein Spaziergängermotiv) € 1.081.000* Aufruf: € 380.000Los 848: Günther Uecker – Weißer Wind € 925.000* Aufruf: € 300.000Los 328: Egon Schiele – Liegender weibli € 817.000* Aufruf: € 200.000Los 312: Gabriele Münter – Der blaue Berg € 817.000* Aufruf: € 250.000
Die thematischen Schwerpunkte der Auktion waren:
1. Klassische Moderne & Sonderkatalog „Ehemalige Slg. Laaff“2. NACH 1945 & Sonderkatalog “Warhol” & Zeitgenössische Kunst
Zu 1. Klassische ModerneAn der Spitze dieser Abteilung steht August Mackes Aquarell “Unter den Lauben von Thun (Ein Spaziergängermotiv” (Los 316). Ein Sammler aus Süddeutschland bewilligte den Erlös von € 1.825.000* für das prachtvolle Aquarell aus der besten Schaffenszeit des Künstlers. Damit ließ er einen ebenfalls am Telefon zugeschalteten Liebhaber aus dem Norden des Landes hinter sich zurück und sorgte für mehr als eine Verdreifachung des Aufrufpreises von € 580.000. Dieses Ergebnis war charakteristisch für die gute Stimmung im Ebenfalls für eine Verdreifachung des Aufrufs sorgte nur wenig später Egon Schieles “Liegender weiblicher Akt mit angezogenen Beinen” (Los 328). Neben dem Saal wetteiferten hier alleine an den Telefonen neun Interessenten aus ganz Europa. Trotz starker Beteiligung aus Deutschland und natürlich auch aus Österreich gelang es schließich einem Neukunden aus Belgien das äußerst begehrte Blatt zu ergattern. Er honorierte es mit dem Erlös von € 925.000* Das bereits im Vorfeld der Auktion hoch gehandelte Werk von Gabriele Münter “Der blaue Berg” (Los 312), das nicht nur für ihre eigene Entwicklung, sondern auch als Wegbereiter des “Blauen Reiters” eine richtungsweisende Rolle einnimmt, fand zuverlässig seinen Liebhaber in Süddeutschland. Bei einem Aufruf von € 200.000 musste dieser jedoch einen langen Atem beweisen, um neben dem Saal auch das gut gefüllte Auktionsbuch sowie fast ein halbes Dutzend Konkurrenten an den Telefonen auf die Plätze zu verweisen. Dies gelang ihm schließlich mit dem Erlös von € 817.000*, womit er gleichzeitig einen neuen Weltrekord für ein Werk dieser Künstlerin erzielte. Ebenfalls im bayerischen Raum verblieb Alexej von Jawlenskys “Variation: Frühling” (Los 315). Das Ölgemälde sicherte sich ein im Saal anwesender Privatsammler bei aufgerufenen € 120.000 für den Erlös von € 362.500* gegen hartnäckige Konkurrenz vor allem aus dem Rheinland und aus Franken. Gut beboten wurde auch ein halbes Dutzend Arbeiten Emil Noldes, wobei ein ganz besonderes Augenmerk auf seinem “Dampfer auf See” (Los 356) lag. Das kleinformatige Aquarell war vor allem in den deutschsprachigen Ländern heiß begehrt, doch auch England und die Schweiz sahen nicht untätig zu und ließen es von aufgerufenen € 77.000 in die Höhe schnellen. Erst bei € 256.000 kam das Bietgefecht zum erliegen. Das leuchtend rote Blatt blieb dann aber doch in des Künstlers Heimatland. Zur Überraschung geriet gleich zu Anfang des Auktionstages Alfred Kubins “Der Adler” (Los 6). Die Tuschfederzeichnung schwang sich bei lebhafter internationaler Beteiligung von aufgerufenen € 8.000 bis auf den äußerst beachtlichen Erlös von € 137.500*. Ein Händler aus Großbritannien verweis damit nicht nur den Saal und neun telefonisch zugeschaltete Interessenten aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz auf die Plätze, sondern sorgte zudem für die höchste Steigerung des Abends und für einen neuen deutschlandweiten Rekord für ein Werk dieses Künstlers.
Sehr gut veräußert, und dies meist mit schönen Steigerungen, wurde das üppige Angebot von rund 20 Werken Ernst Ludwig Kirchners. An erster Stelle ist hier sein „Stehender weiblicher Akt“ (Los 334) zu nennen, der es einem extra aus England angereisten Händler angetan hatte. Er hob die Kohle- und Farbkreidezeichnung von aufgerufenen € 40.000 bis auf den Erlös von € 137.500*. Neben dem Saal hatte sein Landsmann am Telefon ebenso das Nachsehen wie mehrere Sammler und Händler aus deutschen Landen.
Auch der Sonderkatalog mit 35 Werken aus der ehemaligen Sammlung Wilhelm Laaff sorgte mit einer durchschnittlichen Steigerung pro verkauftes Objekt von 249%** für hervorragende Ergebnisse, an deren Spitze Conrad Felixmüllers Ölgemälde „Der Maler Otto Schubert und Frau“ (Los 221) mit dem Erlös von € 412.500* steht. Es verblieb in Deutschland, wie auch Georg Schrimpfs „Mädchen mit Hunden“, (Los 216), das für € 162,500* abgegeben wurde. Beide Werke konnten ihren Aufrufpreis mehr als verfünffachen.
Nicht unerwähnt bleiben sollten u.a. auch:347A Felixmüller (Öl) Selbstbildnis € 96.000 € 200.000*338 Maetzel-Johannsen (Öl) Akte € 65.000 € 169.000*347 Nolde (Öl) Peter P. € 95.000 € 169.000*317 Jawlensky (Öl) Mediation (März 1936, N, 6) € 35.000 € 131.000*372 Dix (Mischtechnik) Blick in den Hegau € 70.000 € 100.000*208 Kirchner (Gouache/Kreide) Bauer mit Pferdeschlitten € 20.000 € 90.000*
zu 2. NACH 1945/Zeitgenössische KunstAngeführt wird diese Abteilung von Kazuo Shiragas Öl „Chijikusei Gotenrai“ (Los 820). Dass die Fussgemälde des Japaners zu seinen gefragtesten Arbeiten auf dem internationalen Kunstmarkt zählen, bewies auch dieses 1961 entstandene Werk. Neben dem gut gefüllten Auftragsbuch und dem Saal wetteiferten hier allein an den Telefonen 14 Interessenten aus Asien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Israel, Norwegen, der Schweiz und den USA. Erst nach langem Bietgefecht mit vielen großen und kleinen Sprüngen gelang es einem Liebhaber aus Hong Kong den Eifer der Konkurrenz zu stoppen. Er honorierte das Meisterwerk mit dem Erlös von € 3.145.000* und sorgte damit für einen neuen Rekordpreis für ein Werk dieses Künstlers in Deutschland sowie Platz 3 in der Weltrangliste. Mehr als beliebt war auch die ZERO-Kunst. So gipfelten 39 Werke von Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker, die fast durchwegs mit sehr guten Steigerungen zugeschlagen wurden, in der 1997 entstandenen Arbeit „Weißer Wind“ (Los 848) des letzteren. Sie ging für € 1.081.000* an eine deutsche Privatsammlung, die nicht nur ihre Landsleute, sondern auch rund ein halbes Dutzend telefonisch bietende Kunden aus Amerika, Frankreich, Israel und der Schweiz auf die Plätze verwies.
Auch Platz 2 und 3 innerhalb der vom ZERO-Dreigestirn offerierten Arbeiten gehen an Günther Uecker [„Gebrochen“ (Los 888), Aufruf: € 200.000, Erlös: € 350.000* und „Schwarzes Feld“ (Los 857), Aufruf: € 90.000, Erlös: € 269.000*], während der kürzlich verstorbene Otto Piene vor allem mit einem leuchtend gelben Rasterbild besticht, das ein im Saal anwesender Schweizer für den Erlös von € 194.000* mit nach Hause nahm. Damit ließ er nicht nur Telefonbieter aus Belgien, Deutschland, Großbritannien und Kalifornien enttäuscht zurück. Heiß umworben war zudem Gerhard Richters „Ohne Titel (8.4.89)“ (Los 864). Die kleinformatige Arbeit sorgte für viel Wirbel und ein intensives Bietgefecht, das sich vor allem an den Telefonen zwischen rund einem Dutzend potentieller Käufer aus Belgien, Deutschland, Israel, Spanien und der Schweiz entsponn. Auch das Auftragsbuch hielt lange mit, doch am Ende trug ein New Yorker den Sieg davon. Er bewilligte den respektablen Erlös von € 412.500*. Ein halbes Dutzend weiterer Arbeiten Richters wurde komplett und durchgehend mit sehr guten Steigerungen veräußert.
Gut aufgenommen wurde auch der Sonderkatalog Andy Warhol mit 40 ausgesuchten Werken, die zum Teil aus dem Nachlass der Pop Art-Ikone stammten. Vor allem um das mit € 95.000 aufgerufene Starlos „Lenin“ (Los 764) dieser Suite wurde eifrig gestritten. Ein Privatsammler aus der Schweiz lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem kalifornischen Handel, doch auch das Auftragsbuch funkte mächtig dazwischen. Am Ende entschied aber ein im Saal anwesender Privatsammler aus dem Rheinland das Rennen mit einem Erlös von € 194.000*. Stark begehrt war auch Edvard Munchs Geliebte „Eva Mudocci“ (Los 776), deren Bildnis nicht nur den amerikanischen Handel ansprach, sondern vor allem einen Privatsammler aus der Schweiz, der es mit einem schriftlichen Gebot, das durchaus noch Raum nach oben hin ließ, bei aufgerufenen € 90.000 für den Erlös von € 112.500* ergatterte.
Auch die außerhalb des Sonderkatalogs angebotenen Werke Warhols erklommen beachtliche Höhen wie beispielsweise eine Folge von 18 aquarellierten Offsetlithografien (Los 907), für die ein süddeutscher Sammler den Erlös von € 150.000* gewährte (Aufruf: € 90.000).
Ausgezeichnete Erlöse erfuhren zudem:0843 Vasarely (Acryl) Ohne Titel € 48.000 € 175.000*0858 Francis (Acryl) Untitled (SF86-078) € 60.000 € 152.500*0876 Kippenberger (Öl, Spray) Rausland € 120.000 € 150.000*1039 Gursky (Cibachrome-Abzug) Ayamonte € 120.000 € 150.000*0808 Mack (Aluminium auf Holz) Schlitz-Relief € 60.000 € 137.500*1060 Condo (Öl) Multicoloured woman“ € 38.000 € 112.500*
Die bei den Auktionen unverkauften Objekte können bis Januar 2015 im Nachverkauf erworben werden. Ergebnislisten zur Auktion sind telefonisch unter 089-55244-0 erhältlich. * Der gerundete Erlös entspricht dem Zuschlagspreis + 25 % Aufgeld bei Zuschlägen bis € 500.000. Auf den Teil des Zuschlagspreises, der € 500.000 übersteigt, wird ein Aufgeld von + 20 % berechnet und zu dem Aufgeld hinzuaddiert, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis € 500.000 anfällt. ** Die durchschnittliche Steigerung pro Objekt entspricht der Quote von Aufruf zu Zuschlagspreis. *** Im Gegensatz zu anderen deutschen Auktionshäusern führt Ketterer Kunst seine Saisonauktionen an mehreren Tagen durch, was sich im Gesamterlös von € 21,6 Millionen* für den Herbst 2014 widerspiegelt
Ketterer Kunst hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1954 als einer der wichtigsten Kunst- und Buchversteigerer mit dem Stammsitz in München und einer Dependance in Hamburg etabliert. Galerieräume in Berlin und Repräsentanzen in Heidelberg, Düsseldorf und Modena, Italien tragen entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Außerdem finden immer wieder Ausstellungen, Sonder- und Benefizauktionen sowie permanente Online-Auktionen unter www.ketterer-internetauktion. de statt. Robert Ketterer ist Inhaber und Geschäftsführer von Ketterer Kunst.
2014_12_05+06 NACHBERICHT Dezember-Auktion KM+NACH1945_Z
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