Ein Stechzeugfragment, deutsch, um 1490 wechselte für CHF 480‘000 | EUR 388‘000 (inkl. Aufgeld) seinen…
Ein Stechzeugfragment, deutsch, um 1490 wechselte für CHF 480‘000 | EUR 388‘000 (inkl. Aufgeld) seinen…
Ein Stechzeugfragment, deutsch, um 1490 wechselte für CHF 480‘000 | EUR 388‘000 (inkl. Aufgeld) seinen Besitzer. Dabei handelt es sich um einen Turnierhelm mit Brust- und Rückenpanzer - wohl der einzige, der noch im freien Handel offeriert wurde. Die übrigen befinden sich in Museen. Das Sortiment beinhaltete weitere ritterliche Figuren mit ihren Harnischen vom 12. bis zum 16. Jahrhundert.
Ebenfalls eine Rarität war die grazile jagdliche Radschlossbüchse aus dem Besitz der Kaiserin Eleonora von Österreich, die einen Zuschlag von CHF 96'000 | EUR 77'000 erreichte. Eleonora war die dritte Gattin des Kaisers Ferdinand III. Nicht minder bedeutsam waren eine äusserst seltene, prunkvolle Radschlosspistole, die vom bekannten Genfer Büchsenmacher Jacques Aubert signiert wurde und für CHF 79‘200 | EUR 64'000 (inkl. Aufgeld) zugeschlagen wurde, sowie ein Schweizerdolch, um 1570 mit einem Zuschlag von CHF 81‘600 | EUR 66‘000 (inkl. Aufgeld).
Das Angebot und die Resultate aus dem Department Antiker Waffen der Galerie Fischer gelten in Kennerkreisen als weltweit führend, was diese Auktion wieder eindrücklich bestätigte.
Anbei senden wir Ihnen die Top10 der Auktion Antike Waffen und Militaria.
Stechzeugfragment, deutsch, um 1490 Z: 2 Stechzeugfragment, deutsch, um 1490, aus drei Teilen zusammengestellt. Eisen blank, bestehend aus Helm, Brust und Rücken. Helm, sog. Froschmaulhelm: Aus drei Platten, die mit Eisennieten verbunden sind, Nieten teilweise mit Messingkappen, eine Frontniete fehlt. Die Deckplatte, respektive die Helmglocke ist gewölbt, der Mittelgrat und die Scheitelpartie sind geriefelt. Vier Paare Futterlöcher. Die Frontplatte, nach oben verstärkt, von ausgesprochen schnittiger Form, begrenzt den gewinkelten Sehschlitz. Unten massiv eingenietetes Scharnier mit einer flachen, rechteckigen Klappe, Klappe mit zwei Dekorstreifen, dazwischen zwei grosse Rundlöcher und ein in Messing eingelegtes Herz mit Stiel, Rückseite mit vier Bolzen zur Verriegelung mit der Brust. Auf den Helmseiten je eine Längsdurchbrechung für den Einzug von Lederriemen, Riefelungen. Oberhalb der Schulter beidseitig eine Öse für Riemenbefestigung der Schulterstücke, zwei Paare Futterlöcher. Unten Scharnier. Schadstellen: Oben links Loch und gegen Mitte Beulen. Brust: Leicht gewölbt, Armausschnite mit gekerbten Zierwulsten, in der Mitte drei Lochreihen mit je vier Löchern zur alternativen Befestigung der Helmklappe. Links und rechts vom Halsausschnitt je ein grosses Scharnier zur Befestigung der Träger, diese mit wulstigen, gekerbten Borten und Dreifachösen zur Befestigung des Rückens. Seitlich weitere Dreifachösen an Scharnieren. Kleinere Futterlöcher und grössere Durchbrechungen zur Befestigung einer Stechtartsche. Rüsthaken auf Platte dreifach verschraubt. Darunter seitlich Löcher zur Befestigung des Rasthakens, dieser erg. Unten angehängt zweilappiges Blech mit Lederfutter (sog. Schwänzel, gehört eigentlich an einen Rücken). Rücken: Aus drei Platten zusammengenietet, mit versenkt geschlagenen Randleisten, die beiden Aussenplatten mit durchbrochen gesägten gotischen Zierelementen. Alle Platten mit Riefelungen. Ösen mit Schnallen für Belederung, eine def. Mittelplatte mit grösserer Durchbrechung unten. Futternieten. Auf Holzgestell. Schätzung: CHF 400'000 / 600'000 bzw. EUR 333'333 / 500'000 bzw. USD 444'444 / 666'667 Zuschlag (inkl. Aufgeld): CHF 480‘000 | EUR 388‘000 | USD 518‘000
Ganzer Harnisch, deutsch, um1510 Z: 2 G Helm 2,50 kg Ganzer Harnisch, deutsch, um 1510, zusammengestellt, auf Figur. Eisen blank. Geschlossener Helm: Glocke mit dickem, geschnürltem Kamm, links und rechts davon je vier Rippen, Kinnreff zweiteilig, Hakenverschluss, seitlich aufklappbar, rosettenartige Gehörlöcher. Visier mit Stengel aufschlächtig, lange schmale Augenschlitze, ausgeprägte Nasenpartie, gerippt, darüber und darunter je eine Reihe Atmungslöcher. Kragen: Zweiteilig, wulstige Halsöffnung, vierfach geschoben, geriefelt. Brust: Kugelig gewölbt, verwischte Marke (wohl Beschau von Nürnberg), Hals- und Armausschnitte mit wulstigen Borten, zwei waagrechte, versenkt geschlagene Streifen, darunter Riefelungen. Vierfach geschobene Bauchreifen, geriefelt. Eingenietete, kurze Beintaschen, vierfach geschoben, geriefelt. Die Schwebscheiben erg. Rüsthaken. Rücken: Ausschnitte gebördelt, Riefelungen, vierfache Gesässreifen, geriefelt. Armzeug: Schultern fünffach geschoben, geriefelt. Ober- und Unterarmzeug, offene Muscheln, geriefelt, die rechte erg. Hentzenpaar über Lederhandschuhen, geriefelt. Beinzeug: Oberdiechlinge und Kniebuckel mit Muscheln, offen und geriefelt. Kuhmaulschuhe, siebenfach geschoben, beide Zehenteile erg. Harnisch rest. Schätzung: CHF 80'000 / 100'000 bzw. EUR 66'667 / 83'333 bzw. USD 88'889 / 111'111 Zuschlag (inkl. Aufgeld): CHF 168‘000 | EUR 135‘000 | USD 180‘000
Ganzer Harnisch, deutsch, um 1515 Z: 2 G Helm 2,60 kg Ganzer Harnisch, deutsch, um 1515, zusammengestellt, auf Figur. Unter dem blanken Eisen Kettenpanzer. Geschlossener Helm: Glocke mit Riefelung, zwei Bündel von je vier Rippen, dazwischen Bündel von sechs Rippen. Visier und Kinnreff aufschlächtig. Visier mit Marke: Schild mit Andreaskreuz, beidseitig der Mitte je ein Punkt, lange Sehschlitze, runde Durchbrechungen auf der "Nase", darunter kurze Atmungsschlitze. Nackenschirm dreifach geschoben. Kragen, vierfach geschoben, zweiteilig. Brust: Gewölbte, kugelige Form, Riefelung, Hals- und Armausschnitte mit wulstigen Borten, vier Bauchreifen. An Riemen hängende, einteilige Beintaschen mit Riefelung. Schwebscheiben wohl erg. Rücken: Obere Hälfte geriefelt, etwas rep., Gesässreifen erg. Armzeug: Schulter sechsfach geschoben, links zwei Schübe erg. Ober- und Unterarmzeug, geschlossene Muscheln, geriefelt. Hentzenpaar, Daumen erg., lange, offene Stulpen geriefelt. Beinzeug: Oberdiechlinge und Kniebuckel mit Muschel offen. Geschlossene Beinröhren mit Schuhen, diese zehnfach geschoben. Harnisch rest. Schätzung: CHF 60'000 / 80'000 bzw. EUR 50'000 / 66'667 bzw. USD 66'667 / 88'889 Zuschlag (inkl. Aufgeld): CHF 144‘000 | EUR 116‘000 | USD 154‘000
Radschlossbüchse, österreichisch, um 1650, Eleonora Z: 2 L 100,3 cm Radschlossbüchse, österreichisch, um 1650. Oktogonallauf, Brünierung berieben (L 47,7 cm), Kal. 11 mm, gezogen, Kammer- und Mündungsbereich mit silberinkrustiertem Dekor: Maske mit Blattwerk, und Blüten. Oberfläche des Laufes mit goldtauschiertem floralem Dekor, stark berieben. Visier mit zwei Klappen, Messingkorn vergoldet. Schlossplatte flach, der ursprüngliche florale Dekor stark berieben, zweifach verschraubte Radhalterung, über dem eisernen Raddeckel durchbrochen gearbeitetes Messingelement: Links und rechts des Vierkants steigende Drachen, und Rankenwerk. Pfanne mit Schiebedeckel, Hahn mit Monstergravur. Abzug mit Nadelstecher, Nadel abgebrochen. Abzugbügel Eisen. Nussbaumschaft mit Reliefschnitzerei des von Schedelmann als Meister der Tierkopfranke bezeichnet. Kolbenlade mit beschnitztem Deckel, Rosetten um Laufstifte. Linke Seite des Kolbens mit rundem Medaillon darin in Silber eingelegtes grosses E im Laubkranz, von Kaiserkrone überhöht. Ladestock mit Silberdopper. Schätzung: CHF 80'000 / 90'000 bzw. EUR 66'667 / 75'000 bzw. USD 88'889 / 100'000 Zuschlag (inkl. Aufgeld): CHF 96'000 | EUR 77'000 | USD 103'000
Steinschlossbüchse, österreichisch, um 1745, Ris Z: 1-2 L 109 cm Steinschlossbüchse, österreichisch, um 1740/45. Oktogonallauf brüniert (L 78,6 cm), Kal. 16,5 mm, gezogen, sig. Christoph Ris in Wienn auf Silberkartusche, Silbervisier mit einer Klappe, geschobenes Silberkorn. Die silberne Kolbenkappe zeigt das Wappen derer von Liechtenstein. Kammer mit graviertem Rankendekor, im Zentrum goldtauschiertes Medaillon mit der Darstellung einer sitzenden Dame, vor dem Visier weitere Ranken mit zentralem Medaillon, eine Frauenbüste zeigend. Längliche Schlossplatte brüniert, diese und der Hahn flach, in Gold sig. CHR. RIS IN WIENN, Schlossteile mit lockeren, goldtauschierten Ranken, dazwischen Rocaillen. Abzug mit Nadelstecher. Silbergarnitur, Abzugbügel mit floralem Dekor und Rocaillen auf vergoldetem Grund. Kolbenkappe mit Wappen von Kurhut überhöht, Ranken und Rocaillen. Nussbaumschaft, floral beschnitzt, reich mit Silbereinlagen: Kolben mit Blüten und Ranken, in der Mitte Medaillon mit gestelltem Schwein, das von berittenem Jäger erstochen wird. Silberunterlagen der Schloss-Schrauben, Ranken und auffliegender Vogel. Kolbenlade mit Schuber, zwei gravierte Silberplatten, Blumen, und Hund einen Wolf jagend. Weitere Einlagen: Kleine Büste, Blumen und Ranken. Ladestock mit Silberdopper. Schätzung: CHF 40'000 / 50'000 bzw. EUR 33'333 / 41'667 bzw. USD 44'444 / 55'556 Zuschlag (inkl. Aufgeld): CHF 80‘000 | EUR 64‘000 | 85‘000
Schweizerdolch, um 1570 Z: 2 L 33,3 cm Schweizerdolch, um 1570. Messinggefäss mit Resten von Vergoldung, gravierter floraler Dekor. Holzgriff, kleiner Riss. Zwischenbleche aus Zinn. Rhombische Klinge, wenig korr. Scheide mit der Darstellung: König Midas vor Dionysos, aus Messing gegossen, durchbrochen. Mundblech aus Messing, beweglich, alte Leimspuren. Besteckblech durch Leiste ersetzt, auf der Rückseite zwei Stege. Herzförmiges Ortstück. Futter aus Holz, Leder und rotem Samt. Futter und Ortstück auf der Tragseite stark berieben. Schätzung: CHF 40'000 / 50'000 bzw. EUR 33'333 / 41'667 bzw. USD 44'444 / 55'556 Zuschlag (inkl. Aufgeld): CHF 81‘600 | EUR 66‘000 | USD 88‘000
Radschlosspistole, Aubert A G, um 1660 Z: 1-2 L 66 cm Radschlosspistole, schweizerisch, um 1660. Kannelierter Lauf mit kleinem Mündungswulst (L 45 cm), Kal. 15,8 mm, Kammerdrittel oktogonal, goldtauschierter Dekor: Fratze, Akanthusblätter, Rankenwerk und Zierlinien. Schlossplatte bombiert, aussenliegendes Rad, Pfanne mit Schiebedeckel, Hahn gewinkelt. Goldtauschierter Dekor: Fratze, weibliches Wesen, Rankenwerk, Kartusche mit Signatur Aubert A G, Rad mit Puttenköpfen und Rankenwerk. Schlossmarke innen mit Marke NW oder HW über Henne (?), wohl (Suhl). Abzugbügel und Knaufkappe Eisen, diese am oberen Rand mit Blattfries, durchbrochen gearbeitet. Die oval gewölbte Kappe mit goldtauschierten Fratzen und mit Rankenwerk. Geschwärzter Holzschaft reich mit grossflächigen, gravierten Silbereinlagen: Fratzen, Blumen, Ranken und Monster. Ladestock mit Eisendopper. Schätzung: CHF 50'000 / 80'000 bzw. EUR 41'667 / 66'667 bzw. USD 55'556 / 88'889 Zuschlag (inkl. Aufgeld) : CHF 79‘200 | EUR 64'000 | USD 85'000
Ritterfigur,deutsch,12.Jh.,zusammengestellt Z: 2 Ritterfigur, 12. Jh., zusammengestellt. Bestehend aus Nasalhelm, wohl französisch: Glocke mit ausgeprägtem Mittelgrat, innen rep., Nasal neu verschraubt. Futterlöcher. Umlaufend gravierter Dekor: A- förmige Zeichen mit Lilie. Panzerhemd, Hauberk, der gesamte Körper ist mit Kettenpanzer bedeckt: Haube, Hemd mit langen Ärmeln und Handschuhen. Hemd vorn mit Schlitz, rundum Fransen. Unterschenkelschutz und Lederschuhe. Ringdurchmesser aussen 11 mm, mit Nietköpfen. Am Halsausschnitt Messingring mit gotischen Minuskeln (wohl der Name des Sarwürkers). Schwert, (L 94,5 cm), mit Gurt und neuer Scheide: Eisen korr. und gereinigt. Pilzknauf, gerade, gerundete Parierstange, Griff beledert. Zweischneidige Klinge, beidseitig Mittelhohlschliff bis ca. 5 cm über Ort (Typ XI nach Oakeshott). Ritter rest. Schätzung: CHF 25'000 / 30'000 bzw. EUR 20'833 / 25'000 bzw. USD 27'778 / 33'333 Zuschlag (inkl. Aufgeld): CHF 72'000 | EUR 58'000 | USD 77‘000
Radschlosspistolenpaar, italienisch, um 1630 Z: 1-2 L 54 cm Radschloss-Pistolenpaar, italienisch, Brescia, um 1630. Rundläufe kanneliert (L 35,5 cm), Kal. 13 mm, Kammerhälften facettiert, sig. LAZARINO COMINAZO, Mündungswulst. Laufunterseiten Marke M über Stern. Schlossplatten flach, randständiger Fries mit Akanthusblattdekor. Aussenliegende Räder mit umfassender Radhalterung, Pfannen mit Schiebedeckel, Hähne mit geschnittenem Fischdekor. Eisengarnituren fein durchbrochen, florale Motive, Griffkappen sechseckig mit radialen Strahlen. Gürtelhaken. Nussbaumschäfte wenig beschnitzt, Vorderschäfte mit Rissen, rest. Holzladestöcke mit geschnittenen Eisendoppern. Schätzung: CHF 60'000 / 90'000 bzw. EUR 50'000 / 75'000 bzw. USD 66'667 / 100'000 Zuschlag (inkl. Aufgeld): CHF 72'000 | EUR 58'000 | USD 77‘000
Radschlosskarabiner,deutsch, datiert 1604 Z: 2 L 103 cm Radschlosskarabiner, deutsch, datiert 1604. Rundlauf (L 72,3 cm), Kal. 12 mm, in der Laufmitte geschnitten sog. Spitzen, die in einer kleinen Mulde beginnen, Datierung 1604, Marke H und Visierrille. Mündungswulst mit Messingkorn. Laufunterseite Marke: Mondsichel, darüber zwei kurze Striche. Schlossplatte mit aussenliegendem Rad, gewölbte Radkappe Messing vergoldet, Rankengravur. Pfanne mit Schiebedeckel, Drücker als Engelsbüste. Dekorstück zwischen Hahnfeder und Hahnfuss. Hahnoberlippe mit Monster. Abzugbügel Eisen. Schaft aus Fruchtholz, reich eingelegt mit Bein: Menschen, Monster, Fabelwesen, Hunde, Vasen, Rosetten und Ranken. Eingestreut aus Perlmutt Masken, Engel, Vögel, Früchte, Blumen und ein Jägersmann. Auf der Unterseite fehlt eine Perlmutteinlage, am Vorderschaft sind auf der Höhe der Laufverbindungen (Löcher für Stifte) zwei bandartige Ergänzungen. Ladestock mit Beindopper. Waffe rest. Schätzung: CHF 50'000 / 80'000 bzw. EUR 41'667 / 66'667 bzw. USD 55'556 / 88'88 Zuschlag (inkl. Aufgeld): CHF 60'000 | EUR 48‘000 | USD 64‘000
Nachbericht Auktion Antike Waffen und Militaria 12. und 13. September 2013
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