Dampfer "Welle" in Bremerhaven © Wolfgang Zimpel/Deutsche Stiftung Denkmalschutz Dampfer "Welle" in Bremerhaven © Wolfgang Zimpel/Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 26.08.2013

Bei der Fertigstellung des Steuerbord-Antriebstrangs des historischen Dampfers "Welle" in Bremerhaven kann der Förderverein mit der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) rechnen. Dagmar Loebert, Ortskuratorin Bremen der DSD, überbringt am Donnerstag, den 29. August 2013 um 11.00 Uhr vor Ort in Anwesenheit von Bernd Wagner von Lotto Bremen einen weiteren…
Bei der Fertigstellung des Steuerbord-Antriebstrangs des historischen Dampfers "Welle" in Bremerhaven kann der Förderverein mit der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) rechnen. Dagmar Loebert, Ortskuratorin Bremen der DSD, überbringt am Donnerstag, den 29. August 2013 um 11.00 Uhr vor Ort in Anwesenheit von Bernd Wagner von Lotto Bremen einen weiteren Fördervertrag - diesmal über 50.000 Euro für die Fertigung der neuen Wellenanlage - an Bernd Meyer vom Verein Dampfer "Welle" e.V. Im vorigen Jahr unterstützte die Denkmalstiftung den Verein bereits bei der Überholung der Steuerbordhauptmaschine mit 20.000 Euro.

Als die Weser im 19. Jahrhundert zunehmend versandete, waren die Hafenanlagen Bremens für hochseetüchtige Schiffe mit großem Tiefgang immer schwerer erreichbar. Um den Niedergang der bedeutenden Seehandelsstadt zu verhindern, unternahmen die Verantwortlichen erhebliche Anstrengungen zur Entwicklung des Dampfantriebs. Zudem sahen sie in der immer größer werdenden Auswandererzahl eine wirtschaftliche Chance für die Hafenstadt.

Die Situation änderte sich in den Gründerjahren, als Ludwig Franzius, Professor an der Bauakademie in Berlin, 1875 als Oberbaudirektor nach Bremen kam. Nun wurde die Weser mit Hilfe neuer Dampftechnik, durch Einengung und Begradigung auf fünf Meter vertieft, als Voraussetzung für die Entstehung eines Seehafens. 1888 eröffnete der Europahafen auf der Stephanikirchenweide. Danach trat Bremen dem Zollverein bei. 1895 endete der Weserausbau.

Zwar antwortete die Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts auf die ständige Vergrößerung der Handelsschiffe mit der Vertiefung der Außenweser auf 10 Meter, doch um die Baustellen bereisen und Repräsentationsfahrten durchführen zu können, war ein neuer Dampfer vonnöten. Die Bremer Atlas-Werft stellte dieses Schiff - kriegsbedingt verzögert - 1915 fertig.

Der Dampfer ist 37,36 Meter lang und 7,2 Meter breit und hat einen Tiefgang von 2,8 Meter. Der Stahlrumpf ist genietet, das Hauptdeck besteht aus Teakholz und meist hölzernen Aufbauten. Ein Salon bietet 15 Personen Platz. Der Doppelschraubenantrieb mit zwei dem damaligen Stand der Technik entsprechenden Dreifachexpansions-Dampfmaschinen ermöglichte der "Welle" eine Geschwindigkeit von 12 Knoten, zudem machten sie die zwei Schrauben sehr wendig.

Ab 1921 wurde der Dampfer vermehrt für Ablösungs- und Versorgungsfahrten genutzt, mehrfach nach aktuellen Erfordernissen umgebaut und erst 1975 als eines der letzten dampfgetriebenen Dienstschiffe des Bundes außer Dienst gestellt. Die "Welle" ist das letzte verbliebene ehemalige Dienstfahrzeug der Weserkorrektion, darüber hinaus das älteste erhaltene Fahrzeug der Wasserstraßenverwaltung des Unter- und Außenweserreviers. Für den Erhalt des Bootes setzt sich seit 1998 ein Förderverein ein, unterstützt vom Deutschen Schifffahrtsmuseum, der Hochschule Bremen, vom Germanischen Lloyd und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Der Dampfer "Welle" gehört zu den 13 Denkmalen, die die 1985 gegründete Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Bundesland Bremen fördern konnte.

Bonn, den 26. August 2013/tkm

Tags: Dampfschiff, Schiff

29. August 2013 um 11.00 Uhr