Moderne Kunst und Zeitgenössische Kunst Überzeugend in der Modernen Kunst waren vor allem die beiden Sturm-Künstler Rudolf Bauer und Johannes Molzahn. Bauers „Light Circle“ erzielte ein Ergebnis von € 450.000, während für Molzahns Gemälde „Musik“, aus dem Jahr 1916, für stolze € 146.000 den Besitzer wechselte und damit den internationalen Auktionsrekord für ein Frühwerk des Künstlers aufstellte. Dass das im Herbst angebotene Werk Molzahns „Parabel I“ nun in die Sammlung des Städel Museums in Frankfurt integriert wird, bestätigt die außergewöhnliche Position des Künstlers in seiner Zeit. VAN HAM hat dieses Jahr sein Engagement für Karl Hofer stark erweitert, indem das Karl Hofer Archiv von Karl Bernhard Wohlert übernommen wurde und das Karl Hofer Komitee gegründet wurde. Das vielfältige Angebot an Arbeiten Karl Hofers begeisterte das Publikum. Sein „Mädchen mit Triangel“ erzielte ein Ergebnis von € 170.000. Besonders begehrt sind zurzeit die Zeitgenossen – im Frühjahr erzielte die Graphik „Two Nudes“ von Roy Lichtenstein einen Preis von € 128.000. Der Trend setze sich im Herbst deutlich fort – Frank Stellas monumentale Plastik „The Chase. Second Day“ wurde für € 213.500 verkauft, während Ed Ruschas „Cracks“ für € 125.000 den Besitzer wechselte. Der Sonderkatalog für die uns anvertraute Auflösung der bekannten Kölner Baukunst Galerie fand großen Anklang und erzielte hervorragende Ergebnisse.

Alte KunstOhne spektakulären Einzelzuschlag, aber mit interessanten kunsthistorischen Entdeckungen konnte die Alte Kunst Auktion im Frühjahr aufwarten. So zum Beispiel drei Gemälde von Johann Heinrich Tischbein, welche der Forschung bislang unbekannt waren, und die nun ihren Weg ins Stadtmuseum Kassel und Grassi-Museum für Musikinstrumente in Leipzig finden. In der Herbstauktion erfuhr die kleine Holztafel mit der Verkündigung Mariens eine spektakuläre Preissteigerung, gemalt von einem Niederländischen Meister um 1460/70. Die ausgezeichnete Malerei wurde mit einem Ergebnis von rund € 120.000 zum Höhepunkt unter den Altmeistern wurde und findet nun ihren Weg in eine niederländische Privatsammlung. Die wohl größte Überraschung war das Ergebnis für ein Blatt von Cosmas Damian Asam. Diese absolute Seltenheit erzielte das herausragende Ergebnis von € 112.500.

Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck Die erfolgreiche Entwicklung des Europäischen Kunstgewerbes wurde auch dieses Jahr fortgesetzt. Im Frühjahr sorgten zwei große Porzellanbilder für Furore, die zusammen für € 500.000 verkauft wurden – damit erzielte VAN HAM nicht nur den internationalen Auktionsrekord für Porzellangemälde, sondern zudem auch den höchsten Zuschlag im Europäischen Kunstgewerbe. Auch im Herbst gab es einen herausragenden Zuschlag. Ein exquisiter Gueridon Directoire von Adam Weisweiler aus dem Inventar des Schlosses Herrnsheim war dem neuen Besitzer zu Recht einen Preis von € über 156.250 wert.

Auch die Schmuck-Abteilung ist nicht zu bremsen und bestätigt ein weiteres Mal deutlich ihre Spitzenstellung auf dem deutschen Auktionsmarkt mit einer unglaublichen Umsatzsteigerung von über 60%! Besonders gefragt ist nach wie vor ausgewählte Diamantware und seltener Naturperlschmuck. Mit einem Gesamtumsatz der beiden Abteilungen Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck von 5 Mio. Euro werden innerhalb Deutschlands neue Maßstäbe gesetzt.

PhotographieZum teuersten Lot der Herbstsaison wurde Laszlo Moholy-Nagys vierteilige Serie von Hilde Horn während eines Bauhaus-Ausfluges mit einem Ergebnis von € 66.250. Schon im Frühjahr tauchte der Name Hilde Horn häufig auf, als für eine Photographie der Bauhaus-Künstlerin ein internationaler Auktionsrekord aufgestellt werden konnte. Auch Klassiker wir Albert Renger-Patzsch und August Sander sind nach wie vor sehr beliebt. Herausragend bei den Zeitgenossen war im Frühjahr Jürgen Klaukes Serie „Rot“ für € 17.500, sowie Andy Warhols Details of Construction „Rain and Flowers“ für € 22.500 im Herbst.

FazitMarkus Eisenbeis als persönlich haftender Gesellschafter ist mit diesem Jahr sehr zufrieden. Das Jahresergebnis konnte in etwa gehalten werden, und dies ohne die Millionenergebnisse aus dem Jahr 2011 (Raden Saleh Ben Jaggia und Franz Pforr). Vor diesem Hintergrund ein herausragendes Ergebnis. Die führende Stellung im Schmuckbereich konnte bei einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 60% deutlich ausgebaut werden. Auch in allen anderen Fachgebieten zählt VAN HAM zu den führenden Häusern in Deutschland. Um diese Stellung weiter auszubauen wird im Frühjahr 2013 mit dem Neubau begonnen.

VAN HAM Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als pers. haft. Gesellschafter geleitet wird. Im Jahr 2010 wurde ein Umsatz von rund € 24 Mio. erzielt. VAN HAM hat eine Spitzenstellung in Deutschland bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts und dem Schmuck inne und konnte auch 2010 wieder herausragende Weltrekorde für moderne und zeitgenössische Künstler erzielen. Damit gehört VAM HAM Kunstauktionen zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland, das ca. 12 international beachtete Auktionen jährlich durchführt, in denen regelmäßig neue Auktionsweltrekorde aufgestellt werden.

Die Auktionen teilen sich in folgende Themen auf: Alte Kunst | Europ. Kunstgewerbe & Schmuck | Moderne Kunst | Zeitgenössische Kunst | Photographie | Teppiche | Dekorative Kunst