Diese größte und bedeutendste Kunst- und Antiquitätenmesse in Niederösterreich verspricht mit ihrem qualitätsvollen Ausstellungsprogramm, das bis zur Zeitgenössischen Kunst reicht, ein besonders spannender Kunstevent zu werden. Zwanzig engagierte Kunstexperten präsentieren Kunst aus verschiedensten Epochen und Sammelgebieten. Diesmal bereichern zwei Themenausstellungen das Messeprogramm: Galerie Linzergasse Weihergut beschäftigt sich mit Blumenbildern verschiedener österreichischer Künstler, Galerie Szaal bietet eine große Anzahl an niederösterreichischen Ansichten.Als sachverständige Spezialisten beraten die ausstellenden Kunsthändler beim Kunstkauf und garantieren für ihre Kunstobjekte. Ein Rundgang führt durch diesen interessanten Kunstmix, der im Vorfeld von einer unabhängigen Fachjury auf Echtheit und Messewürdigkeit überprüft wurde. Veranstalter der 66. Niederösterreichischen Kunst& Antiquitätenmesse ist der Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler, der auch für die WIKAM im Künstlerhaus und im Palais Ferstel / Palais Niederösterreich verantwortlich zeichnet.
Besonders vielseitig und umfassend ist das Angebot bei den Gemälden. Die hier gezeigten Arbeiten reichen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwartskunst. Tina Blaus „Blick auf Perchtoldsdorf“ bei Galerie Szaal entstammt der Schaffensperiode der Künstlerin in den 1880er und 90er Jahren, die sich durch die größte malerische Unmittelbarkeit und Lebendigkeit auszeichnet. Galerie Kaiblinger beeindruckt mit ausgesuchten Arbeiten von Karl Korab, Josef Bramer und Hans Staudacher. Als Höhepunkt seiner Präsentation bezeichnet der Galerist Siegfried Kaiblinger ein Hauptwerk des im letzten Jahr verstorbenen Künstlers Markus Prachensky, „Korsika Bebop“ aus dem Jahre 2008.
Edles Geschmeide – kostbarer Schmuck aus dem 19. und 20. Jahrhundert – funkelt in den reichhaltig bestückten Vitrinen von Antiquitäten Reisch. Eine weitere Programmsäule der bekannten Wiener Innenstadthändlerin Sonja Reisch sind erlesene und kostbare Silbergegenstände namhafter Manufakturen. Eines ihrer Spezialgebiete sind prunkvolle Silberarbeiten des k.u.k. Hof- und Kammerlieferanten Klinkosch, die bei Auktionen hohe Preise erzielen. Neben aufwendig ausgeführten Zuckerdosen, Pokalen und Kerzenleuchtern ist bei ihr besonders Silberbesteck des 19. Jahrhunderts auf internationalen Hochzeitslisten sehr stark nachgefragt. Moderne Glaskunst zeitgenössischer Künstler, wie Tim Shaw aus Australien oder Antonin Manto aus Tschechien, präsentiert Galerie Sikabonyi, die bereits seit langem als Geheimtipp für solch individuell gestaltete Glasexponate gilt.
Sammler von seltenen und kunstvoll gefertigten Skulpturen finden ein interessantes Angebot vor. Kössl Kunst & Teppich zeigt einen ca. 110 cm großen Christus des bekannten Bildhauers Johann Franz Schwanthaler, Antiquitäten & Bildergalerie Figl einen Hl. Sebastian aus Tirol um1480. Ausgefallene Kaminöfen, wie einen Jugendstil-Ofen von Dagobert Peche, dessen kunsthandwerkliche Entwürfe oft skurrile Ornamentik aufweisen, offeriert Antiquitäten Kral. Antike Gartenskulpturen führt Kunsthandel Zöchling, für eine individuelle Gartengestaltung dienen barocke Sandsteinfiguren, wie ein lebensgroßer, Flöte spielender Pan und Brunnenfiguren, Putten mit Delphin.
Beim Mobiliar findet der Besucher Exponate vom Barock bis zum Jugendstil, sowie Erlesenes aus dem bäuerlichen Bereich. Stücke aus der Biedermeierzeit bieten Kunstwelt Rochus V. Probst und Kunsthandel Matthias Kindler. Bei Kössl Kunst & Teppich ist u. a. ein musealer Wiener Empiretisch, verziert mit feinsten Intarsien und Tuschmalerei, mit sechs dazugehörenden Stühlen mit Messingintarsien zu nennen. Auch ein bemalter bayerischer Vierjahreszeiten-Bauernschrank und ein Pendant aus einer Innviertler Werkstatt bei Ried werden durch ihre hochwertige Qualität überzeugen.
Im Bereich Teppiche und Textilkunst präsentieren drei Spezialisten ihre besten Exponate. Dr. Rohani Teppichkunst bringt einen wunderschönen Suzani – einen großformatigen, mit aufwändigen Seidenstickereien verzierten Baumwollstoff aus Usbekistan. Suzanis waren traditionelle prestigeträchtige Teile der Mitgift und sind heute sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten hoch bezahlte Sammlerstücke. Bei Kössl Kunst & Teppich besticht ein Schildkasak mit außergewöhnlichem Kolorit aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, Antike Teppiche Hofer zeigt erstmals ostanatolische Cuvals aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese wichtigen häuslichen Web-Kelimarbeiten der kurdischen Nomaden dienten überwiegend zum Transport von Getreide und Mehl, fanden aber auch oft Verwendung als Aufbewahrungssäcke für Kleidung oder den Transport von Babies auf ihren Kamelen und vor allem auch zum Ausschmücken ihrer Zelte.
Brigitte Szaal
Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler