Die jahrzehntelange Kontinuität und der große Erfolg dieser Veranstaltung sind sicherlich darauf zurückzuführen, dass sie ihrem Image als klassische Antiquitätenmesse bis heute treu geblieben ist. Besucher aus ganz Österreich, vorranging aus Niederösterreich und Wien, goutieren das sehr, denn als solche erfüllt sie nicht nur den hohen Qualitätsanspruch, sondern bietet auch diese extrem breite Angebotspalette von hochwertigen Kunstobjekten.
Veranstalter ist der Verband Österreichischer Antiquitäten und Kunsthändler, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert und somit einer der traditionsreichsten Messeveranstalter Europas in diesem Bereich ist. Der Verband, der auch für die WIKAM im Palais Ferstel und Palais Niederösterreich verantwortlich zeichnet, freut sich, dass er im geschichtsträchtigen Schloss Laxenburg den idealen Rahmen für diesen Kunstevent gefunden hat.
Der Messerundgang durch dieses prachtvolle Barockjuwel ist einem Spaziergang durch die Kunstgeschichte gleichzusetzen, wobei der Besucher im Innenhof des Schlosses auf den „Garden of Dreams“, eine Skulpturen-Ausstellung zeitgenössischer Künstler trifft, deren Arbeiten vielleicht der eine oder andere bereits im öffentlichen Raum bewundert hat.
Zu den zahlreichen außergewöhnlichen Exponaten, die auf dieser Kunst- und Antiquitätenmesse geboten werden, zählt ein aufwändig in Tierform gearbeiteter Kinderschlitten aus Salzburg um 1750. Eine weitere Spezialanfertigung ist ein Miniatur- Paravent aus Mahagoni, der mit acht von Balthasar Wigand gemalten Wienansichten verziert ist. Neben diesem Kleinod werden im Rahmen der Sonderausstellung „Balthasar Wigand“ weitere exquisite Arbeiten dieses bekannten Miniaturmalers präsentiert, die bei Sammlern sehr gefragt sind. Seltenheitswert hat neben einer Vedutentasse der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur Wien von 1825 auch ein gotisches Relief der Auferstehung Christi aus Süddeutschland um 1480. Wiener Regulatoren haben bei Sammlern und Museen einen hohen Stellenwert und erzielen bei internationalen Auktionen und im Kunsthandel Spitzenpreise. Je nach Ausführung des Uhrgehäuses, Werkes und Ziffernblattes sind es insbesondere die Indikationen und die Gangdauer bis zu einem Jahr, die den Wert dieser Unikate bestimmen. So ist einer der Messehöhepunkte eine Laterndluhr des bekannten Wiener Uhrmachermeisters Happacher um 1835 mit einer Gangdauer von einem Jahr. Umfassend ist das Angebot bei Mobiliar, sei es nun furniert oder aus dem bäuerlichen Bereich. Geschwungene Barockkommoden werden genauso begeistern wie Vitrinen und Spieltische aus der Biedermeierzeit. Als ein echtes Prunkstück kann ein Gunskirchner Schrank aus der Werkstatt von Urban Huemer um 1760 bezeichnet werden.
Bei den Skulpturen ragt neben einer Vielzahl von herausragend gearbeiteten Heiligenfiguren eine „Mini-Kreuzigungsgruppe“ mit einer Höhe von nur 9 cm im Originalschrein vom Hauptmeister Thomas Schwanthaler heraus. Skulpturen der zeitgenössischen Künstler Josef Colz und Hans-Peter Profunser sind in der Sonderschau „Garden of Dreams“ zu bewundern.
Die große Offerte beim Schmuck beinhaltet ausgewählte Kostbarkeiten, wie ein Biedermeier Collier oder ein Art Deco Armband. Neben exquisiten Silberarbeiten des k.u.k. Hof- und Kammerlieferanten Klinkosch werden als Wertanlage gefragte Silberbesteckkassetten geboten. Obwohl asiatische Kunst bei Sammlern sehr beliebt ist, ist dieser Kunstzweig in den letzten Jahren auf dem österreichischen Markt weniger präsent gewesen. Hier im Schloss Laxenburg werden einzigartige Objekte aus China, Japan und Tibet ausgestellt. Im Teppich- und Textilbereich reicht die Bandbreite von einem in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Jomud Tschowal über einen großformatigen Ghashghai bis hin zu einem Designtextil aus der Gegenwart. Interessant und vielseitig ist auch das Gemäldeangebot vom 18. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Kunst. Als bedeutende Vertreter österreichischer Kunst sind Emil Barbarini, Ferdinand Brunner, Hugo Charlemont, Hugo Darnaut, Ernst Huber, Carl Moll, Balthasar Wigand und Alfred Zoff zu nennen. Landschaftsansichten von Willy Eisenschitz, dessen Werk bereits im National Art Museum of China in Peking gezeigt wurde, werden ebenfalls überzeugen wie Arbeiten von Josef Bramer, Ernst Fuchs und Friedensreich Hundertwasser.
Sonderausstellung „Balthasar Wigand“ AquarellminiaturenBalthasar Wigand hat in seinem Schaffen vor allem Wiener, aber auch niederösterreichische Ansichten in Miniaturen von höchster Qualität und unschätzbarem dokumentarischen Wert übersetzt und so einen wesentlichen Beitrag zum Gesamtbegriff von Empire und Biedermeier geleistet. In den Prunkräumen des Schlosses Laxenburg präsentiert die renommierte Galerie Szaal eine liebevoll zusammengestellte Sonderschau: Die exquisite Auswahl an Miniaturveduten belegt eindrucksvoll, welch hohen Rang der Maler in der österreichischen Kunstgeschichte einnimmt.
Wigands Blätter in Aquarell- bzw. Gouachetechnik überzeugen durch äußerste farbliche Delikatesse und exakte Linienführung. Der Künstler konzentrierte sich auf die detailfreudige Darstellung interessanter Ansichten der Kaiserstadt Wien und deren Umgebung, die er mit einer Vielzahl von Staffagenfigürchen bereicherte. Kutschen und Reiter bevölkern die Szenen ebenso wie beschauliche Spaziergänger, junge Mädchen mit Sonnenschirmen und spielende Kinder. Mit faszinierender Akribie und subtil nuancierten Valeurs gelingt es ihm, umfangreiche Szenerien in kleine Formate umzusetzen. Die aufwändig gestalteten Kostbarkeiten dienten zur Zeit ihrer Entstehung der gesellschaftlichen Reputation und wurden hauptsächlich aus besonderem Anlass gekauft.
Sculptures – Contemporary ArtSkulpturen, besonders für den Outdoor-Bereich, liegen in den letzten Jahren vermehrt im Trend. Nach dem großen Erfolg der „Art Lounge“ im Vorjahr werden auch diesmal wieder im Innenhof des Laxenburger Schlosses Skulpturen zeitgenössischer Künstler aus Österreich gezeigt.
Galerie Augustin kommt mit Bronzen von Josef Colz (geb. 1952). Das bildhauerische Werk des Südtiroler Künstlers ist bestimmt von dem Prinzip der Klarheit, die Formenstrenge seiner Stelen ist eine zwangsläufige Folge seiner Beschäftigung mit Geometrie und Arithmetik, die aber immer von seiner Vision vom Menschen ausgeht.
Auch der von Galerie Szaal präsentierte Künstler Hans-Peter Profunser (geb. 1956) stellt den Menschen in den Mittelpunkt seines Schaffens. Dabei kontrastiert Profunser runde Formen und fließende Bewegungen des Körpers mit der schroffen Oberfläche von Stein oder bronziertem Cortenstahl. Dynamik und Inhalt drücken sich in der Haltung der Figur aus, die eine deutliche Tendenz zur Abstraktion zeigt.
Schloss Laxenburg22. April - 30. April 2017Täglich 11 - 18 Uhr
EINTRITTSPREISE€ 8,- / ermäßigt € 5,- (für Studenten und Senioren)Freier Eintritt für Kinder in BegleitungErwachsener und Jugendliche bis 18 JahreEinmaliger freier Eintritt mit NÖ-CardFreier Eintritt für Studenten: Mo, 24.4Freier Eintritt für Damen: Do, 27.4Freier Eintritt für Herren: Fr, 28.4
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