Professor Pownall stellt den 'TEFAF Art Market Report 2017', den aktuellen Bericht über den Kunstmarkt, während der TEFAF Maastricht auf dem TEFAF-Symposium am Freitag, den 10. März vor. Die weltweit führende Kunst- und Antiquitätenmesse TEFAF Maastricht findet vom 10. bis 19. März im MECC (Maastricht Exhibition and Congress Centre) im niederländischen Maastricht statt.
Nach den Kennzahlen beliefen sich die Verkäufe im weltweiten Kunstmarkt im Jahr 2016 auf 45 Milliarden $, was eine Zunahme von fast 1,7 % im Vergleich zu 2015 bedeutet. Dem Bericht liegt eine sehr fokussierte und spezifische Definition von Kunsthändlern und Kunstgalerien zugrunde, die für die vorliegende Branche repräsentativ ist. Das Ergebnis zeigt, dass die Schätzungen zur Gesamtbranche kleiner als in vorherigen Berichten ausfallen, weltweit jedoch als repräsentativer für den Kunst- und Antiquitätenmarkt anzusehen sind.
Europa erweist sich weiterhin als der bedeutendste Kontinent mit Verkäufen von mehr als 20,5 Milliarden $, gefolgt von den Amerikas (14,5 Milliarden $) und Asien (fast 10 Milliarden $). In spezifischen Märkten beliefen sich die US-Verkäufe auf 29,5 % sämtlicher Verkäufe, gefolgt von Großbritannien mit 24 % und China mit 18 %.
Die größte Veränderung im Jahr 2016 stellt der dramatische Fall im Gesamtwert der weltweiten Auktionsverkäufe (16,9 Milliarden $) dar, ein Fall von 18,8 % im Vergleich zu den Vorjahreszahlen aus 2015 (20,8 Milliarden $). Dies spiegelte sich auch im Gesamtvolumen (Anzahl an Objekten) der Verkäufe auf Auktionen, das entsprechend ebenfalls um 21,5 % abnahm.
Die bedeutendste Veränderung zeigte sich in den USA, wo der Wert der Auktionsverkäufe um 41 % zurückging (und die Abnahme an Konsignationen um 9 % somit weit überstieg). Es wurde zudem eine Abnahme des Werts der Auktionsverkäufe in Europa um 13 % (von 6 Milliarden $ in 2015 auf 5,22 Milliarden $ in 2016) verzeichnet. Im Gegensatz dazu blieb der Auktionsmarkt in Asien stabil. Asien hat nun mit 40,5 % den größten Anteil am weltweiten Auktionsmarkt, dieser Anteil wird vor allem von China dominiert.
Der Grund für diese signifikante Veränderung war der Trend hin zu mehr Privatverkäufen. Es ist bemerkenswert, dass die Händlerumsätze im gleichen Zeitraum um 20-25 % zugenommen haben. Privatverkäufe machen nun 70 % aller weltweiten Verkäufe aus. Die Spezifika des Händlermarktes bieten Sammlern – insbesondere hochpreisiger Kunstwerke – das erwünschte Maß an Privatsphäre und Anonymität. Sammler neigen erfahrungsgemäß zunehmend dazu, Geschäfte außerhalb der öffentlichen Aufmerksamkeit von Auktionen abzuschließen. Diese Tatsache wird von den Auktionshäusern berücksichtigt und sie ermöglichten eine größere Anzahl an Privatverkäufen.
Diese Veränderung bedeutete nicht nur einen Wandel hinsichtlich der Art und Weise der Tätigkeit von Auktionshäusern, sie ist auch unabhängigen Kunsthändlern zugutegekommen. Im Jahr 2016 wurden starke Umsätze im Bereich der Privatverkäufe über Händler und Galerien verzeichnet, mit einem Zuwachs an Einzelhandelsumsätzen um 24 % im Verlauf des Jahres. In Europa (wo 54 % der weltweiten Händler Community ansässig sind) waren diese um 20 % höher als im Jahr zuvor.
Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich die Art und Weise der beschäftstätigkeit und -abwicklung von Händlern verändert hat. Das Internet (einschließlich der sozialen Medien) hat an Bedeutung gewonnen und hat großen Einfluss auf die Art, wie Händler ihre Expertise vermarkten und ebenso auf den Zugang von Käufern (ihren Kunden) zu Informationen. Dieses traf insbesondere auf das untere Marktsegment zu; über 75 % der Verkäufe unter 5.000 $ erfolgten über eine Website.
Die Verkaufsdaten zeigten zudem mögliche Veränderungen hinsichtlich Vorlieben und Geschmack. Sammler scheinen ihr Interesse an einigen traditionellen Blue-Chip-Künstlern verloren zu haben. Die Preise einiger Werke von beispielsweise Andy Warhol, Pablo Picasso, Amedeo Modigliani, Francis Bacon und Cy Twombly erlebten auf Auktionen zum Teil drastische Preiseinbrüche, was sich auch auf die Gesamtergebnisse der Auktionshäuser ausgewirkt hat. Der asiatische Markt war im Ganzen stabil, gleichzeitig jedoch volatil hinsichtlich spezifischer Märkte. Es zeichnete sich zwar kein dramatischer Rückgang im Bereich der Auktionsverkäufe ab, der Antiquitätenmarkt verringerte sich jedoch um 23,3 %; der Gemäldemarkt nahm im Gegensatz um 36 % zu. Auktionsverkäufe in Japan legten um 101,5 % und in Indien um 110 % zu. Unter Berücksichtigung der oben geschilderten Veränderungen ergab die Marktanalyse, dass sich Händler optimistisch hinsichtlich ihrer Zukunft zeigen: 76,1 % gehen davon aus, dass ihre Kundenbasis wachsen wird; 67 % geben an, dass Online-Verkaufsplattformen – sowohl ihre eigene Website als auch Seiten von Dritten – von wachsender Bedeutung sind und auch zukünftig einen zunehmenden Einfluss auf die Profitabilität haben werden. Darüber hinaus betonen Händler, dass Messen (lokale wie internationale) weiterhin die effektivsten Arenen für die Akquise neuer und damit zukünftiger Kunden darstellen.
Das TEFAF-Symposium findet von 9:00 bis 12:15 auf der TEFAF Maastricht im MECC Auditorium statt. Im Anschluss an die Präsentation der zentralen Ergebnisse des 'TEFAF Art Market Reports 2017' wird eine Podiumsdiskussion über die Bedeutung von Kontext bei der Bestimmung des künstlerischen, historischen und finanziellen Wertes eines Kunstwerks stattfinden. Die Diskussionsteilnehmer in 2017 sind Professor Pownall, TEFAF Art Market Professor an der Universität Maastricht; Jacob Pabst, CEO der Firma artnet; Penelope Curtis, Kuratorin von ‘La Grande Horizontale’ auf der TEFAF Curated 2017, und der Direktor des Museu Calouste Gulbenkian sowie Dr. Xavier Bray, Direktor der Wallace Collection. Die Diskussion wird von Dr. Thomas Marks, Herausgeber des Apollo Magazine, moderiert.
Der TEFAF Kunstmarkt-ReportBereits seit 2002 bietet die TEFAF eine Reihe unabhängiger Analysen für den Kunstmarkt. Typischerweise werden die Ergebnisse einmal im Jahr während der TEFAF Maastricht in Form des TEFAF Art Market Reports veröffentlicht. Der TEFAF Market Report gilt mittlerweile als Branchenstandard. Die Auktionsdaten werden von der Firma artnet zur Verfügung gestellt.
Über die TEFAF MaastrichtDie TEFAF Maastricht gilt als die führende Kunst- und Antiquitätenmesse und ist hinsichtlich ihrer Angebotsqualität konkurrenzlos. Sie repräsentiert die renommiertesten Kunsthändler und -experten aus aller Welt. Die TEFAF ist eine Non-Profit-Stiftung und fungiert als 'Expert Guide' für private und institutionelle Sammler auf dem Weltmarkt für Kunst. Von ihr lassen sich Kunstliebhaber und -käufer aus der ganzen Welt inspirieren. Die 30. TEFAF Maastricht findet vom 10. bis 19. März 2017 im MECC Maastricht statt. TEFAF. Your Art Community. Kunst, weit mehr als ein Vermögenswert Die TEFAF teilt mit ihrem Haupt-Sponsor, AXA Art, die Ansicht, dass Kunst weit mehr bedeutet als reine Vermögenswerte. Ihre Partnerschaft bietet Kunstsammlern eine einzigartige Expertise, die das gesamte Spektrum der Risikovermeidung, Konservierung und Restauration abdeckt und es ihnen ermöglicht, ihre Sammlungen im bestmöglichen Zustand zu halten. www.axa-art.com Über Invaluable Invaluable ist der weltweit führende Online-Marktplatz für den Erwerb von Bildender Kunst, Antiquitäten und Sammelobjekten. Mit einer herausragenden Technologie zur Abgabe von Geboten sowie einer Festpreis-Verkaufsplattform bietet Invaluable Verkäufern E-Commerce- und Marketing-Lösungen und Management-Software für Auktionen Unternehmenssitz von Invaluable ist Boston, darüber hinaus betreibt Invaluable Büros in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien und Australien. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website www.invaluable.com oder über Twitter unter @InvaluableLive.
10 - 19 March 2017Daily 11am - 7pmSunday 19 March 11am - 6pm
VenueMaastricht Exhibition & Congress Centre (MECC)Forum 1006229 GV Maastricht, Netherlands+31 (0)43 38 38 383
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