Münster. Eine Traditionsmesse tritt in eine neue Ära ein. Aus den Kunst- und Antiquitäten-Tagen wird die „Art & Antik Messe Münster“. Schon zum 40. Mal spricht das Messe und Congress Centrum Halle Münsterland Kunstfreunde und Sammler an, mit etwa 8.000 Besuchern wird gerechnet. Sie dürfen vom 10. bis 14. Februar neben exquisiten, qualitativ hochwertigen Antiquitäten ein noch breiteres Spektrum zeitgenössischer Kunst erwarten, darunter Highlights wie Werke von Gerhard Richter oder Günther Uecker.„Moderne Klassiker der Inneneinrichtung“ kündigt Projektleiterin Jeanette Bouillon an. Dazu zählt sie originalgetreu restaurierte Designermöbel der 30er- bis 50er-Jahre. Adore Modern aus Münster versieht solche Schmuckstücke mit dem Label „Vintage Möbel“. Das Einrichtungshaus hat sich spezialisiert auf Designermöbel mit dem Fokus auf Danish Modern und Scandinavian Modern und wird die Lounge in der Messehalle Süd gestalten.
Wer dagegen museale Möbel schätzt, wird auf der „Art & Antik Messe Münster“ beim Kunsthandel Dr. Thomas Schmitz-Avila aus Bad Breisig fündig. Er ist Experte für deutsche Möbel des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, sein Angebot vereint edle Sekretäre, Schränke, Sitzmöbel und Tische von Barock bis Biedermeier, von Rokoko bis hin zum Klassizismus.
Zu den regelmäßigen Ausstellern in Münster zählt die Galerie Pfanne-Dreesen aus Seevetal bei Hamburg. Bekannt ist sie auf der Messe für ihre Auswahl vor allem zeitgenössischer Künstler. So werden diesmal Arbeiten der ZERO-Künstler Heinz Mack und Günther Uecker, bekannt für seine Nagelprägungen, sowie von Gerhard Richter zu sehen sein. Letzterer gilt als einer der teuersten, aber auch wichtigsten Künstler der Gegenwart. Eines seiner Bilder wurde Anfang 2015 vom Auktionshaus Sotheby’s für 41 Millionen Euro versteigert. In Münster gibt es seine Farbserigrafie „Schweizer Alpen“ von 1969 zu einem moderateren Preis zu erwerben.
Neben bewährten Ausstellern zieht die „Art & Antik Messe Münster“ auch neue Kunsthändler an. Erstmals dabei sind der Kunsthandel Schwarzer aus Leichlingen bei Köln. Zum zweiten Mal reist die Villa des Beaux Arts aus den Niederlanden nach Münster. Sie stellt Werke des ebenfalls niederländischen Bildhauers Gerard Engels in den Mittelpunkt.
Zwei Sonderausstellungen setzen besondere Akzente. Der münstersche Juwelier Oeding-Erdel präsentiert die preisgekrönten mechanischen Einzeigeruhren von MeisterSinger aus Münster sowie exklusive Zeitmesser von der Münchener Uhrenmanufaktur Erwin Sattler. Außerdem zeigt das Glasmuseum Coesfeld-Lette einige seiner Schätze. Lilly Ernsting hat in mehr als 40 Jahren eine bedeutende Sammlung zusammengetragen, die die zeitgenössische europäische Glaskunst seit den 70er-Jahren repräsentiert.
Großen Anklang findet die Möglichkeit, auf der Messe Restauratoren bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen zu können. Unter anderem zeigen die Experten, wie sie Uhren, Möbel, Teppiche und Gemälde fachgerecht aufbereiten.