Roger Ballen ist einer der bedeutendsten Vertreter der künstlerischen Fotografie der heutigen Zeit – und ein höchst eigenwilliger dazu. Seine Bilder, die zwischen Malerei, Zeichnung, Installation und Fotografie anzusiedeln sind, blicken tief und fordern den Betrachter heraus. Was bislang fehlte, war eine umfassende Retrospektive der Arbeiten dieses hoch geschätzten Künstlers. Nach einer Neubewertung seines Archivs, bei der auch zum ersten Mal über seine monografischen Projekte hinaus geblickt wird, entstand mit Ballenesque ein Buch, das den Leser durch die Bilderwelt des Künstlers führt und dessen Gesamtwerk chronologisch präsentiert. Hierzu gehören seine Fotografien mit Kultstatus ebenso wie unveröffentlichte Arbeiten. Im Zentrum des Buches steht Ballens Auseinandersetzung mit seinem Stil – mit jenen besonderen Eigenschaften, die so typisch für ihn sind.

In Ballenesque erscheinen analytische und einnehmende Texte von Ballen sowie ein sehr persönlicher Bericht über das Leben des Fotografen mit seltenen und tiefen Einblicken in seine praktische Arbeit sowie die Haupteinflüsse, die zur Formung seiner Weltsicht beigetragen haben. Jede wichtige Phase von Ballens kreativer Reise wird beleuchtet – eine Reise, die für Ballen sowohl eine nach außen wie auch nach innen gerichtete Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich war und ist.

Mit über 300 Fotografien und einer Einführung des Kulturtheoretikers und -kritikers Robert J. C. Young ermöglicht Ballenesque nicht nur einen vollkommen neuen Blick auf Ballens Werk für diejenigen, die seine Arbeiten bereits kennen, sondern bietet auch eine umfassende Einführung für diejenigen, die sich zum ersten Mal mit seinen Fotografien beschäftigen.

Roger Ballen ist ein in Amerika geborener Fotograf, der seit den 1970er-Jahren in Südafrika lebt und arbeitet. Mehrere Bücher von ihm wurden mit Preisen ausgezeichnet, so auch Platteland (1994), Outland (2001), Shadow Chamber (2005), Boarding House (2009), Asylum of the Birds (2014) und The Theatre of Apparitions (2016). Ballens Fotografien befinden sich in den Sammlungen der bedeutendsten Museen und Galerien der Welt, und er ist mit zahlreichen Film- und Fotopreisen ausgezeichnet worden. Der Kulturkritiker und -historiker Robert J. C. Young stammt aus Großbritannien und forscht und lehrt zum Thema Postkolonialismus. Derzeit ist er Dekan der Fakultät Arts and Humanities an der New York University Abu Dhabi.