Die Sammlung Rudolf Staechelin und die Sammlung Im Obersteg in Madrid, 18. März – 13. September 2015 Die Sammlung Rudolf Staechelin und die Sammlung Im Obersteg in Washington DC, 10. Oktober 2015 – 10. Januar 2016Die Sammlung Rudolf Staechelin und die Sammlung Im Obersteg sind zwei bedeutende Privatsammlungen, die in Basel beheimatet und eng mit dem Kunstmuseum Basel verbunden sind. Im Schliessungsjahr des Museums 2015 besteht zum ersten Mal die Chance einer gemeinsamen internationalen Tournee. Die Zusammenführung der Werke ergibt eine einmalige Ausstellungsperspektive: Die Sammlung Rudolf Staechelin umfasst herausragende Vorläufer der Moderne des 19. Jahrhunderts, die Sammlung Im Obersteg hochkarätige Meister des 20. Jahrhunderts. Die Stationen der Wanderausstellung sind das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid (18. März 2015 – 13. September 2015, parallel zum Auftritt des Kunstmuseums Basel) und die Phillips Collection in Washington (10. Oktober 2015 – 10. Januar 2016). Die Organisatoren rechnen mit einem sehr grossen Besucherinteresse.
Der Rudolf Staechelin Family Trust und die Stiftung Im Obersteg freuen sich, dass ihre Ausstellung in Madrid mit den Projekten des Kunstmuseums koordiniert werden konnte und so die Kunst der Stadt Basel noch umfassender gezeigt werden kann.
Die beiden Basler Sammlungen sind eng miteinander verwandt und wurden auch schon als "Geschwistersammlungen" bezeichnet. Sie gehen auf die Sammlerpersönlichkeiten Rudolf Staechelin (1881-1946) und Karl Im Obersteg (1883-1969) zurück. Die beiden befreundeten Unternehmer wurden vom intellektuellen Klima Basels geprägt und entwickelten ein leidenschaftliches Interesse für Kunst, dem sie auch durch ihr Engagement als Mitglieder der Basler Kunstkommission Ausdruck verliehen. Staechelin stellte ab 1914 eine imposante Sammlung französischer moderner Kunst des 19. Jahrhunderts zusammen, Im Obersteg begann im Jahr 1916 mit dem Erwerb bedeutender Meister der Moderne.
In der Zusammenschau ergänzen sich die beiden Werkgruppen zu einem Überblick über die vor allem figurative moderne Malerei vom Ende des 19. Jahrhunderts bis ca. 1940. Die Qualität der Sammlungen wird an Beispielen wie dem epochalen Meisterwerk Jardin de Daubigny (1890) von Vincent van Gogh und einer Gruppe von Picasso-Gemälden, darunter die Buveuse d’Absinthe (1901), und der Arlequin au loup (1918) deutlich. Schwerpunkte bilden die drei Judenbildnisse von Marc Chagall von 1914, die im Jahr 2003 in Wien zum ersten und bisher einzigen Mal ausserhalb der Schweiz als Ensemble ausgestellt waren, und eine umfangreiche Werkgruppe von Alexej von Jawlensky. Neben Vertretern der internationalen Moderne prägen Schweizer Künstler des beginnenden 20. Jahrhunderts wie Ferdinand Hodler und Cuno Amiet den Charakter der Sammlungen.
Die Ausstellung im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía wird von dessen Direktor Manuel J. Borja-Villel und der Ausstellungskuratorin Rosario Peiro Carrasco kuratiert. Die Sammlungen werden auch in der Phillips Collection in Washington zum ersten Mal gezeigt, in einem Museum, dessen Sammlung in ähnlicher Weise auf dem Auge und dem Instinkt eines enthusiastischen Sammlers moderner Kunst beruht. Es freut uns speziell, dass dieses Projekt unter der Obhut von Dorothy Kosinski, Direktorin der Phillips Collection steht, die – mit Basel eng verbunden – dem Basler Publikum als Kuratorin der grossen Léger-Ausstellung 1994 im Kunstmuseum Basel noch bekannt sein dürfte. Es erscheint ein Katalog mit Beiträgen von Dorothy Kosinksi, Henriette Mentha u.a., die Gesamtprojektleitung trägt die Projektleiterin und Kuratorin der Sammlung Im Obersteg, Henriette Mentha.