Die Sonderausstellung "Verstummte Stimmen. Die Bayreuther Festspiele und die Juden 1876 - 1945" wird zur Festspielzeit erneut komplett mit beiden Ausstellungsteilen in Bayreuth zu sehen sein.Die Ausstellung von dem Historiker Hannes Heer, dem Musikpublizisten Jürgen Kesting und dem Gestalter Peter Schmidt wurde erstmals 2006 in Hamburg präsentiert und danach an den Staatsopern in Berlin, Stuttgart, Darmstadt und Dresden gezeigt. Sie widmet sich einem kaum untersuchten und nie zusammenhängend dargestellten Kapitel aus der Nazizeit – der „Säuberung“ der deutschen Opernhäuser von „jüdischen“ und „politisch untragbaren“ Ensemblemitgliedern. Dieser Eingriff bedeutete für Tausende Berufsverbot, Exil oder Deportation.
In der Zeit vom 13. August bis 16. Oktober wird die Ausstellung nun wieder komplett präsentiert, einschließlich jenes Ausstellungsteils, der anhand der Schicksale von 44 nach 1933 verfolgten Stars der deutschen Opernszene – Komponisten, Dirigenten und Solisten – deutlich macht, was nationalsozialistische Musikpolitik und Verfolgung bedeutete.
Die Ausstellung wird täglich von 10 bis 17 Uhr im Alten Schloss in der Fußgängerzone Maximilianstraße 6 zu sehen sein. Der zweite Teil der Ausstellung - eine Fallstudie unter dem Titel „Die Bayreuther Festspiele und die ‚Juden‘ 1876 bis 1945“ - ist unverändert auf dem Festspielhügel zu sehen.
Die Ausstellung war und ist ein wichtiger und ausgesprochen gelungener Beitrag zur Aufarbeitung des düstersten Kapitels der deutschen Geschichte und der Rolle der Bayreuther Festspiele lange vor und während des "Dritten Reichs".