Stefano della Bella (1610-1664) zählt zu den bedeutendsten italienischen Künstlern des 17. Jahrhun- derts. Er hinterließ ein umfangreiches Werk von über 1000 Radierungen und mehr als 3000 Zeich- nungen. Während das graphische Schaffen della Bellas in den letzten Jahrzehnten mehrfach vorge- stellt wurde, wird nun weltweit erstmals der geniale Zeichner in einer umfassenden Ausstellung gewür- digt. In der in enger Kooperation mit den Uffizien in Florenz erarbeiteten Schau sollen anhand von ca. 100 Zeichnungen und ca. 20 Druckgraphiken die herausragende Qualität des Künstlers vor Augen geführt werden.Ein Charakteristikum für den vornehmlich in Florenz, Rom und Paris tätigen Stefano della Bella ist seine Vielfalt. Wie kaum ein zweiter seiner Zeitgenossen hat er die Alltagswelt in all ihren Facetten festgehalten. Seine Studien weisen ihn als wachen Beobachter und aufmerksamen Chronisten aus. So finden sich in seinem Œeuvre zahlreiche Darstellungen von Edelleuten, Soldaten, Bauern, Hirten und Arbeitern wie auch von Müttern mit ihren Kindern. Schwerpunkte seines Schaffens stellen zudem Tiere und Schiffe dar. Mit besonderem Interesse dokumentierte er Festzüge, Stadtansichten und antike Monumente. Von packender Eindringlichkeit sind seine Todesdarstellungen sowie die fantasievollen Ornament- und Kostümentwürfe. Die Faszination des Künstlers rührt wesentlich von einem unver- wechselbaren, virtuosen Zeichenstil her.
Zu den Leihgebern der Ausstellung zählen die Uffizien, Florenz, der Louvre, Paris, das British Museum, London, die Royal Library in Windsor, das Berliner Kupferstichkabinett, die Berliner Kunstbibliothek, das Istituto Nazionale per la Grafica, Rom und das Städel Museum, Frankfurt.
Kurator: Dr. David KlemmErmöglicht durchTavolozza Foundation