Das Bad von Schloss Ambras wird traditioneller Weise mit Philippine Welser (1527–1580), der nicht standesgemäßen Ehefrau von Erzherzog Ferdinand II., in Verbindung gebracht. Als eine der wenigen erhaltenen privaten Badeeinrichtungen aus dem 16. Jahrhundert stellt es ein einzigartiges Kulturdenkmal dar. Der Schwitzraum mit dem Ofen für die Wassererwärmung und das Wannenbad mit dem 1,5 m tiefen, verzinnten Kupferbecken zeugen von der hoch entwickelten Badekultur in der frühen Neuzeit.Im Zuge der Recherchen zur Ausstellung konnten neue Erkenntnisse über die raffinierte technische Ausstattung von Wasserleitungen und Ofenbau gewonnen werden. Das holzvertäfelte Ankleidezimmer ist mit Fresken von Diana im Bade und dem Jungbrunnen geschmückt. Bildliche Darstellungen von Badeszenen aus dem Bereich der Mythologie sowie solche aus dem Alltagsleben sind Beispiele für das in der Renaissance aufgekommene Interesse am nackten Körper. Wannenbäder wurden gerne mit Musik, Speis und Trank kombiniert und dokumentieren damit, dass „Wellness“ – wenn auch nicht unter diesem Begriff – bereits vor 500 Jahren hoch geschätzt wurde.
Neben den neu adaptierten Baderäumen sowie ausgewählten Gemälden und Graphiken werden auch kostbare Accessoires und Hygieneartikel wie ein perlenbesetzter Badehut, Kämme aus Schildpatt, kunstvoll geschnitzte Zahnstocher, Ohrlöffelchen, Zungenspatel und anderes mehr gezeigt.
Öffnungszeiten
Täglich von 10 - 17 Uhr. Einlass ist jeweils bis eine halbe Stunde vor Schließzeit!