Bildlegende: Georg Lederer als Lohengrin, 1891 Abb. aus: Theater in Zürich, 1959 (Zentralbibliothek Zürich) Fotograf unbekannt Bildlegende: Georg Lederer als Lohengrin, 1891 Abb. aus: Theater in Zürich, 1959 (Zentralbibliothek Zürich) Fotograf unbekannt - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthausch

Was: Ausstellung

Wann: 24.05.2013 - 18.08.2013

Vom 24. Mai bis 18. August 2013 präsentiert das Kunsthaus Zürich in einer Kabinett-Ausstellung erstmals einen Überblick über 150 Jahre Wagner-Aufführungen in Zürich. Vom «Fliegenden Holländer» (1852) bis zu Bob Wilsons Gestaltung des «Ring des Nibelungen» (2000/2002) illustrieren rund 150 Bühnenbildentwürfe und -modelle, Szenenfotos, Programmzettel und andere Exponate aus…
Vom 24. Mai bis 18. August 2013 präsentiert das Kunsthaus Zürich in einer Kabinett-Ausstellung erstmals einen Überblick über 150 Jahre Wagner-Aufführungen in Zürich. Vom «Fliegenden Holländer» (1852) bis zu Bob Wilsons Gestaltung des «Ring des Nibelungen» (2000/2002) illustrieren rund 150 Bühnenbildentwürfe und -modelle, Szenenfotos, Programmzettel und andere Exponate aus schweizerischen Sammlungen, wie Musik, bildende und darstellende Kunst zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen.

Richard Wagner (1813-1888) verbrachte neun künstlerisch produktive Jahre in Zürich – von 1849 bis 1858. Dort verfasste er nicht nur die sogenannten Züricher Kunstschriften und die Programmschrift «Ein Theater in Zürich», es entstanden auch grosse Teile des «Ring des Nibelungen», von «Tristan und Isolde» und der Prosaentwurf zu «Parsifal». Wagner dirigierte zahlreiche Konzerte und Opern, darunter seinen «Fliegenden Holländer» und «Tannhäuser». Internationales Aufsehen erregten die Mai-Konzerte von 1853 mit eigenen Kompositionen, die als Vorläufer der Festspiele in Bayreuth und Zürich gelten.

VON DER KULISSENBÜHNE ZUR PLASTISCHEN RAUMBÜHNEDer Leidenschaft des seit 1875 in Zürich wirkenden Kapellmeisters Lothar Kempter war es zu verdanken, dass am neuen Stadttheater (Eröffnung 1891 mit «Lohengrin») der Bayreuther Meister den Spielplan in einem heute kaum mehr vorstellbaren Ausmass beherrschte. Höhepunkte der Wagner-Manie waren die zyklischen Aufführungen seiner Werke und 1913 die erste legale Aufführung des «Parsifal» nach Ablauf der 30-jährigen Schutzfrist. Bei der von Adolphe François Appia (1862-1928), dem Bühnenbildner und Szenenreformer aus Genf, sowie dem britischen Bühnenbildner und Regisseur Edward Gordon Craig (1872-1966) propagierten Ablösung der Kulissenbühne des 19. Jahrhunderts durch die plastische Raumbühne, spielte das Stadttheater mit dem Bühnenbildner Albert Isler eine wichtige Rolle. Auch wurden bildende Künstler für die Ausstattung beigezogen wie Gustav Gamper, Karl Moos und Otto Baumberger sowie die Projektionskünstlerin Nina Tokumbet. Der vom Bauhaus kommende Roman Clemens war von 1932 bis 1943 Ausstattungsleiter.

AUSSTELLUNG MIT VORSPIEL UND DREI AUFZÜGENDie «Theaterkunstausstellung» im Kunsthaus gibt erstmals einen Überblick über 150 Jahre Wagner-Aufführungen – von 1852 bis ins Jahr 2002, wo Bob Wilsons Dekore weltweit für Staunen sorgen. Die Zeichnungen, Aquarelle, Szenenfotos, Programmzettel und Bühnenbild-Modelle stammen aus der Schweizerischen Theatersammlung Bern, dem Stadtarchiv Zürich, der Zentralbibliothek Zürich und der Studienbibliothek Winterthur.Die Präsentation, eingerichtet von Gastkurator Christian Bührle, ist chronologisch geordnet. Wie in einer Wagner-Oper folgen auf ein «Vorspiel» drei «Aufzüge». Sie veranschaulichen die Stilentwicklung und dokumentieren herausragende Inszenierungen mit kaum bekanntem Bildmaterial. Durch eine dunkelgraue Eingangswand (Vorspiel) betritt der Besucher den grün gehaltenen ersten Raum. Er schreitet an «Rienzi», dem «Fliegenden Holländer», «Tannhäuser», den «Meistersingern von Nürnberg» und «Tristan und Isolde» vorbei, hinein in einen unheilvoll rotschwarzen Raum («Der Ring des Nibelungen»), bevor er bei den Produktionen von «Lohengrin» und «Parsifal» landet, deren Zeugnisse auf überirdisch hellblau leuchtenden Wänden hängen.Das Kunsthaus ist der ideale Ort für diese temporäre Hommage an bildende Künstler wie Gustav Gamper, Otto Baumberger und Roman Clemens, die auch für das Theater arbeiteten. In der Sammlung des Kunsthauses befinden sich nicht nur zahlreiche Gemälde und Arbeiten auf Papier des Künstlers und Bühnenbildners Otto Baumberger – Plakatentwürfe, gesellschaftskritische Skizzen und Porträts – sondern auch einzelne Landschaftsskizzen von Gustav Gamper sowie Gemälde von Roman Clemens.

Unterstützt durch die Festspiele Zürich, die Privatbank IHAG Zürich AG, die Goethe-Stiftung für Kunst und Wissenschaft und die Ernst Göhner Stiftung.

PUBLIKATIONZur Ausstellung erscheint die Publikation «Walküren über Zürich» (Hrsg. Zürcher Kunstgesellschaft, 48 Seiten, 18 schwarz-weisse und farbige Abbildungen) mit Texten von Christian Bührle zu den einzelnen Wagner-Opern. Die Publikation ist am Kunsthaus-Shop für CHF 18.- erhältlich.

FESTSPIELE ZÜRICHDie Festspiele Zürich haben sich 2013 dem Motto «Treibhaus Wagner» verschrieben. Vom 14. Juni bis 14. Juli rücken sie Richard Wagners Zürcher Zeit in den Fokus – mit Musiktheater, Oper, Schauspiel, Konzerten, Ausstellungen, Diskussionen, einem Symposium und vielem mehr.Ergänzend zur Ausstellung im Kunsthaus lassen zahlreiche weitere Höhepunkte der Festspiele Richard Wagners Werk sowie sein Leben und seine Zeit wieder aufleben. So etwa die Uraufführung des Musik-Theater-Stücks «Richard Wagner – Wie ich Welt wurde» von Hans Neuenfels, in dem Richard Wagner auf der letzten Reise nach Venedig nochmals in Zürich Station macht.

Tags: Richard Wagner, Theater, Zeitgenössische Kunst

Akustisch in Wagners Zeit zurückversetzt fühlt man sich im Kunsthaus bereits am 9. Juni um 11 Uhr. Dann ist das Zürcher Kammerorchester im Kunsthaus zu Gast und spielt Werke von Wagners Zeitgenosse Theodor Kirchner. Weitere Infos zum Festspiel-Programm: www.festspiele-zuerich.ch
ALLGEMEINE INFORMATIONEN, FÜHRUNGEN UND KONZERTKunsthaus Zürich, Heimplatz 1, CH–8001 ZürichTel.: +41 (0)44 253 84 84, www.kunsthaus.chOffen: Sa/So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do/Fr 10–20 Uhr. Feiertage siehe www.kunsthaus.ch. Eintritt inkl. Sammlung: CHF 15.-/CHF 10.- (reduziert). Bis 16 Jahre und mittwochs gratis.Vorverkauf: SBB RailAway-Kombi: Ermässigung auf Anreise und Eintritt: am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.sbb.ch. Zürich Tourismus: Tourist Service im Hauptbahnhof, Tel. +41 44 215 40 00, www.zuerich.com.Magasins Fnac: Verkaufsstellen CH: Rives, Balexert, Lausanne, Fribourg, Pathé Kino Basel, www.fnac.ch; F: Carrefour, Géant, Magasins U, 0 892 68 36 22 (0.34 €/min), www.fnac.com; BE: www.fnac.be.
Öffentliche Führungen: Sonntag 26. Mai und 30. Juni, 12 Uhr, mit Gastkurator Christian Bührle.Konzert des Zürcher Kammerorchesters: 9. Juni, 11 Uhr im Vortragssaal des Kunsthauses. Infos/Tickets: ZKO-Billettkasse, Tel. 0848 84 88 44, www.zko.ch