Unter dem Themenkomplex Reflecting Reality erweitert die VIENNA ART WEEK 2011 – vom DOROTHEUM initiiert und vom Art Cluster Vienna konzipiert – ihr Format durch interdisziplinäre Kommunikationsstrategien, die sich mit dem Austausch von Kunst und Wissenschaft befassen und lenkt den Fokus auf Wiens Weltruf als Stadt der Psychoanalyse. Vom 14. bis zum 20. November 2011 treffen zum siebten Mal internationale Museumsdirektoren, Kuratoren, Sammler, Kritiker und Künstler mit Persönlichkeiten aus der Wiener Kunstszene zusammen, um sich über aktuelle Tendenzen in der Kunst und im Kunstdiskurs auszutauschen.
Kein Ort ist wohl geeigneter, um die Bedeutung der Psychoanalyse für die Kunst zu reflektieren, als die Lebens- und Wirkungsstätte (bis 1938) des Begründers der Psychoanalyse Sigmund Freud in der Berggasse 19. Für die Grande Dame der amerikanische Kunst Louise Bourgeois zählten die Schriften Freuds zur täglichen Lektüre. Seit 2002 bietet das Sigmund Freud Museum ein Forum für die Begegnung zwischen Kunst und Psychoanalyse.
In dem Interview Marathon „Reflecting Reality“ wird der Frage nachgegangen: Welcher psychischer Antrieb steckt hinter zeitgenössischer Kunst? Und: Wie fließen Erkenntnisse der Psychoanalyse bewusst oder unbewusst in die Kunstproduktion ein? Von der Tiefenpsychologie Sigmund Frieds über das „Aha-Erlebnis“ durch das Spiegelstadium bei Jacques Lacan bis zur Teilobjekttheorie von Melanie Klein gestaltet sich die Psychoanalyse immer auch zur Sozioanalyse – gibt Einblicke in gesellschaftliche und psychopolitische Spannungsfelder.
In der Herausarbeitung, wie künstlerisch Medien, deren Materialität, formale Ästhetiken oder Themen dazu dienen, neue Kunstsprachen zu artikulieren, Extreme zu riskieren, äußern sich verschiedene Zugänge zur Psychoanalyse. In den für die Ausstellung „Reflecting Reality – Die Wirklichkeitsmodelle der Kunst“ produzierten Installationen und Sets bilden sich neue Modelle von Wirklichkeit heraus. In der Gegenüberstellung zur Sammlung des Freud Museums mit deren Arbeiten internationaler KünstlerInnen wie Joseph Kosuth, John Baldessari, Jessica Diamond, Ilya Kabakov, Jenny Holzer, Clegg & Guttmann, Sherrie Levine oder Haim Steinbach werden konkrete Impulse aufgegriffen.
KünstlerInnen: Joseph Kosuth, Iwajla Klinke, Manu Luksch, Roger Hiorns, Elisabeth von Samsonow, Edgar Honetschläger, Judith Fegerl, Barbara Kapusta, Gelitin, Luisa Kasalicky, Stephan Lugbauer, SPAN, AND-i, Dejana Kabiljo
Weiters um 19 Uhr Performance: HYPNO HIPPO SCHIZO HOCH ZEIT. Eine Traumaktion von Elisabeth von Samsonow mit Claudia Weinzierl und Wolfgang Staribacher. Die geträumte ALLLIEBE der Braut (ambient love), als Über/Transmählung von Gemahlen unterschiedlicher Art; und um 20.30 Uhr Performance: About me – A Szene von Stephan Lugbauer.
Kuratoren der Ausstellung: Ursula Maria Probst, freie Kuratorin und Robert Punkenhofer, Künstlerischer Leiter VIENNA ART WEEK
Bildsujet:
Iwajla Klinke
Brautkrone, St. Georgen, 2011
© Iwajla Klinke, 2011
ERÖFFNUNG
Montag, 14. November 2011, 17 Uhr
ORT
Sigmund Freud Museum, Berggasse 19, Wien 9
AUSSTELLUNGDAUER
Im Rahmen der VIENNA ART WEEK vom 15. bis 20. November 2011
ÖFFNUNGSZEITEN
täglich 9.00 – 17.00 Uhr
EINTRITT FREI
BESUCHERINFORMATION
www.viennaartweek.at, www.freud-museum.at