Die fast 30 ausgestellten Video- und Soundinstallationen, Skulpturen und Fotografien gestatten einen umfassenden Einblick in das Oeuvre des US-amerikanischen Künstlers von 1998 bis heute. Pfeiffers Kunstwerke beschäftigen sich mit dem Phänomen des ‚Nachscheinens‘ massenmedial verbreiteter Bilder, die im kollektiven Gedächtnis der globalen Mediengesellschaft verwurzelt sind.In seinen Videos und Fotos, wie The Long Count, 2002, oder 24 Landscapes, 2000/2008, manipuliert er digital ‚gefundene’ Bilder, hier von Mohammad Ali bzw. Marilyn Monroe – durch Isolation, digitalem ‚Ausradieren‘, Wiederholung und Verdichtung – auf eindrückliche Weise. In anderen Arbeiten beschäftigt er sich genauso mit der Pop-Ikone Michael Jackson oder dem Basketballstar Larry Johnson. Er überführt seine Bilder inhaltlich auf eine andere Ebene, so dass es ihm gelingt, im Betrachter einen ganz eigenen ‚Gedankenfilm’, verschmolzen aus den Kunstwerken und eigenen Erinnerungsbildern anzustoßen. Pfeiffer untersucht die Rolle und Funktion von Bildern der Pop-Kultur aus der jüngeren Vergangenheit in Relation zu der (Re-)Konstruktion von Geschichte auf gesellschaftlicher wie persönlicher Ebene.
Paul Pfeiffer (*1966 in Honolulu, Hawaii) lebt und arbeitet in New York City. Er studierte bis 1987 am San Francisco Art Institute und bis 1994 am Hunter College in New York. Von 1997 bis 1998 nahm er am Whitney Museum of American Art Independent Study Program teil. Ihm wurden mehrere Einzelausstellungen in nationalen und internationalen Museen gewidmet, z. B. 2001 im Whitney Museum of Modern Art in New York, 2003 im Museum of Contemporary Art in Chicago, 2004 in der K 21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, 2007 bei The Project in New York, 2008 im Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León (MUSAC) in Spanien und 2009 in der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Beiträgen von Cornelia Gockel, Ingvild Goetz, Paul Pfeiffer/Hal Foster, Stephan Urbaschek und Leo Lencsés/Katharina Vossenkuhl (dt./engl.).