Mit der großen Retrospektive „Moll. Silver + Gold“ würdigt das MKG zwei der herausragendsten Silber- und Goldschmiede in Deutschland: Gerda und Wilfried Moll. Das Ausstellungsprojekt entstand in Kooperation mit dem Goldschmiedehaus in Hanau und dem Koldinghus in Kolding (Dänemark), wo es zuvor gezeigt wurde. Nach der Station in Hamburg wird die Ausstellung nach Solingen wandern. Mit über 100 Arbeiten gewährt die Doppelausstellung „Moll. Silver + Gold“ erstmalig einen umfassenden Einblick in das Schaffen der beiden Hamburger Kunsthandwerker. In ihrem seit über 40 Jahren bestehenden Werkstattverbund wuchsen im Laufe der Jahre zwei ganz eigenständige Oeuvre heran, die sich durch das jeweilige Streben nach einer klaren, reduzierten Formensprache wiederum ästhetisch miteinander verbinden. Während sich die Goldschmiedin Gerda Moll auf den Bereich Schmuck konzentriert, widmet sich Wilfried Moll als Silberschmied dem Tafelgerät, wobei sein Spektrum bis hin zum liturgischen Gerät reicht. Handwerkliche Präzision und Virtuosität sowie das Streben nach der überzeugenden sachlichen Form verleihen dem Werk beider Künstler eine zeitlose Schönheit. Mit der Retrospektive Moll. Silver + Gold setzt das MKG seine Ausstellungsreihe zu namhaften Kunsthandwerkern fort. Die Förderung kunsthandwerklicher Qualität gehört zu den wichtigen Aufgaben des MKG und schlägt sich auch in der jährlichen Verleihung des mit 7.500 Euro dotierten Justus Brinckmann Preises nieder, der im Rahmen der MKG Messe Kunst und Handwerk vergeben wird. Wilfried Moll zählt zu den bedeutendsten deutschen Silberschmieden. Sein breites Spektrum an Silbergerät reicht von Kannen über Dosen und Schalen bis hin zu liturgischem Gerät. Jedes Stück ist ein Unikat und entsteht in einem langen handwerklichen Arbeitsprozess, der bis zu 200 Stunden umfassen kann. Für die renommierte Flensburger Silbermanu-faktur Robbe & Berking entwarf Wilfried Moll handgeschmiedete Prototypen für unterschiedliche Besteckreihen, die mit großem Erfolg in Serie gingen. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Design-plus-Preis der Stadt Frankfurt am Main, den Bayerischen Staatspreis und 2003 den bedeutenden dänischen Karl Gustav Hansen-Preis. Seine Werke wurden in die Sammlungen der wichtigsten Museen für Angewandte Kunst aufgenommen, dazu gehören das Metropolitan Museum New York, das Victoria & Albert Museum in London und die Neue Sammlung in München.
Die Goldschmiedin Gerda Moll, gehört zu den wichtigsten deutschen Schmuckgestalterinnen und erhielt für ihr Werk u.a. den Hessischen Staatspreis. Mit ihrer geometrisierenden, zunehmend tektonischen werdenden Formensprache führt sie die im Geiste des Bauhaus wurzelnde Tradition der Schmuckkunst zu neuer Blüte. Gerda Molls Schmuck überzeugt durch seine scheinbare Schwerelosigkeit und zurückhaltende Noblesse. Obwohl die beiden aus Hamburg gebürtigen Kunsthandwerker künstlerisch jeweils ihre eigenen Wege beschritten, eint sie ihre große handwerkliche Präzision und Virtuosität sowie das Streben nach der überzeugenden sachlichen Form. Sie verleiht dem Werk beider Künstler eine zeitlose Schönheit.
Katalog: Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog in deutscher Sprache, Verlag ARNOLDSCHE Art Publishers, 184 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 30 Euro.